FRAUEN, MACHT! Das war das Motto der 2. EMOTION-Jobkonferenz am 16. September 2015. Die Themen: Nie waren die Bedingungen für Frauen so gut wie jetzt. Wieso gibt es nicht viel mehr Chefinnen? Was müssen wir noch ändern, wie wollen wir führen?
Für Frauen ist es heute selbstverständlich, beides zu wollen: Familie und Karriere.
Die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür waren noch nie besser, darüber waren sich die Speaker auf der diesjährigen Jobkonferenz einig. „Niemand hat gesagt, dass es einfach wird“, sagt Führungscoach Tamara Dietl. „Uns geht es so gut wie nie - aber jetzt müssen wir auch etwas draus machen!“ Ein Anflug von „tough love“, der kurz für Ernüchterung im Saal sorgte.
Doch dass es um Klartext gehen sollte, machte schon das Motto der Konferenz klar: „Frauen, macht!“ Fast 100 Frauen, die genau das vorhatten, nahmen an dem intensiven Tag in der Bucerius Law School in Hamburg teil.
Bleiben Sie Frau und kopieren sie nicht die Männer!
– Stephanie Schorp
Unsere Speaker gaben viele spannende Denkanstöße, neue Ideen und viel Inspiration. Die Stimmung war mal ausgelassen, mal nachdenklich, mal hitzig – bei der Podiumsdiskussion wurde leidenschaftlich debattiert und gezeigt, wie individuell Frauen und ihre Arbeitswelt zu betrachten sind. Unter dem Hashtag #rework wurde fleißig während der Konferenz getwittert. Stephanie Schorp, Personalexpertin riet den Frauen, nicht zu bescheiden zu sein und über Erfolge zu reden. Auch Netzwerkerin Yasmine Orth betonte: „Man muss Frauen mehr zutrauen, ihnen generell mehr vertrauen.“ Und Coach Dietl sprach den Teilnehmerinnen Mut zu: „Wir müssen raus aus der Opferrolle und selber anfangen, etwas zu tun! Durch Krisen können wir uns weiterentwickeln, uns positiv verändern.“
Ich hab mich nicht gefragt ‚Welche Art von Führungskraft möchte ich sein?‘, sondern ‚Welcher Mensch möchte ich sein?‘
– Katja Kraus
Schon am Vorabend beim Dinner in den Design-Offices gab es die Möglichkeit zum Netzwerken und Referenten und Workshop-Leiterinnen kennenzulernen. Dass sie Lust an Verantwortung und Führungsaufgaben haben, verhehlen Frauen nicht mehr, sondern fragen sich heute eher: Wie geht gute Führung? Denn noch gibt es nicht viele Vorbilder, was Frauen gelegentlich verunsichert. Eine, die schon Vorstandsfrau war und heute im Aufsichtsrat von Adidas sitzt, ist Katja Kraus. „Ich habe mich nicht gefragt, wie ich führen will, sondern was für ein Mensch ich sein möchte“, erzählte sie. Und: „Wir müssen unsere eigene Großartigkeit mehr zeigen – raus aus dem ‚Defizit-Trauma‘!“ Der Brite Hilary Gallo, Autor von „The Power of Soft“, empfahl, bei sich zu bleiben. Er verglich gute Führung mit Pilates: Der „Core“, das Innerste, müsse stark sein. Denn: „We all have power in ourselves – it’s somenthing we possess – but we often give it up too easily“. Wie wichtig es außerdem ist seine Fähigkeiten genau zu kennen, betonte Headhunterin Stephanie Schorp. In Workshops konnten die Teilnehmerinnen daher auf die Suche nach ihrer ureigenen Motivation gehen, Schlagfertigkeit trainieren, über moderne Führung sprechen. Wir sind uns sicher: Diese Frauen machen!
In ihrem Buch "Die Kraft liegt in mir. Wie wir Krisen sinnvoll nutzen können", das am 2. November erscheint, berichtet re:work-Referentin Tamra Dietl vom Umgang mit Krisen und gibt Tipps, wie wir sie meistern können. Das Buch erscheint im Randomhaus-Verlag und kann hier bestellt werden.
Die re:work Konferenz 2015 in Bildern
Hier finden Sie unsere Speaker im Interview.