Eine Mordserie hält die Polizei in Atem: Immer wieder werden Leichen von Geocaching-Begeisterten gefunden. Der Mörder spielt mit den Ermittlern - diese geraten schließlich selbst in Lebensgefahr...
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von Lektorin Jennifer Cubela.
Ursula Poznanskis "Fünf" (Wunderlich Verlag):
Ein ungewöhnlicher Leichenfund auf einer österreichischen Alm ruft das BKA auf den Plan: Beatrice Kaspary und Florin Wenninger sollen aufklären, wer die Frau umgebracht und ihr - noch lebend - Koordinaten in die Fußsohlen tätowiert hat.
Danke für die Jagd
So beginnt eine Mordserie, bei der die Opfer der Polizei in Einzelteilen serviert und mit Botschaften versehen werden. Es dauert eine Weile, bis es Beatrice und ihrem Kollegen gelingt, eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen. Sie alle waren "moderne Schatzsucher", die ihre Freizeit mit Geocaching verbringen. Jeder Fund eines Caches bringt den Ermittlern neue Erkenntnisse, aber der Mörder ist ihnen trotzdem immer einen Schritt voraus. Immer wieder nimmt er Kontakt zu der Protagonistin Beatrice auf. Doch anstatt einen Fehler zu machen, sorgt er dafür, dass sie von der Vergangenheit und Schuldgefühlen eingeholt wird. Erst am Ende, nachdem fünf Menschen auf brutale Art und Weise gestorben sind, wird klar, dass der Mörder die Polizei benutzt hat. Er bedankt sich für die Jagd – denn ohne sie hätte er die wahre Identität derjenigen, an denen er sich seit Jahren rächen will, nie herausgefunden.
Sein letztes Rätsel bringt die feinfühlige Protagonistin in Lebensgefahr – ob sie gerettet wird hängt allein davon ab, wie sorgfältig und kompetent ihre Kollegen in diesem Fall recherchieren ...
Nichts für schwache Nerven
Aus der Masse der Neuerscheinungen hebt sich "Fünf" positiv durch das neue Thema, sprachliches Können und die raffinierte Komposition ab. Allerdings ist das Buch nichts für schwache Nerven, die Schilderungen der Leichenfunde sind beklemmend realistisch.
Der originelle und temporeiche Thriller von Ursula Poznanski, die 2011 den Jugendliteraturpreis für "Erebos" erhielt, erscheint im Februar 2012 beim Wunderlich Verlag.
Vermutlich wird er nicht dafür sorgen, dass sich die Gemeinde der Geocacher vergrößert, weil sich kaum ein Leser dieses Buches noch in einsame Gefilde traut...
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Fünf
Jennifer Cubela, 35, arbeitet als freie Lektorin und hat am Unabhängigkeitstag die "Sprachstube" gegründet. Hier entstehen Gutachten, Hörbuchadaptionen und Filmhörspiele, Rezensionen, Berichte für Fach- und Publikumsmedien sowie Booklet- und Vorschautexte. Aktuell gehört sie zum Organisationsteam des Mentoring-Programms der Hamburger BücherFrauen.
Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"