Eva Loschky, erfahrener Stimm-, Rede- und Präsentationscoach, verrät, wie man Stimme, Körpersprache, Outfit und Inhalt für einen Vortrag optimal verbindet
Johanna M., Abteilungsleiterin einer großen Dienstleistungsfirma, bereitet sich sorgfältig auf ihre Präsentation bei einem neuen Kunden vor. Sie hat vier Szenarien entworfen, die Technik sitzt, die Folien sind kurzweilig und zugleich äußerst informativ. Mit Bedacht wählt sie am Morgen des entscheidenden Meetings ihre Kleidung. Sie ist rechtzeitig vor Ort, checkt die Technik und hat noch Zeit für sich selbst. Schwungvoll tritt sie vor ihre Kunden - sie sieht blendend aus. Ihr optischer Eindruck lässt die inneren Daumen ihrer Kunden nach oben schnellen: "Wow, die interessiert mich, die wirkt kompetent, sicher, seriös! Ich bin gespannt, was sie uns anbietet!"
Die ersten drei Sekunden
Unbewusst fällen Gesprächspartner im ersten Augenblick eines Kontaktes, in denen sie die Ausstrahlung, das Outfit, die Körpersprache wahrnehmen, ein Urteil: Top oder Flop! Im Falle von Johanna M.: Top!
Die ersten dreißig Sekunden
Johanna M. erhebt ihre Stimme und im Nu sinkt die Stimmung. Sie kriegt die Zähne kaum auseinander, spricht monoton, ihre Stimme klingt hoch, gepresst, leicht belegt. Dazu kommt ein kräftiges Räuspern. Ihre Augen irren zwischen Laptop und Leinwand hin und her. Die Zuhörer fangen an abzuschalten. Ihre inneren Bewertungsdaumen zeigen nach unten. Der erste gute Eindruck wurde vom zweiten erschlagen. Niederlage für Johanna M.
Die ersten drei Minuten
Johanna M. hat blitzschnell zwei Bewertungskarten von ihren Kunden erhalten: eine grüne für den optischen Eindruck (Ausstrahlung, Erscheinung) und eine rote für den akustischen Eindruck (Stimme, Sprechweise). Sie hat ihre Kunden noch nicht gewinnen können. Jetzt entscheiden die nächsten drei Minuten über den erfolgreichen Ausgang des Gesprächs, der Präsentation. Johanna M. kann über einen spannenden Inhalt, eine sensationelle These, eine bildhafte Geschichte, kurzum: über einen wahren "earcatcher" ihre Kunden gewinnen.
Deshalb: never ever Räuspern
Räuspern Sie bitte nie zu Beginn eines Gespräches, eines Vortrages. Räuspern ist aggressiv und löst Abwehr beim Publikum aus! Und über diese selbst aufgestellte Hürde müssen Sie anschließend springen, um das Publikum wieder zu gewinnen. Trinken Sie lieber einen Schluck und legen Sie einfach los, Frosch hin oder her!
Stimmt die Ouvertüre, gelingt das Finale!
Wenn Johanna M. versteht, dass die gelungene Ouvertüre der Schlüssel für eine erfolgreiche Präsentation, für ein gutes Gespräch ist, wird sie ihre Stimme trainieren und nicht mehr räuspern. Denn die anderen Instrumente beherrscht sie bereits: Ausstrahlung, Outfit, Inhalt. Nur ihre klingende Visitenkarte stimmt noch nicht. Und das, wo die Stimme bis zu 50 Prozent der Wirkung ausmacht!
Spielen Sie erfolgreich Quartett!
Als erfahrener Stimm-, Rede- und Präsentationscoach empfehle ich Ihnen, die einzelnen Instrumente des Quartetts – Stimme, Körpersprache, Outfit und Inhalt – unter die Lupe zu legen, die Virtuosen unter den Spielern zu entdecken und die ungeübten Spieler zu trainieren. Wenn Sie das Quartett genussvoll erklingen lassen, werden Sie andere begeistern, motivieren, überzeugen, führen!
Eva Loschky coacht Frauen und Männer vom Topmanagement bis zum Führungsnachwuchs und alle Menschen, die ihre Performance, Präsentation und Kommunikationsfähigkeit optimieren und die Erfolgsfaktoren Stimme, Präsenz und Potenzial stärken möchten. Ihr Hörbuch zum Mittrainieren heißt "Mit der Stimme begeistern und überzeugen", Verlag steinbachsprechendebücher, 14,99 Euro (hier bestellen). Mehr unter www.evaloschky.de.