Der neue Citroën DS3 ist ein kreativer Individualist. Genau das Richtige für EMOTION Art-Direktorin Dagmar Nothjung. Sie hat bei ihrer Probefahrt viel Spaß gehabt mit "Aglaia", wie sie den stürmischen Flitzer taufte.
Eine freundliche Stimme durchbricht die Stille. "In 400 Metern links abbiegen", sagt das Navigationssystem und führt mich durch Hamburg. "Danke, Aglaia", antworte ich meinem frisch getauften Wagen. Ich finde den Namen der griechischen Grazie, der Göttin der Anmut, passend für die Neuauflage des Citroën DS3.
Zwar steht das DS nicht mehr für das französische "la Déesse - die Göttin" wie vor fast über 60 Jahren, sondern für "Different Spirit". Doch bei dem luxuriösen Innenleben fühle ich mich wie eine: Ledersitze, Chromapplikationen, gepolstertes Armaturenbrett, eine weiße Dekorblende, Navi, Hi-Fi-System. Ich könnte das alles sogar online nach meinem Geschmack selbst konfigurieren. Citroën setzt bei diesem Wagen ganz auf individuelles Design - und die Palette an 400 verschiedenen Auswahlmöglichkeiten ist groß. Man kann sich etwa zwischen verschiedenen Farben für die Karosserie, das Armaturenbrett, die Polsterung, sogar das Dach entscheiden. So personalisiert soll am Ende kein Wagen gleich aussehen - jeder hat eine eigene Ausstrahlung, "Different Spirit" eben.
"Du gefällst mir"
An der Ampel fällt mir wieder die lang nach vorne gezogene Frontscheibe des Wagens auf, die für meinen Geschmack etwas weniger tief hätte sein können. Ich schaue nach rechts. Direkt neben mir hält ein Rocker auf seiner Harley. Das Knattern hängt mir noch von den letzen Harley Days in den Ohren, als Hunderte Maschinen unter meinem Fenster vorbeiröhrten. Ich begutachte also argwöhnisch seine Maschine - bis ich bemerke, wie er mich anschaut. Ich fühle mich ertappt und nicke ihm freundlich zu. Erst jetzt fällt mir auf, dass das laute Geknatter seiner Maschine nur gedämpft zu mir durchdringt. Alles klar, denk ich mir. Jetzt weiß ich, wo ich während der nächsten Motorrad-Rocker-Versammlung übernachte. Durch die Geräuschdämmung des neuen DS3 fühle ich mich wie in Watte gepackt. "Du gefällst mir", sage ich zu Aglaia, während ich das Armaturenbrett tätschle.
Flink und sicher
Als die Ampel auf grün schaltet, macht sich das geringe Gewicht, schlanke 1,2 Tonnen, des Flitzers bemerkbar. Nach einem flotten Start bin ich kurz versucht, die Beschleunigung auf 100 km/h zu testen. Sind es wirklich nur 8,1 Sekunden? Da ich mich noch im Stadtverkehr befinde, besinne ich mich eines Besseren und belasse die Tachonadel auf 56 km/h. "Komm Aglaia, fahren wir nach St. Peter-Ording", sage ich, betätige den Blinker und fahr auf die A23 Richtung Flensburg/Husum. Einen sonnigen, freien Tag sollte man am Strand verbringen! Auch beim Schnellfahren fühle ich mich sicher im DS3. Die Lenkung fällt allerdings unruhig aus. Bei hoher Geschwindigkeit muss ich leicht gegenlenken. Als ich wieder auf die rechte Spur einscheren will, fällt mein Schulterblick auf die breite Verstrebung zwischen Tür und Hinterteil, die sogenannte B-Säule. Eigentlich habe ich erwartet, dass sie meine Sicht einschränkt. Tut sie aber nicht, dank der großen Scheibe und des kurzen Hecks.
"Vielleicht heißt mein Wagen doch eher Zeus"
Nach knapp eineinhalb Stunden komme ich in St. Peter Ording an. Als ich mit meinem Wagen hinter den Dünen parke, kommen mir Zweifel. Habe ich mit Aglaia den richtigen Götternamen gewählt? Vielleicht heißt mein Wagen doch eher Zeus und ich habe gerade mit einem falschen Knopfdruck aus Versehen ein paar Blitze ausgelöst. Donnernd gewittert der Regen auf meinen Wagen. Eine heftige Böe drückt von links gegen die Tür und bringt mich und das Auto leicht zum Wanken. Zeus, Beherrscher des Himmels, leistet ganze Arbeit.
Mein Wunschauto
Spontan beschließe ich den vollen Komfort des Innenlebens zu testen. Bei geschlossenen Türen klettere ich umständlich auf die Rückbank und bin erstaunt, wie geräumig es hier ist. Als ich die geteilte Rückbank umklappe, entdecke ich den großen Kofferraum – 285 Liter fasst er. Während es heftig auf das Autodach prasselt, stelle ich mir mit meinem Smartphone online meinen eigenen DS3 zusammen. Ich wähle eine schneeweiße Karosserie und ein schwarzes Dach mit weißen Punkten – das passt gut zu den runden Scheinwerfern am Stoßdämpfer. Nehme ich nun den Diesel oder den Benziner? Langsam wird es still um mich. Als es nur noch tropft, traue ich mich raus und gehe Richtung Strand. Nach dem Schauer riecht die Luft sauber und frisch. Ich atme tief ein. Gut, denke ich, dann wird es doch der Diesel-Motor mit der CO2-Effizienzklasse A - der Umwelt zuliebe.
Technische Daten vom Citroën DS3
Citroën DS 3
Durchschnittsverbrauch: 6,7 l
CO2-Ausstoß: 156 g/km
PS: 156
Beschleunigung: (0–100 km/h): 8,1 s
Höchstgeschwindigkeit: 214 km/h
Basispreis: ab 15 700 Euro
Mehr Infos unter:
www.ds3.citroen.com/de
Lesen Sie auch in jeder EMOTION-Ausgabe die Kolumne von Jutta Kleinschmidt über "Fahrgefühle".