Wie wichtig ist es eigentlich, was Männer über uns denken? Über unser Aussehen, unsere Zweifel, wie wir Beziehungen führen oder Kinder erziehen.
"Ignorier einfach, was der Typ gesagt hat", meint meine Freundin. "Der hat keine Ahnung", sagt meine Mutter. "Männer wissen doch eh nicht, wie wir ticken", erwidert meine Tante. Wir Frauen von heute sind emanzipiert. Wir haben unser eigenes Werkzeug-Set, mit dem wir Regale zusammenbauen. Wenn uns ein Mann einen Korb gibt, scrollen wir im Telefonbuch zum Nächsten und wenn der Freund sagt: "Dein Kleid ist zu kurz", ziehen wir es erst recht an. Wir sind das Produkt unserer Großmütter und Mütter, die ihren Mann fragen mussten, wenn sie arbeiten gehen wollten. Wissenschaftler entdeckten kürzlich in einer Umfrage, dass Frauen noch nie so wenig Wert auf die Meinung der Männer legen wie heute. Ist das nicht gut, dass wir so unabhängig sind? Dass wir tun und lassen können was wir wollen. Oder machen wir uns in Wahrheit nur etwas vor? Tragen wir die High Heels und das Make-up wirklich nur für uns selbst? Sind Bücher mit dem Titel „Das denkt er wirklich“ ohne Grund meistverkauft?
Und vor allem: Was wären wir für Menschen, wenn uns die Meinung des anderen Geschlechts wirklich egal wäre? Es gibt schätzungsweise dreieinhalb Milliarden Männer auf dieser Welt. Und was die Mehrheit von ihnen über uns denken würde, sollte uns tatsächlich egal sein. Aber was die Männer in unserem Leben über uns denken – wie unser Freund oder Ehemann unser Kleid findet, was der Vater über unsere Beziehung sagt und der Bruder über unseren neuen Job – das sollte uns nicht egal sein. Denn die Männer, die wir lieben und die uns lieben, wollen unser bestes. Und obwohl wir unsere eigenen Entscheidungen treffen ist es wichtig, sie um Rat zu fragen und ihre Meinung wertzuschätzen. Oder wie wäre es andersherum, wenn der beste Freund auf einmal sagt: "Was du über mich denkst, ist mir nicht wichtig – schließlich bist du nur eine Frau!"