Warum intuitives Schreiben die beste Therapie ist
Man kann schreiben, damit andere es lesen. Man kann es aber auch nur für sich selbst tun: um seinen Lebensthemen auf die Spur zu kommen. Wie aber macht man das – ohne den Faden zu verlieren und ohne dass es banal klingt? Hier kommen gute Kreativtechniken für Tagebuch & Co.
Schreiben hilft, uns selbst und die Welt besser zu verstehen
Seien wir ehrlich: Die eigenen Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen, das macht etwas Mühe, ja, es ist mitunter sogar richtig anstrengend. Reden geht schneller, Whatsapp auch, und Schweigen ist (erst mal) sowieso einfacher. Doch etwas aufzuschreiben hat eine ganz besondere Qualität. Mit dem Stift in der Hand (oder den Fingern auf der Tastatur) können wir unsere Gefühle rauslassen – ohne andere damit zu nerven oder uns selbst zu schädigen (jedenfalls solange wir nicht auf „Senden“ tippen). Wut, Ärger oder die tiefschürfenden Gedanken rumoren nicht länger in uns, sondern liegen schwarz auf weiß vor uns. Vage Gefühle bekommen durch die Verschriftlichung Kontur, Probleme lassen sich systematisch in zu bewältigende Aufgaben ordnen. Schreibend gewinnt man den Überblick, statt sich steuerlos im Grübelkarussell zu drehen. „Mich begeistert die Tatsache, dass Schreiben eine Selbsthilfe ist, nebenwirkungsfrei und medizinisch völlig unbedenklich. Es ist eine kostengünstige Methode, die einem immer und überall zur Verfügung steht und die selbstständig durchgeführt werden kann“, sagt die Germanistin und Medizinerin Silke Heimes, Gründerin von Ikut, des Instituts für kreatives und therapeutisches Schreiben.