In Nizza testete EMOTION-Mitarbeiterin Miriam Böndel den sportlichen Flitzer von Citroen - und entdeckte: Mit diesem Auto machen nicht nur Kurven, sondern auch schnelle Starts an der Ampel Spaß.
Der erste Eindruck
Das knallorange Dach sticht sofort ins Auge – an der Ampel wird man mich mit Sicherheit nicht übersehen. Auch die farblich abgestimmten Seitenspiegel und die 18-Zoll-Felgen zeugen nicht gerade von Zurückhaltung. Dieses Auto will auffallen! Ich mag das selbstbewusste Platz-da-Design. Der kleine Grill grinst mich herausfordernd an. Und ich bin gespannt, ob wir am Ende zusammen finden werden.
Auf Tuchfühlung
Im Innenraum wird das Design konsequent weitergeführt. Das orange Armaturenbrett glänzt in der Sonne. Beim ersten Reinsetzen bin ich überrascht, wie viel Platz mir der kleine Flitzer lässt. Dafür dürfte es für Freunde auf der Rückbank eng werden. Egal, denke ich mir, Vettel fährt schließlich auch alleine. Außerdem sind beim Gasgeben Panik-Schreie von der Rückbank nur hinderlich. Die Schalensitze vermitteln Ralley-Feeling.
Beim Anlassen bin ich vom Sound des Motors überrascht – eher zivil als Krawall. Zum Glück, laute Doppelrohrauspuffanlagen sind nicht mein Ding. Die ersten paar Meter lasse ich es langsam angehen und schlängele mich durch den Stadtverkehr von Nizza. Der Kleine und ich kommen gut zurecht. Ich habe ausreichend Überblick und das Navigationssystem geleitet mich ohne Zwischenfälle zur Autobahnauffahrt. Jetzt geht’s los!
Das Rendezvous in Bildern
"Ich will nur Auto fahren"
Gas geben
Ich muss das Gaspedal nur antippen und der DS3 saust mir fast unter dem Hintern weg: Den Zusatz "Racing" hat er sich verdient. Von der Stadtautobahn geht es in die Berge. Das kurvenreiche Gelände ist genau das Richtige für uns. Egal, wie scharf die Kurve ist und wie sehr ich das Gaspedal durchdrücke, der Citroen klebt förmlich auf der Straße. Ich freue mich über die unzähligen Kreisel zwischen Nizza und Grasse. Die machen mit so einem Auto richtig Spaß – die Lenkung ist ein Traum. Ich hätte nie gedacht, dass ein Rennfahrer-Gen in mir schlummert. Die Bremse ist für meinen Geschmack etwas zu hart und greift sofort. Aber wer mit 237 km/h Höchstgeschwindigkeit ranrauscht, sollte auch gut bremsen können. In den Bergen Südfrankreichs vergesse ich die Zeit und komme gar nicht dazu, den Ausblick zu genießen. Ich will nur Auto fahren.
Unser besonderer Moment
Plötzlich fahren wir im Schnee. Ich habe in dem Geschwindigkeitsrausch einfach das Gefühl für Zeit verloren. Ich war so sehr damit beschäftigt um die Kurven zu sausen, dass mir nicht aufgefallen ist, dass auch bei dem höchsten Berg irgendwann die Spitze erreicht ist. Losgefahren bei traumhaften Sonnenschein und elf Grad, stehe ich jetzt etwas verwundert im Schnee. Egal, bergab ist auch super!
Warum wir gut zusammenpassen
Weil wir so gegensätzlich sind. Ich hätte nie gedacht, dass mir ein solches Auto gefallen könnte. Ich mag es lieber klassisch dezent – unauffällig eben. Menschen, die an der Ampel mit dem Gas spielen, sind mir suspekt. Aber ich war auch noch nie in der Position, ein solches Kräftemessen zu gewinnen. Die Idee gefällt mir plötzlich ganz gut. Ich hätte den DS3 Racing gern als Zweitauto in meiner Garage (aber natürlich habe ich nicht mal eine Garage). Er ist genau das richtige Auto, wenn man einfach mal dem Großstadtverkehr entfliehen und seine Ruhe haben will: Anlage aufdrehen und rauf auf die nächste Autobahn.
Technische Daten vom Citroen DS3 Racing
Durchschnittsverbrauch: 6,4 l, CO2-Ausstoß: 159 g/km, PS: 207, Beschleunigung (0-100 km/h): 6,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h, Basispreis: 29.990 Euro. Mehr Infos unter www.citroen.de.
Lesen Sie auch in jeder EMOTION-Ausgabe die Kolumne von Jutta Kleinschmidt über "Fahrgefühle".