Mit "Aleph" hat Paulo Coelho sein persönlichstes Buch geschrieben. Er berichtet von einer Pilgerfahrt, um eine alte Schuld zu begleichen und sich neu zu finden
"Aleph"
von Paulo Coelho (Diogenes, 19,90 Euro)
"Ich bin mit mir nicht im Reinen", schreibt Paulo Coelho gleich zu Beginn in seinem neuen Buch "Aleph". Für die autobiografische Erzählung hat der Brasilianer vier Jahre lang eigene Erlebnisse, Gedanken und Empfindungen gesammelt. In nur drei Wochen hat er diese dann zu Papier gebracht. Es ist die Geschichte einer Sinnkrise. Sie erzählt von dem Gefühl, nur noch auf Flughäfen und in Hotels zu leben. Von dem Frust, der Coelho auffrisst, obwohl er zu den meistgelesenen Schriftstellern der Welt gehört. "Mit neunundfünfzig Jahren, so hatte ich mir immer vorgestellt, würde ich längst dem Paradies und jenem inneren Frieden nahe sein", schreibt er. "Tatsächlich scheine ich davon weiter entfernt zu sein denn je." Um seiner Krise zu begegnen, begibt er sich auf eine Pilgerfahrt. Mit der Transsibirischen Eisenbahn reist er 9000 Kilometer quer durch Russland, von Moskau nach Wladiwostok. So wie das fremde Land, hofft er unterwegs auch sich selbst neu zu entdecken. Im Zug trifft er Hilal, eine junge Stargeigerin, die ihm sofort vertraut ist, obwohl er ihr noch nie begegnet ist. Ein spirituelles Erlebnis offenbart den Grund dafür: Die beiden kennen sich bereits aus einem früheren Leben und ein dunkles Geheimnis verbindet sie seitdem. Zu Zeiten der spanischen Inquisition hat er sie geliebt und ihr großes Unrecht angetan. Doch den beiden wird klar, dass man seine Vergangenheit nicht wie einen Bahnhof zurücklassen kann, aus dem man gerade fährt: "Ich habe gelernt, dass ich meine Wunden nur heilen kann, wenn ich mich dem stelle, was sie verursacht hat", schreibt Coelho. So ist das Buch eine Reise tief in die Seele des Autors.
Dieses Buch können Sie hier bestellen:
Aleph