Wie man die Selbstsabotage stoppt, erklärt die Management-Beraterin Dr. Petra Bock hier im Interview. Erleben Sie Dr. Petra Bock live bei den EMOTION.Vorträgen 2014!
EMOTION: Frau Bock, in Ihren Büchern und Vorträgen reden Sie viel von Mindfuck. Was meinen Sie damit?
Petra Bock: Jedes Mal, wenn wir uns selbst blockieren, ist das Mindfuck. Etwa, wenn wir wichtige Vorhaben nicht umsetzen, uns kleinhalten und uns so selbst um das Leben bringen, das wir eigentlich haben wollen.
Sie sagen, dass wir uns oft nicht trauen, Entscheidungen zu treffen, die uns glücklicher machen würden. Warum tun wir das?
Petra Bock: Wir haben ein Bewertungssystem im Kopf, das uns oft gar nicht bewusst
ist. Nach diesem treffen wir oft Entscheidungen – und zwar die falschen. Das System hat sieben verschiedene Denkmuster, die ich Mindfucks nenne. Wir denken, diese seien vernünftig. Aber sie sind häufig pure Unvernunft, wenn man sich viele Ergebnisse anschaut.
Heißt das, wir sollten doch mehr auf unser Bauchgefühl hören?
Es geht nicht um Bauchgefühl, sondern darum, Gedanken, die uns weiterbringen, von denen zu unterscheiden, mit denen wir uns blockieren. Die blockierenden Gedanken fühlen sich meistens auch schlecht an.
Wie erkenne ich persönliche Mindfucks?
Man kann sein Leben durchgehen und sich fragen: In welchen Situationen fühe ich mich nicht in meiner Kraft? Immer wenn wir denken "Das schaffe ich nicht", "Das kann ich nicht", ist das meist Mindfuck. Also immer, wenn wir massive Selbstzweifel haben.
Sie haben gegen Mindfucks einen Drei-Schritte-Plan entwickelt. Wie sieht der aus?
Erstens: Erkennen, dass man im Mindfuck-Modus ist! Also dann, wenn man sich abwertet, sich Chancen abspricht, sich hilflos und klein fühlt, unmächtig wie ein Kind. Wenn man die sieben Muster einmal kennt, ist das recht leicht. Zweitens: Ins Erwachsenen-Ich gehen und die Sache realistisch sehen. Erkennen: Das stimmt so nicht! Ich mache mir selbst meine Möglichkeiten kleiner, als sie sind. Ich habe mein Leben in der Hand. Drittens: Die Sache mit Neugier angehen, mit Vertrauen, dass man neue Erfahrungen gestalten kann.
Kennen Sie Mindfucks bei sich?
Klar. Gerade wenn ich es mit neuen Situationen zu tun habe, falle ich oft in alte Gewohnheiten zurück. Das ist normal, weil Mindfuck wie ein falsch gepoltes Sicherheitssystem in uns arbeitet, das uns von Neuem abhält. Aber ich erkenne es schneller und weiß, wie ich rauskomme.
Sie hatten mit 29 selbst eine Krise. Haben Sie mit Ihrem Mindfuck-Ansatz herausgefunden?
Nein, den habe ich erst nach dieser Krise entwickelt. Damals war ich in der Unternehmensberatung, hatte mich fast totgearbeitet. Bis ich einen doppelten Bandscheibenvorfall bekam. Heute weiß ich, ich hatte mich durch zahlreiche Mindfucks in diese Situation gebracht.
Welchen Mindfucks saßen Sie auf?
Ich hatte mich selbst so streng bewertet, sagte mir: Wenn ich dies nicht schaffe, passiert eine Katastrophe, dann kann ich mich nicht mehr ernähren, dann achten mich meine Freunde nicht mehr. Durch die Krise erkannte ich: Ich muss mein Leben grundlegend ändern.
Was erwartet die Teilnehmerinnen bei Ihrem Vortrag?
Durch den Vortrag lernen sie zum ersten Mal ihre eigenen Selbstsabotage-Muster kennen und können ganz konkret erleben, wie sie diese einfach und klar überwinden können. Hinter den Mindfucks wartet dann unser eigentliches Potenzial und eine neue Dimension von Wirksamkeit und Erfüllung im Leben. Eine wunderbare Erfahrung!
Petra Bock live erleben:
12.05. in Stuttgart
29.09. in Hamburg
01.10. in Frankfurt
25.11. in Düsseldorf