Er war Zehnkämpfer, ist Olympiamedaillen-Gewinner. Heute gibt Frank Busemann als Coach Tipps, wie man sich motiviert. Erleben Sie Frank Busemann live bei den EMOTION.Vorträgen 2014!
EMOTION: Kann man sich auch im Job besser motivieren, wenn man sich in der Freizeit zum Joggen aufrafft?
Frank Busemann: Ja. Im Sport kann man eine gewisse Leidensfähigkeit entwickeln, die sich auf das Privatleben übertragen lässt. Wenn man eigentlich nicht mehr kann und trotzdem weiterläuft, lernt man für den Job: Manchmal ist es schwer, aber wenn ich dranbleibe, führt das zum Erfolg.
Was kann man noch von Sportlern lernen?
Die Form, die Leistungssportler anwenden, um ans Ziel zu kommen, lässt sich auf alle Bereiche des Lebens übertragen: Man fängt an, hat ein Ziel. Man trainiert. Dabei gibt es immer wieder Rückschritte. Aber die Enttäuschung darüber darf nie so groß sein, dass sie uns von unserem Ziel abbringt. Wichtig ist es, dann nicht aufzugeben, sondern dranzubleiben und an sich zu glauben.
Und wenn es trotzdem nicht funktioniert?
Dann muss man akzeptieren, dass es nichts wird, einen anderen Weg gehen oder es weiter und weiter versuchen. Schafft man es dann ins Ziel, weiß man: Der Kampf hat sich gelohnt.
Eigentlich ist doch genau das heutzutage oft das Problem: Dass wir uns zu sehr unter Druck setzen und immer nur das Beste geben wollen. Jetzt sollen wir uns noch mehr triezen? Das klingt nach Burn-out-Gefahr ...
Nicht, wenn man es wie im Leistungssport macht. Da verbessert man sich nur, wenn man trainiert und dann eine Pause macht. Das ist sehr wichtig. Nur so können sich Körper und Geist erholen, eine neue Belastung verkraften und Bestleistung bringen. Dasselbe Prinzip gilt im Alltag.
Im Sport kämpft man gegen alle anderen und will immer der Beste sein – das soll gut im Alltag sein?
Da gibt's tatsächlich einen Unterschied zwischen Sport und Alltag. Zwar sind wir auch dort unterschwellig immer im Wettbewerb mit anderen, etwa im Job. Aber hier sollten wir uns nicht mit anderen vergleichen, das macht nur unzufrieden. Man sollte sich vielmehr fragen, welchen Anspruch man an sich selbst hat, und versuchen, dem gerecht werden. Dabei ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen zu können: Was kann ich gut, was nicht?
Haben Sie nie Probleme, sich zu motivieren?
Klar habe ich auch mal mit dem inneren Schweinehund zu kämpfen. Heute hat mich zum Beispiel meine Frau gebeten, das Haus aufzuräumen. Dazu habe ich überhaupt keine Lust. In so einem Fall motiviere ich mich über das Ziel: Ich stelle mir vor, wie glücklich meine Frau sein wird, wenn sie in unser aufgeräumtes Haus heimkehrt.
Frank Busemann live erleben:
23.07. in Stuttgart
22.10. in Düsseldorf
03.11. in Hamburg
20.11. in Frankfurt am Main
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