
So knipst man das Gehirn aus – und lässt die Intuition ran

Wie macht man das eigentlich, mutiger sein? Wie gelingt es, berechtigte Zweifel beiseite zu schubsen? Indem wir auf unsere Intuition hören, die uns stets die goldene Mitte anzeigt
Balancieren zwischen Mut und Vorsicht
Man könnte diese Geschichte mit einer besonders beherzten Frau beginnen. Mit Jeanne d’Arc, der Freiheitskämpferin, mit Marie Curie, der Physikerin, oder mit Elly Beinhorn, der ersten Pilotin, die mit ihrem Flugzeug die Erde umrundet hat. „Seht her!“, würde man schreiben. „Es geht doch! Wenn diese Frauen so tapfer sein konnten, dann kann das jeder andere auch!“ Doch leider schneidet man im Vergleich mit Heldinnen meist schlecht ab. Reden wir also lieber über die andere Seite des Mutes: über die Furcht, die Angst, den Zweifel.
Der Philosoph Aristoteles war einer der Ersten, der gesehen hat, was Vorsicht und Mut gemeinsam haben: Beide können wunderbare Eigenschaften sein, die meist direkt aus unserem Bauch herauskommen. Vorsicht rettet uns das Leben. Mut lässt uns wachsen. Aber beide Tugenden taugen nichts mehr, wenn man sie übertreibt. Übermut tötet. Panik lähmt. Aristoteles sprach deshalb vom Ideal der „goldenen Mitte“, die wir ebenfalls mithilfe unserer Intuition finden können.