Im neuen sportlichen Clio steckt mehr, als Elena Ochoa Lamiño auf den ersten Blick erahnt, denn er steht einem mit der neuesten Technik zur Seite. Gut so, denn die Testfahrt in der sonst so strahlenden Toskana wird zu einem Abenteuer im Nebel!
Letzte Regentropfen landen in einer trüben Pfütze, aber die dunklen Wolken hängen immer noch bedrohlich über den Bergen. Das soll Italien sein? Wo bitte ist die Sonne, auf die ich mich so gefreut hatte? Ich irre über den unwirtlichen, menschenleeren Parkplatz am Flughafen von Florenz, unwillkürlich kommen mir Bilder des Thrillers in den Sinn, den ich gestern Nacht gesehen habe.
Hüpfend Türen öffnen
Da sehe ich endlich den Renault Clio: Mit seinem knalligem Gelb strahlt er mich an. Und da hinten kommt auch Saskia, meine Begleiterin für diese Testfahrt! Ich gehe mit meinem Trolley schon mal vor, da ertönt ein leises Klacken und die Türen des Clio öffnen sich. Ich bleibe stehen und gehe rückwärts. Wieder ertönt das Klacken. Diesmal schließen sich die Türen - und das, obwohl ich die Schlüsselkarte noch in der Tasche habe.
Das handfreie Zugangs- und Startsystem des Clio amüsiert mich. Ich möchte auf dem regennassen Parkplatz hin und her springen, damit sich die Türen öffnen und schließen. Doch dann ertönt die mahnende Stimme meiner Mutter in meinem Kopf: "Bis es kaputtgeht!" Also lasse ich das Gehüpfe und werfe mit Saskia lieber einen Blick auf die Karosserie. Nicht nur die leuchtende Farbe fällt angenehm auf: Die Seitenfenster ziehen sich lang nach hinten, wodurch der Kleinwagen gar nicht mehr so klein aussieht. Auch gefallen mir die verborgenen Griffe für die hinteren Türen.
Fahrt im Nebel
Das eingebaute Navigationssystem weist uns die Route zu unserem Hotel in Barberino di Mugello, sein großer Touchscreen ist einfach zu bedienen. Erst mal geht's für ein kurzes Stück auf die Autobahn. Selbst bei hoher Geschwindigkeit gibt einem der Clio ein sicheres Fahrgefühl. Das Innendesign des 90 PS starken Benziners wirkt sportlich: Gelbe Streifen setzen Akzente im sonst schwarz gehaltenen Interieur.
"Richtig gruselig..."
Jetzt kommt auch ein bisschen Italien-Feeling auf, denn schon auf der Autobahn können wir Zypressen bewundern. Auf der steilen und engen Landstraße zum Hotel erwartet uns hinter jeder Kurve ein anderes Bild: Wir kurven nach links und sehen einen Olivenhain, wir kurven heftig nach rechts und staunen über die Weinberge, wir fahren runter und blicken auf ein hübsches Örtchen, wir fahren rauf und durch ein Spalier von Bäumen. Der Clio hält tapfer und unbeeindruckt die Spur - uns wird trotzdem übel.
Je höher wir kommen, desto schlechter wird die Sicht: Nebel macht sich breit, kriecht durch die Bäume auf die Straße. "Würest du anhalten, wenn jetzt jemand auf die Straße laufen würde?", frage ich Saskia. "Vielleicht braucht er ja Hilfe", antwortet sie. "Richtig gruselig fände ich es, wenn jetzt einer auf die Straße laufen wü..." - ich stocke mitten im Satz und die Zeit bleibt stehen: Ein Mann steht auf der nebeligen Straße. Wir halten den Atem an, bis wir ganz um die Kurve sind - und dort den restlichten Trupp Landschaftsgärtner erblicken. Mit leicht wackeligen Knien kommen wir im Hotel an. Der Clio klackt leise mit den Türen, als wir ihn verlassen. So, als wollte er sagen: War ein nettes Abenteuer mit euch, Mädels!
Technische Daten des Renault Clio
Durchschnittsverbrauch: 5,6 l
CO2-Ausstoß: 105 g/km
PS: 90
Beschleunigung: (0–100 km/h): 12,2 s
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h
Basispreis: ab 12 800 Euro
Mehr Infos unter:
www.renault.de
Lesen Sie auch in jeder EMOTION-Ausgabe die Kolumne von Jutta Kleinschmidt über "Fahrgefühle".