Kasia Mol-Wolf: Frauen, traut euch mehr zu!
Mit ihrem Buch „Du hast die Power! – Verwirkliche deinen Traum“ möchte EMOTION-Verlegerin Kasia Mol-Wolf andere Frauen dazu ermutigen, eigene Ideen und Wünsche ernst zu nehmen und zu verwirklichen. Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind Ziele, für die sie eintritt. Hier erklärt sie, warum wir keine Angst vor dem Scheitern haben sollten, wenn wir Neues wagen
Es hat mich erschreckt zu sehen, dass so wenig Frauen in Deutschland Unternehmen gründen. Laut Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ist zwischen 2013 und 2016 der Anteil an weiblichen Gründerinnen von nur 12,8 auf nur 13,9 Prozent gewachsen. Da geht noch mehr, noch viel mehr! Denn ich bin mir sicher, dass es Frauen nicht an Geschäftsideen mangelt. Ich glaube eher, dass sie auf dem Weg manchmal der Mut verlässt, da sie zu sehr daran denken, was alles schiefgehen könnte. Manchmal glauben sie auch, dass sie das nötige Know-how noch nicht hundertprozentig haben, statt dass sie es einmal mit nur 80 Prozent wenigstens versuchen.
Scheitern als Chance
Und sie fürchten die Kommentare, die sie dann von anderen vielleicht ertragen müssen, wenn sie scheitern werden, statt sich vorzustellen, wie sie mit ihrer Idee erfolgreich sind. Scheitern ist bei uns in Deutschland leider immer noch verpönt – ganz anders als in den USA. In Deutschland sucht jeder die Erfolgsstorys, die Gründer, die alles richtig gemacht haben. Aber ehrlich gesagt inspirieren mich Menschen, die erfolgreich sind, aber auch den Mut haben zuzugeben, dass und warum sie auf ihrem Weg schon einmal gescheitert sind, mehr. So wie unsere Monatspatin Franziska von Hardenberg.
Was zählt ist, dass wir aus unseren Fehlern lernen
Natürlich ist es wunderbar, Champions kennenzulernen. Aber nur das Scheitern gibt uns die Möglichkeit zu lernen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Für uns alle und für unsere Wirtschaft wünsche ich mir eine Kultur, die das Scheitern als Chance begreift! Ich möchte mehr Frauen und Männer kennenlernen, die mit mir offen teilen, warum sie gestolpert sind und welche Entscheidungen sie im Nachhinein anders getroffen hätten und warum.
Fuck-Up-Nights – einfach mal das Scheitern feiern
So begrüße ich auch Events, wie die FuckUp-Nights, in denen Menschen nicht nur von ihrem Scheitern erzählen, sondern das Scheitern feiern – als eine Chance, im Leben etwas dazuzulernen. Natürlich tut es weh, wenn ich mit einer Idee, einem Projekt oder einer Planung gescheitert bin. Natürlich ärgere ich mich über mich selbst und über meine Entscheidung, die zu einem Misserfolg geführt hat. Manchmal bin ich auch verzweifelt. Aber dann sage ich mir, dass das Leben weitergeht. Und ich erinnere mich daran, wie viele Chancen sich in meinem Leben gerade aus Krisen entwickelt haben und dass es allein darauf ankommt, etwas versucht zu haben und vor allem aus den gemachten Fehlern zu lernen. Daher spreche ich auch offen über eigene Fehler, die ich gemacht habe, damit mein Team und andere von meinen Erfahrungen profitieren und den Mut aufbringen, selbst offen über mögliches Scheitern zu sprechen. Das erfordert gegenseitiges Vertrauen, ermutigt aber auch dazu, selbst Entscheidungen zu treffen, selbstwirksam zu sein und damit selbstverantwortlicher zu arbeiten.
Was für mich vor allem zählt, ist der Mut, unseren Weg zu gehen, Träume zu wagen. Und der Mut, das Risiko des Scheiterns einzukalkulieren. Und wenn wir dann mal fallen, gilt: „Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weitergehen!“
Mehr zum Thema lest ihr in dem Buch „Du hast die Power! – Verwirkliche deinen Traum“ von Kasia Mol-Wolf (Ariston, 18 €).