Im "Kuh-, Käse- und Geldwaschparadies" Aarau türmen sich die Leichen. Der kauzige Kommissar Geigy und der Linguist Unold stehen vor einem Rätsel: Mörder im Schweizer Berg-Idyll?
kahi schloessli 300
Bild: Verlag: Emons
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von der freien Lektorin Ariane Israel.
Ursula Kahi: "Im Schatten des Schlössli"
Wenn man an die Schweizer Berg-Idylle denkt, kommt einem sicherlich vieles in den Sinn, allerdings nicht unbedingt Mord. Im beschaulichen Aarau geschieht jedoch genau das: Gleich sechs Tote binnen weniger Tage bringen Unruhe in das "Kaff im Kuh-, Käse- und Geldwaschparadies". Zunächst weist nichts darauf hin, dass die Morde im Zusammenhang stehen, doch wie wahrscheinlich ist es, dass in einer so kleinen Region rein zufällig gleich mehrere solcher Verbrechen geschehen?
Kommissar Bernhard Geigy, Leiter der Abteilung "Leib und Leben" der Kriminalpolizei Aargau, steht vor einem Rätsel. Ausgerechnet jetzt wird ihm auch noch der Praktikant Patrick Unold zur Seite gestellt, ein promovierter Linguist, der nicht gegensätzlicher als Geigy sein könnte. Während Geigy kein Blatt vor den Mund nimmt und auf 'political correctness' pfeift, ist Unold sachlich, manchmal schon pedantisch korrekt – kein Wunder also, dass es zwischen dem Ermittler-Duo schnell kracht und sie sich ein Wortgefecht nach dem anderen liefern. Um dem Mörder auf die Spur zu kommen, benötigen beide viel Durchhaltevermögen und die eine oder andere unorthodoxe Ermittlungsmethode...
Der Krimi besticht durch eine erfrischende, bisweilen derbe Sprache, feinen Humor und authentischen Lokalkolorit. Wer das Buch liest und danach gelegentlich durch Aarau spaziert, wird feststellen, mit welch feiner Beobachtungsgabe und Akribie die Autorin die Lokalitäten beschreibt. Die originellen Charaktere runden die Sache ab und machen aus diesem Regionalkrimi ein bis zum Schluss spannendes und kurzweiliges Vergnügen.
Bild: Ariane Israel Ariane Israel, 35, studierte Rechtswissenschaft in Hamburg sowie Geschichte, Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Berlin. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit Psychiatriegeschichte und nationalsozialistischer „Euthanasie“. Nach einigen Jahren in der Romandie arbeitet sie nun als freie Lektorin und Redakteurin in Berlin.
Ariane Israel
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Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"
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