Frauen in Top-Positionen sind in Deutschland immer noch viel zu wenig vertreten. Umso wichtiger ist es für Firmen, konsequent auf Frauenförderung zu setzen. Barbara Lutz tut dies zum Beispiel mit dem Frauen-Karriere-Index.
Barbara Lutz ist Geschäftsführende Gesellschafterin des Frauen-Karriere- Index.
Sie fordert:
Wir benötigen frauenfördernde Maßnahmen, die weit über Kitas hinausgehen.
Barbara Lutz, Geschäftsführende Gesellschafterin des Frauen-Karriere- IndexTweet
Meine Karriere begann in amerikanischen und französischen Unternehmen. Dort war ich immer auch von Frauen umgeben. Meine Erfahrungen in Deutschland dagegen waren ernüchternd. Das spornt mich an, dieses Thema immer wieder zu platzieren.
Das alte Argument "Man kann das ja alles nicht genau messen" zieht nicht mehr: Mit klaren Fragen (von "Wie viele Frauen gibt es auf welchen Ebenen?" bis "Wie und wann gehen sie dem Unternehmen verloren?") können wir den Frauen-Karriere-Index ermitteln, sprich harte Zahlen dazu, wo noch Schwachstellen im Unternehmen liegen. So kann man gezielt Veränderung anschieben.
Das Märchen, dass Frauenförderung vor allem Reden und Soft Skills erfordert, gilt nicht mehr. Justin Trudeau hat es beim Weltwirtschaftsforum gesagt: Frauen muss man nicht unterstützen, weil es nett oder moralisch richtig ist, sondern weil es wirtschaftlich und gesellschaftlich schlau ist. Es ist bewiesen, dass Firmen ihren Ertrag durch mehr Frauen in Führung nachhaltig steigern. Aber 53 Prozent der deutschen Manager sind über 50, 14 Prozent sind unter 40 und die neue Generation Y rückt nach.
Wir Frauen sind das Bindeglied zwischen den Generationen – denn wir haben die gleichen Bedürfnisse wie die Generation Y: hohe Flexibilität, Offenheit, Transparenz in den Strukturen, leistungsabhängige Beförderungen. Frauen entscheiden sich zu oft für Kinder und gegen Karriere? Das ist ein Nullargument! Wenn es einen kausalen Zusammenhang zwischen Kindern und fehlenden Frauen in Top-Positionen gäbe, dann müssten wir ja ein kinderreiches Land sein.
Frauenmangel am Arbeitsplatz ist ein strukturelles Problem. Wir brauchen kulturverändernde Maßnahmen, die weit über Kitas hinausgehen: flexible Arbeitsmodelle, Sabbaticals, Managementtrainings. Vor allem aber Transparenz und Verbindlichkeit. Less talk, more action!
Erfahre mehr unter frauen-karriere-index.de
Wir rufen Frauen dazu auf, zu sagen, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss. Mehr zu unserer Umfrage und den wichtigsten Themen findest Du auch hier.