they would rock ist ein Reisebericht, der Lust macht, das unbekannte Land Iran sofort zu besuchen. Der Leser trifft auf herzliche und neugierige Menschen, die den Überwachungsapparat ignorieren.
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von der Lektorin und Literaturübersetzerin Uta Rupprecht.
Helena Henneken: "they would rock - 59 Tage Iran"
Eine Reise in ein weitgehend unbekanntes Land, eine Reise voller Überraschungen. Die erste Überraschung erwartet die Leserin bereits beim Aufschlagen des festen, in weißes Leinen gebundenen Buches: Es öffnet sich von hinten, wie bei iranischen Büchern muss man die Seiten von rechts nach links durchblättern. Erstaunlich schnell gewöhnt man sich an die ungewohnte Leserichtung, doch die anfängliche Irritation, das Gefühl von Fremdheit ist ein großartiger Einstieg in ein Reisebuch über den Iran, von dessen Alltag wir in Deutschland so wenig wissen.
Die Reise einer Deutschen durch den Iran
Zwei Monate ist Helena Henneken allein im Iran unterwegs. Sie hat sich gut vorbereitet, sogar ein bisschen Farsi gelernt, doch eine gewisse Unsicherheit bleibt. Aber bereits in Deutschland zeigen sich Exil-Iraner und Iran-Kenner begeistert von ihren Reiseplänen und drücken ihr jede Menge Telefonnummern in die Hand. Und gleich bei der Ankunft der brav nach dem Hijab, der Kleidungsvorschrift, in Kopftuch und weiten Mantel gekleideten Touristin in Shiraz kümmern sich wildfremde Menschen herzlich um sie. So geht es weiter: Überall, wo Helena Henneken hinkommt, begegnen ihr neugieriges Interesse, eine Woge der Gastfreundschaft schwappt ihr entgegen. Passanten sind eifrig bemüht, ihr die Stadt zu zeigen, sie wird mit Fragen zu Deutschland überschüttet, Großfamilien rücken zusammen, um sie bei sich aufzunehmen.
Der Iran ist ein Land voller Lebensfreude
Je mehr Einblicke sie in das private Leben der Menschen erhält, desto mehr entfernen sich das Bild, das die Medien in Deutschland vom Iran zeichnen, und ihr persönlicher Eindruck voneinander. Natürlich, manche ihrer Gesprächspartner würden lieber heute als morgen das Land verlassen, um der Repression zu entkommen, viele Frauen drücken offen ihre Abscheu gegen die rigide Kleiderordnung und die Beschränkung ihrer Freiheit aus. Doch die Lebendigkeit, die Begeisterung der Menschen ist überwältigend. Eine 16-jährige Iranerin hat Helena Hennekens Eindrücke auf den Punkt gebracht: "If my people lived in another country, they would rock!"
Uta Rupprecht, 55, arbeitete nach dem Germanistikstudium mehrere Jahre lang als Übersetzerin von Literatur und Sachbüchern aus dem Englischen. Von 1996 bis 2009 war sie als Belletristiklektorin beim Heyne Verlag in München und den Ullstein Buchverlagen in Berlin beschäftigt und ist seit 2009 in ihrer Heimat München freiberuflich tätig. 2011/12 absolvierte sie den Aufbaustudiengang Literarisches Übersetzen an der Universität München.
Uta Rupprecht
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Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"
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