Wir haben mit Loni Baur über Make-up, Mode und Muttersein geplaudert, während sie auf der Fashion Week die Models für Perret Schaad schminkte.
Während wir uns nach dem Frühling sehnen, zeigten Designer auf der Fashion Week Berlin ihre Mode für den kommenden Herbst und Winter. Wir waren vor Ort und haben uns unter anderen die Präsentation des Designer-Duos Perret Schaad angesehen.
Perret Schaad, das sind Johanna Perret und Tutia Schaad, die ihr Label 2009 gründeten. Ihr Anspruch ist, Kleidung zu entwerfen, die über die jeweilige Saison hinaus Gültigkeit hat. Präzise Schnitte, klare Silhouetten und moderne Formen und Volumen designten die Zwei auch für den kommenden Winter.
Der Trend: Traum-Teint und Sommersprossen
Verantwortlich für das Make-up bei der Perret Schaad-Präsentation war Loni Baur. Wir haben der Make-up-Artistin, Mutter zweier Kinder und Chefin des Catrice-Make-up-Teams im Rahmen der Fashion Week Backstage über die Schulter geschaut, als sie die Models schminkte und dabei einiges über die kommenden Beauty-Trends erfahren.
Passend zum reduzierten Design der zwei Designerinnen wählte Loni Baur auch das Make-up. Uns verriet die Expertin: "'Extreme Simplicity‘ wird der größte Trend für Herbst/Winter 2017/18. Das bedeutet: wunderschön gepflegte, und reduziert geschminkte Haut, mit einem dewy Finish. Also Haut mit einem schönen Glanz."
Das Besondere bei Perret Schaad: Alle Models tragen Sommersprossen im Gesicht. "Faux Freckles" heißt der Beauty-Look, den die Models aufgepinselt, oder besser aufgesprenkelt bekommen. Denn der Fokus liegt im Gesicht auf den Sommersprossen.
Zahnbürste als Make-up-Tool
Gleichzeitig soll der Teint makellos aussehen, also decken Loni und ihr Team Unreinheiten erstmal ab und mattieren die Haut leicht. Mehr Frische gibt's mit Cremerouge auf den Wangen. Eigentlich für die Augenbrauen gedacht, wird dunkle Pomade mit Hilfe einer Zahnbürste auf Nase und Wangen aufgesprenkelt. Schon sehen alle Models aus, als hätten sie natürliche Sommersprossen.
Insider-Wissen: So entwickelt eine Make-up-Artistin ihren Look
Die Idee zu dem Look entwickelt die Make-up-Artistin etwa zwei Wochen vor der Fashion Week. "Die Designer schicken mir Stoffe, Silhouetten und Moodboards ihrer neuen Kollektion und ich mache mir Gedanken. Anschließend treffen wir uns zur Lookprobe".
Am Tag der Präsentation weiß dann jeder, was zu tun ist. "Ich brauche etwa zwanzig bis dreißig Minuten, um ein Model zu schminken. Bevor es losgeht, checke ich auch noch mal die Models, die von meinem Team geschminkt wurden", so Loni.
Auch bei großer Hektik und wenig Zeit bleibt sie gelassen. Wie macht sie das bloß? "Ich habe mit den Jahren eine innere Ruhe entwickelt. Je hektischer es um mich rum wird, desto ruhiger werde ich. Ich versuche, die Dinge mit Humor zu nehmen, dann kann ich besser performen und die Arbeit geht mir leichter von der Hand", verrät sie uns.
Und wie geht's nach der Fashion Week weiter? "Ich schlafe, esse ordentlich, treibe Sport und spiele mit meinen Kindern. Die erden mich, weil denen völlig egal ist, was in Berlin gelaufen ist. Bei meinen privaten Baustellen komme ich schnell wieder auf andere Gedanken, was wundervoll ist. Aber ich freue mich auch schon auf die nächste Mode Woche", gesteht Loni Baur.