Sie kehren immer wieder, Fragen, die allen Singles inzwischen ziemlich auf die Nerven gehen. Hier sind fünf dieser Fragen.
Wie kann es denn sein, dass DU keinen Freund hast?
Der Klassiker. Und eine Frage, auf die kein Single eine ernsthafte Antwort hat. Meist bekommt der Fragende nur ein genervtes Augenrollen – und das zu Recht. Denn was sollen wir Singles denn dazu sagen? Wir wissen doch selber nicht, warum wir keinen Partner haben. Wir selbst finden uns nämlich ziemlich super. Was ja aber noch lange nicht heißt, dass wir uns in den nächsten Mann, der das bemerkt, automatisch verlieben. Nein, wir finden dann wieder mal den Typen toll, der gar nicht bemerkt, dass wir existieren. So läuft das nämlich manchmal in der echten Welt. Schade – ist aber so. Und um uns nicht noch mehr auf diese gemeine Realität hinzuweisen, sollte kein Mensch jemals wieder diese inhaltslose und nervige Frage stellen.
Sind Deine Ansprüche vielleicht zu hoch?
Auf diese an Gemeinheit grenzende Frage gibt es nur eine richtige Antwort: NEIN. Natürlich habe ich Ansprüche. Und die sind vielleicht auch gar nicht so niedrig, aber ich finde das genau richtig. Warum sollte sich eine Frau auf einen Mann einlassen, den sie nicht perfekt für sich findet? Warum sollte ich meine kostbare Freiheit und meine wenige Zeit für jemanden aufgeben, der nur 'ganz ok' ist? Damit ich sagen kann, dass ich einen Partner an meiner Seite habe? Ganz sicher nicht. Wenn ich einen tollen Mann treffe, hake ich natürlich nicht erstmal meine 10-Punkte-Liste ab – bin ich Hals über Kopf verliebt, dann stört es mich nicht im Geringsten, wenn er dem einen oder anderen meiner Ansprüche nicht gerecht wird. Aber dann ist das so, weil meine Gefühle mir sagen, dass ich hier einen echt tollen Fang gemacht habe – und nicht, weil irgendwer mir zuflüstert, dass ich ein bisschen anspruchsloser werden müsste.
Gibt es da nicht so eine App für Singles?
Bei dieser Frage möchte ich eigentlich nur kopfschüttelnd davon laufen. Auf die Idee, es bei der Partnersuche mit Tinder und Co zu probieren, können wirklich nur Menschen kommen, die seit Jahren in festen Händen sind. Ich weiß, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber ich habe es selber ausprobiert und kann sagen: Nein, ich werde meinen Mann für’s Leben ganz gewiss nicht hier finden. Wenn die Alternative zum Single-Dasein ist, sich digital von fremden Männern belästigen zu lassen, die im echten Leben nicht den Mund aufbekommen, wenn sie einer Frau gegenüber stehen, dann bleibe ich lieber ein Leben lang allein.
Hast Du am Wochenende wen Nettes kennengelernt?
Diese Frage kommt eigentlich nur von Menschen, die schon lange in Beziehungen stecken und sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, als Single abends auszugehen. Fakt ist: Ja, die Chance, beim Feiern einen Mann kennen zu lernen, ist durchaus groß. Die Chance, dass man am nächsten Morgen noch den Namen des anderen weiß, schon geringer und die Chance, dass aus einer nächtlichen Alkohol-Tanz-Konfetti-Euphorie eine ernste Beziehung wird, ist (zumindest in meinem Alter) schwindend gering. Ich weiß, Ausnahmen bestätigen die Regel und auch ich habe mich schon in Partybekanntschaften verliebt, aber dann doch so selten, dass man nicht nach jedem Wochenende nach meinem Liebesleben fragen muss – und mich damit eventuell in die Verlegenheit bringt, zuzugeben, dass ich das ganze Wochenende mit Schoko und Eis auf der Couch gelegen und Game of Thrones geguckt habe. Ja, auch Singles brauchen mal eine Auszeit.
Hast Du manchmal Angst, dass Du niemals einen abbekommst?
Ok, wenn ich ehrlich bin, hat mir diese Frage noch nie jemand direkt ins Gesicht gestellt. Aber manchmal sieht man sie nahezu in den mitleidigen Blicken von Langzeit-Pärchen, wenn man mal wieder von einem katastrophalen Date erzählt. Und seien wir ehrlich, manchmal stellen wir Singles uns diese Frage auch selber, ganz heimlich im stillen Kämmerchen, wenn unsere coole „Ich bin super gern mit mir allein“-Fassade ein wenig bröckelt. Es ist nämlich völlig normal, dass auch ein glücklicher Single ab und zu an sich selbst zweifelt. Bin ich zu unattraktiv, langweilig, zu verschroben? Ja, dann lauert da tatsächlich, ganz weit in der Ferne, aber dicht genug, um ein kleines Stechen zu spüren, diese Angst, für immer als Single durchs Leben zu gehen. "So ein Quatsch", sage ich mir dann und schüttle die Gedanken aus meinem Kopf. "Und wenn doch?" – Ja, es gibt auch diese Fragen, die wir Singles uns selbst nicht mehr stellen sollten.