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Sladjana
Bild: Caren Detje, Unsplash

Sladjana, 31, Social-Media-Managerin: "Ich habe Lust, mich 2023 herauszufordern."

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04.01.2023
Andrea Huss

Wohnort: Hamburg-Harburg

Sladjana in Kürze: Sie wohnt allein zur Miete, hat eine feste Beziehung, ist festangestellt, arbeitet größtenteils im Homeoffice, hat kein Auto, geht viel zu Fuß, ernährt sich größtenteils vegetarisch, malt & fotografiert gern, liest gern Sachbücher und Romane, hat ihre eigene Capsule Wardrobe, kauft viel regional, hauptsächlich bio, schaut gern Filme und Serien bei Netflix & Co.  


Lies hier alles zum zweiten Teil von Sladjanas Energie Coaching:

Energie Coaching Teil II

Lies hier alles zum ersten Teil von Sladjanas Energie Coaching:

Energie Coaching Teil I


Was du vielleicht mit Sladjana gemeinsam hast: Mit ihrem festen Job ist Sladjana zufrieden und auch ihre Work-Life-Balance stimmt. Eine gute Basis, sich aus der Komfortzone herauszutrauen und Projekte anzugehen, die sie schon lange im Kopf hat. Finanzielle Stabilität und genug Zeit: Wer über beides verfügt, darf sich jetzt glücklich schätzen und ist eingeladen, die eigene Kreativität auszuleben oder neue Hobbies auszuprobieren.

So startet Sladjana ins neue Jahr

Obwohl die Unsicherheit in der Gesellschaft gerade zunimmt und das Gefühl von Machtlosigkeit wächst, fühlt Sladjana selbst sich so stabil aufgestellt wie lange nicht. Sie hat die Fähigkeit, das Außen nicht zu stark in ihr Inneres dringen zu lassen. Und so hat sie auch die Kraft, neue eigene Projekte anzugehen und nicht angstvoll darauf zu warten, wie sich die Dinge entwickeln. Klar, die steigenden Energiepreise machen auch ihr Sorgen, aber mit einem festen Job und einer schönen Wohnung ist ihr zugleich bewusst, dass sie anders als viele andere eine stabile Basis hat. 2023 steht deshalb bei ihr im Zeichen der persönlichen Weiterentwicklung. Aus dem Lebensrad-Coaching-Tool hat sie als Fokusgebiete "Erfolg" und "Geld" ausgewählt, in allen anderen Bereichen von Liebe bis Gesundheit ist sie aktuell sehr zufrieden. "Mir ist es wichtig, mich das ganze Leben lang weiterzuentwickeln und neue Facetten an mir zu entdecken. Dafür ist jetzt die richtige Zeit", so Sladjana.

Sladjana

Schon lange hat sie den Traum, ein Drehbuch zu schreiben und es über Agenturen dann Filmproduktionsfirmen anzubieten. Von der Comedy-Serie bis zum Horrorfilm geistern viele Ideen in ihrem Kopf herum. "Der finale Schritt ist, mich hinzusetzen und loszulegen", so Sladjana. Schreiben sei zu 90 Prozent Prokrastination, deshalb sei es so wichtig, über diese Schwelle hinauszukommen und es am Schreibtisch auszusitzen, bis die Energien fließen. Sladjana hat unter ihren vielen Ideen auch schon eine ausgewählt, die sie aktuell für am erfolgversprechendsten hält. Sie habe zwar keinen Drehbuchkurs gemacht, aber sehr viele Bücher zum Thema in Eigenregie gelesen. Doch wann hat sie Zeit sich hinzusetzen und loszulegen? "Es in der Woche vor oder nach der Arbeit zu schaffen, halte ich für unrealistisch. Ich bin aber sehr bereit, meine freien Freitage und mein Wochenende dafür einzusetzen. Das ist es mir wert." Vor ein paar Monaten hatte sie schon mal angefangen eine Kurzgeschichte zu schreiben. "Ich habe mich einfach in einem guten Moment ans Werk gemacht und dann hat es funktioniert." Um mit kreativen Projekten in die Gänge zu kommen, sollte man ihrer Meinung nach den eigenen Perfektionsanspruch runterschrauben. Am Anfang müsse man nur loslegen und irgendetwas liefern: "Better done than perfect" sei der einfachste Weg sich zu motivieren.

Sladjana, 31

Wir brauchen mehr Lösungsorientiertheit. Es gibt so viele Baustellen. Wir sollten uns auf das konzentrieren, das machbar ist.

2022 hat sie sich zum Beispiel selbst Spanisch beigebracht mit der Sprachlern-App Duolingo. Jeden Tag habe sie einfach 10 Minuten Phrasen und Vokabeln gepaukt. Das Abo hat sie für 2023 verlängert, damit sie ihr Niveau hält und noch verbessert. "Einfach loslegen" sei für sie die beste Methode. Das falle ihr nicht immer leicht, ihr Vorsatz für 2023 ist deshalb auch, weniger zu überdenken und zu grübeln. Das gilt auch für ein Thema, das sie schon seit ungefähr zwei Jahren vor sich herschiebt: ihre Altersvorsorge. Sie hat bereits einen Kurs bei "Miss Moneypenny" gemacht, hat massenhaft Informationen zu ETFs und Fonds gesammelt, "jetzt muss ich mich nur noch ein Wochenende dahinterklemmen, mir das richtige Portfolio zusammenstellen und mein Geld dann anlegen." Nachhaltig ausgerichtete ETFs sollen auf jeden Fall ins Portfolio, "aber die Gefahr von Greenwashing ist groß, also will ich da noch einmal besonders gründlich recherchieren."

Sladjana

Durch ihr Coachingziel vom Dezember, nämlich jeden Samstag einen kompletten Digital Detox-Tag zu machen, ist Sladjana noch bewusster geworden, dass es für ihre Motivation wichtig ist, sich keine zu strengen Vorschriften zu machen. "Ein ganzer Tag war viel zu viel für mich. Ich brauche zwar etwas mehr Struktur, aber ein ausreichendes Maß an Freiheit, um in die Umsetzung zu kommen." Und sie ergänzt lachend: "Ich werde nie die Person sein, die sich aus dem Internet abmeldet." Dafür sei ihr Wissensdrang einfach zu groß. Auch das ist Achtsamkeit: Zu erkennen, dass Neugier auf die Welt da draußen ein Riesenmotor für einen ist und einem Energie gibt. Gutes inneres Energie-Management heißt deshalb, die eigenen Motive ernst zu nehmen, auch wenn es bedeutet, mehr Zeit als der Durchschnitt am Handy zu verbringen.

Sladjana, 31

Ich hab’ Lust, neue Dinge zu erleben!

Weil Sladjana Spontanität liebt, gibt es in ihrem Kalender für 2023 noch wenig feste Termine. Ob sie zum Beispiel im Herbst wieder aufs Reeperbahn-Festival geht, will sie je nach Stimmung und Programm entscheiden. Nur ein festes Date hat sie bereits, auf das sie sich sehr freut: Zusammen mit ihrer Schwester möchte sie nach Finnland reisen und unbedingt auch Helsinki anschauen. Weshalb ausgerechnet Finnland? "Das ist eine skurrile Geschichte", erzählt Sladjana. "Wir haben beide aus Spaß mal einen DNA-Test gemacht. Dabei kam raus, dass wir zu 15 Prozent finnisches Blut haben. Jetzt scherzen wir immer, dass wir zurück in die alte Heimat wollen."

Sladjana

Sladjanas Ziel

"Ich habe ein Herzensziel und ein vernünftiges Ziel, beide sind mir wichtig: Ich möchte dieses Jahr endlich ein Drehbuch schreiben. Das will ich schon so lange. Und ich will mich um meine Altersvorsorge kümmern und mein Geld gut anlegen."

Sladjanas Motivations-Tipps

Mit welcher Energie startet Sladjana in den Januar? Hier bekommst du einen exklusiven kurzen Einblick ins Coaching-Gespräch:

 


Sladjana im zweiten Teil unseres Energie Coachings: "Am Winter stört mich am meisten die Dunkelheit."

 

Was du vielleicht mit Sladjana gemeinsam hast: Sladjana hat die Wahl: Sie kann Weihnachten entweder allein mit ihrem Freund oder mit ihren Eltern verbringen. Im Vergleich zu Frauen, die Kinder haben, erlebt sie die Weihnachtszeit stressfreier – Basteln, Keksebacken etc. fallen bei ihr als "Bespaßungsprogramm" weg. In puncto Nachhaltigkeit versucht sie alles etwas schlanker zu halten, im Freundeskreis haben alle das sich gegenseitig Beschenken schon stark zurückgeschraubt.

Sladjana im Porträt

Direkt neben der Heizung am Schreibtisch sitzen, damit es ausreichend warm ist und Kerzen anmachen "gegen das Triste da draußen", das sind zwei Mini-Energiemaßnahmen von Sladjana im Dezember. Sie findet, dass die skandinavischen Länder es sehr schön vorleben, wie man Licht und Wärme ins Innere bringt. "Die kennen sich mit Kälte und Dunkelheit ja aus." Ein bisschen wie die Maus Frederick aus dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker, die als Wintervorrat statt Nüssen Sonnenstrahlen und Farben sammelt als Nahrung in der kalten und grauen Jahreszeit.

Sladjana mag das Adventsritual, sie lädt dann auch mal Freundinnen ein. Mit denen hat sie abgemacht, dass sie sich allenfalls etwas kleines Brauchbares schenken, zum Beispiel ein gutes Öl. Und wie packt sie ihre Geschenke ein? "Meine Familie hat mir Nachhaltigkeit und Recycling vorgelebt! Geschenktüten wurden nie nur einmal verwendet, wenn sie noch gut waren. Das könnte man eigentlich wieder einführen." Schön fände sie es auch, Küchenhandtücher zum Einwickeln zu verwenden und sie habe auch nichts gegen Zeitungspapier zum Verpacken, "ich finde es sogar ganz cool." Ihr Freund und sie beschenken sich diesmal damit, dass sie über Weihnachten ein Häuschen in Schottland gemietet haben. Ihr Freund kommt aus Schottland und sie genießt die Zurückgezogenheit dort. Sladjanas Eltern hätten es zwar gerngehabt, dass sie bei ihnen feiert, aber "sie machen kein Drama draus, wenn ich mal nicht da bin."

Sladjana, 31

Weihnachten ist nicht mein Lieblingsfest, aber ich bin auch nicht der Grinch.

Menschen beschenken, die es wirklich brauchen

Weihnachten ist nicht Sladjanas Lieblingsfest, aber sie hat gelernt, die freien Tage zu genießen – besonders die lange Phase vom 24.12. bis Neujahr, wenn die Tage ineinanderfließen und plötzlich ein neues Jahr vor der Tür steht. Dass Weihnachten für viele mit so viel Konsum verbunden ist, findet sie schade. "Viele von uns leben im Überfluss, während andere nichts haben. Dabei macht noch mehr Materielles irgendwann auch nicht mehr glücklicher." Während die einen mit Champagnerkelchen anstoßen und sich mit aufwändigen Geschenken beweisen wollen, dass man es sich doch immer noch schön machen kann auch in einer so krisenhaften Zeit, gibt es die anderen, die einsam sind oder sich Sorgen machen, wie sie durchs nächste Jahr kommen. Berührt hat Sladjana deshalb, was ihr ihre Freundin erzählt hat: "Ihre Familie in Polen schenkt sich dieses Jahr gegenseitig nichts, sondern legt zusammen und packt ein Paket für eine alte Dame, die sie gar nicht kennt." Die Aktion ist organisiert über die dortigen Tagespflegestellen für ältere Menschen. Diejenigen, die bedürftig sind, können einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben mit ihren Wünschen. Wer etwas schenken will, kann sich die Briefe anschauen, einen Brief auswählen und dann die Wünsche wahr machen. Die Frau, die Sladjanas Bekannte beschenken, ist 87 und wünscht sich einen Pyjama, ein kleines Radio und, wenn es geht, ein Parfum. 

Gut mit schlechten Nachrichten umgehen

Beim Stichwort Polen kommen wir auf den Raketeneinschlag Mitte November zu sprechen. Sladjana ist in ihrem Freundeskreis immer eine der Ersten, die solche Ereignisse erfährt. "Ich bin permanent informiert durch Instagram und Twitter." Ihre wichtigste Infoquelle ist die Tagesschau, aber sie folgt auch der SZ und der Zeit. Wie bekommt sie es hin, sich von Krieg, Energiekrise und Klimawandel nicht runterziehen zu lassen? "Ich komme selbst aus einer Familie, die im Krieg gelebt hat und habe wahrscheinlich eine gewisse Resilienz anerzogen bekommen. Ich kann mich gut emotional distanzieren. Dafür habe ich leider keine Anleitung. Ich glaube Empathie und einen kühlen Kopf bewahren schließen sich nicht gegenseitig aus." Jeder müsse da das richtige Maß für sich finden, sie fände es jedoch nicht gut, wenn man sich komplett abschottet von den Nachrichten. "Wenn man das tut, sollte man sich im Klaren darüber sein, wie privilegiert man ist, das tun zu können. Die Menschen in der Ukraine können nicht einfach sagen: "Ich interessiere mich heute für die Nachrichten nicht."" Wenn es einen extrem belaste und man es zu sehr mitnähme ins eigene Leben, dann müsse man natürlich Stopp sagen und gesunde Wege finden, damit umzugehen. "Aber komplett die Augen und Ohren zu verschließen, fühlt sich für mich falsch an." 

Sladjana, 31

Es tut gut, mit Freunden über die aktuelle Lage zu sprechen und auch mal Witze drüber zu machen.

Treffen mit Freund:innen und Humor als Hoffnungsschimmer

Die Stimmung erlebt sie insgesamt gerade als ziemlich gedrückt. Was einen noch bei Laune halte sei, dass wir alle in einem Boot säßen, es vielen schlecht ginge. "Das Schlimmste ist, das es gefühlt seit drei Jahren nur bergab geht, es ist kein Lichtblick da." Ihr tut es dann immer gut, mit Freundinnen und Freunden zu sprechen. "Es entsteht zwischen uns oft so ein Galgenhumor." Humor rettet einen durch schwierige Zeiten, davon ist Sladjana überzeugt. "Wenn man keine Witze mehr drüber machen kann, dann wäre es richtig schlimm." Etwas Gutes sieht sie aber doch in der aktuellen Situation, nämlich dass mehr nachgedacht und diskutiert wird, "es ist wie eine kollektive Selbstreflexion."

Dieses Jahr beenden wird Sladjana wie immer ganz im Stillen. "Mein Freund und ich sind Silvester-Hasser", sagt sie. Die beiden werden dann Zuhause sein, etwas Schönes kochen, einen Film gucken und früh schlafen gehen. Dieses Abschotten von der lauten Außenwelt gibt ihr weit mehr Energie fürs kommende Jahr als das Party & Feuerwerk je könnten.

Sladjanas Ziel für Dezember

"Ich möchte meine Screentime reduzieren, weniger Zeit mit Social Media verbringen, da ich das ja für meinen Beruf schon so viel mache. Als kleines Selbsterfahrungsexperiment will ich mal ausprobieren, wie es ist, jeden Samstag einen kompletten Digital Detox-Tag einzulegen und ob mir das überhaupt gelingt. Außerdem habe ich beschlossen, dass ich anfangen möchte, meine Woche zu reflektieren: Was hat mir gefallen? Was hat mir nicht gefallen? Wo habe ich mich unwohl gefühlt und wo voller Energie? Das mache ich jetzt immer sonntagabends zum Abschluss der Woche."

Sladjanas Weihnachtstipps 

Hat Sladjana ihre Ziele aus dem November-Coaching erreicht? Hier bekommst du einen exklusiven fünfminütigen Einblick ins Coaching-Gespräch:

Du möchtest wissen, wie es mit Sladjana weitergeht? 

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Sladjana im ersten Teil unseres Energie Coachings: "Input von außen lädt meine Batterien auf"

 

Sladjana

Was du vielleicht mit Sladjana gemeinsam hast:

Sladjana lebt in der Großstadt, wohnt allein auf 44 Quadratmetern zur Miete, hat eine feste Beziehung und ist festangestellt. Finanziell unabhängige Frauen wie sie, die dazu ihre eigenen vier Wände haben, gibt es immer mehr. Die Freiheit, das eigene Leben gestalten zu können, wie man will, ohne groß Rücksicht auf andere nehmen zu müssen, ist ein Geschenk. Zugleich entstehen dadurch so unendlich viele Optionen, dass das oft auch Energie zieht und Stress erzeugt. Die große Frage lautet: Wie lebe ich mein Leben richtig? 

Sladjana im Porträt

Sladjana hat in den vergangenen Jahren und speziell seit Beginn der Pandemie viel darüber nachgedacht, was ihr guttut und womit sie auch Gutes bewirkt. Neben ihrem Shoppingverhalten hat sie auch ihre Art zu reisen hinterfragt. Kürzlich war sie für ein paar Tage in Paris. Früher wäre sie geflogen, jetzt ist sie mit dem Zug gefahren "und ich habe gemerkt, das ist absolut machbar. Natürlich braucht man dafür mehr Zeit, aber das ist es mir wert." Die Bahnfahrt dürfe allerdings nicht teurer sein als der Flug, dann würde sie wohl immer noch fliegen. Auch das 9-Euro-Ticket hat sie begeistert genutzt, "an den hohen Verkaufszahlen sieht man doch, dass die Leute bereit sind, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wenn es leistbar ist."

Sladjana, 31

"Beim Stichwort Energie sehe ich helle Farben vor mir. Und dass man motiviert ist, also Lust hat Dinge zu tun."

My home is my office and my castle

Sladjana hat kein Auto und noch nicht mal einen Führerschein, "in der Großstadt komme ich ohne Wagen überall hin." Auf die Frage, ob sie denn viel Fahrrad fahre, verrät sie, dass sie das gar nicht könne. Es habe ihr nie gefehlt, stattdessen sei sie es gewohnt, große Strecken zu Fuß zurückzulegen: "10.000 bis 15.000 Schritte am Tag sind ganz normal für mich." Ins Büro fährt sie nur einmal in der Woche mit der S-Bahn, "dann haben wir Team-Tag", die anderen Tage arbeitet sie aus dem Homeoffice. Weil sie so viel Zeit in ihrer Altbauwohnung verbringt, hat sie es sich dort seit dem ersten Lockdown noch einmal extra schön gemacht: mit Art-Prints, Kissen und Duftkerzen. Nach der Arbeit am Schreibtisch zieht sie um in ihr Wohnzimmer und macht es sich dort gern mit Tee und einem guten Buch gemütlich, zuletzt mit der Essay-Sammlung von Joan Didion und dem aufschlussreichen Sachbuch "Invisible Women: Exposing Data Bias in a World Designed for Men". Oder sie geht an ihre Staffelei: Mit Acryl malt sie abstrakte Bilder, die auch ihre Wände zieren. Sladjana fotografiert auch viel und plant, ihre Motive demnächst mal künstlerisch weiterzuverwerten.

Sladjana
Mode als großer Nachhaltigkeitsfaktor

Für jemanden, dem die schönen Dinge so wichtig sind, war es ein großer Schritt, den eigenen Modekonsum umzustellen. Früher habe sie viel online geshoppt, sich oft Pakete liefern lassen. Nachdem Sladjana aber einige Dokus und Berichte über Fast Fashion gesehen hatte, wusste sie, das geht so nicht mehr weiter. Sie ging es mit Konzept an, genauer: dem Konzept der Capsule Wardrobe. Dabei geht es darum, nur wenige Teile zu besitzen, die sich miteinander kombinieren lassen. Sie analysierte ihren Kleiderschrank, überlegte sich, welche Kleidung überhaupt zu ihrer Persönlichkeit passt, in welchen Farben und Materialien sie sich wohlfühlt. Daraus entwickelte Sladjana ihre Capsule Wardrobe mit langlebigen und hochwertigen Basics. Fällt es ihr als Modefan denn nicht schwer, bei Trends nicht mehr mitzumachen? "Nein, ich komm gut damit klar, bis an mein Lebensende nur noch gedeckte Lieblingsfarben zu tragen und miteinander zu mixen. Ich wünschte mir, mehr Leute würden das Capsule Wardrobe-Konzept für sich entdecken, weil man sich darüber automatisch auch mit sich selbst und seinem Konsumverhalten auseinandersetzt." Mode sollte aus ihrer Sicht die Persönlichkeit widerspiegeln – und nicht den Zeitgeist.

Sladjana, 31

"Input von außen lädt meine Batterien auf: Konzerte, das Zwischenmenschliche und Kreative."

Sladjana
Gutes Gewissen vs. schnelle Freude

Als Marketingfachfrau kennt sich Sladjana mit Werbung aus, deshalb sei sie von gehypten Produkten nicht so leicht verführbar. Ihr Mobiltelefon etwa habe sie seit drei Jahren, "das reicht vollkommen aus, es muss nicht immer das Neueste sein." Nur bei schöner Kleidung wird sie noch manchmal schwach: "Ich sehe den dritten dunkelblauen Mantel und dann will der Mensch in mir, der Schönheit mag, genau diesen Mantel unbedingt haben. Aber inzwischen siegt dann doch die Vernunft, denn ich weiß ja: Ich brauche nicht noch einen Mantel."

Bei der Auseinandersetzung mit ihren Werten wird im Coaching klar, dass ihr Wissensdrang, gepaart mit ihrem Idealismus große Treiber für sie sind, ein nachhaltiges Leben zu führen. Aber dass ihr Wert Sinnlichkeit, also das Bedürfnis nach Ästhetik und Genuss, ihr da manchmal dazwischenfunkt. Beide Anteile zu leben ist für sie der richtige Weg. 

Sladjana Yello
Pluspunkte bei der Ernährung, Minuspunkte in Sachen Plastik

Zuhause kocht Sladjana nur vegetarisch. Wenn sie mal ausgeht, dann gönnt sie sich aber auch mal Fleisch oder Fisch, besonders gern isst sie indisch. Im Supermarkt vergleicht sie, wo das Gemüse und Obst angebaut wird. "Ich würde nie eine Zwiebel aus Übersee kaufen, wenn regional wachsende Produkte daneben liegen. Aber wenn ich Lust auf was Exotisches wie eine Avocado habe, verbiete ich mir das nicht“. Ansonsten versucht Sladjana möglichst viel plastikfrei einzukaufen, "aber das ist oft ganz schön schwierig. Hier müssten die Hersteller echt noch aktiver werden." Überhaupt das Thema Müll: Es ärgert sie, dass sie schon rein von der Logistik her gar nicht die Möglichkeit hat, bei sich Zuhause Plastik zu trennen. Ihr Mietshaus hat keine gelbe Tonne, so muss sie Kunststoffverpackungen immer mit in den Restmüll werfen. "Im Gegenzug betreibe ich immerhin ein papierloses Büro, ich habe noch nicht einmal einen Drucker." Dafür aber einen sechs Jahre alten Fernseher und mehrere Streaming-Dienste im Abo. Das Streamen auf einem großen Bildschirm verbraucht deutlich mehr Energie als auf einem kleinen Laptop, "aber den Luxus gönne ich mir", sagt Sladjana.

Nach dem Energie Coaching: Sladjanas Ziele für den November

"In Sachen Nachhaltigkeit bin ich zufrieden mit mir und dem, was ich schon alles umgestellt habe. Aber es kann von ganz oben noch deutlich mehr getan werden! Diese kleinen Schritte will ich noch gehen: Bisher kaufe ich mir immer noch Mineralwasser in der Flasche. Jetzt will ich herausfinden, ob die Leitungen in unserem Altbau und die örtliche Wasserqualität es zulassen, dass ich das Wasser aus dem Hahn trinke. Außerdem probiere ich beim Einkaufen mal die 'Replace Plastik'-App aus, um Unternehmen direkt mitzuteilen, welche Produkte von ihnen ich mag, aber gern plastikfrei kaufen würde. Und ich mache mich schlau, welche Waschmittel wirklich umweltverträglich sind, das ist eine kleine Wissenschaft für sich. Letzter Punkt: Ab jetzt keine Wisch-und-Weg-Tücher mehr! Küchenrollen sind zwar superpraktisch, aber ein reines Wegwerfprodukt, weil der Zellstoff nicht mehr recycelt werden kann."

Ein exklusiver Einblick ins Coaching:

Sladjanas Energie-Lifehacks:

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Bis dahin, findest du hier weitere tolle Energiesparhacks.

Zum Energie Coaching Teil III


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