Das tägliche Nachmittagstief: Die To-Do-Liste ist noch lang, aber mit der Konzentration will es nach der Mittagspause einfach nicht mehr klappen. 5 Tipps gegen den lästigen Durchhänger.
Es ist 13.42 Uhr, du kommst gerade mit deinen Kolleg:innen aus der Mittagspause zurück und lässt dich wieder in den Bürostuhl an deinem Arbeitsplatz sinken. Die Augen fühlen sich schwer an und der Kopf wie benebelt. Dabei sind's noch ganze vier Stunden bis zum Feierabend – fast ein halber Arbeitstag, an dem du Leistung und Denksport erbringen musst. Innerlich hast du aber eigentlich schon damit abgeschlossen, dass du um diese Uhrzeit noch mit zündenden Ideen um die Ecke kommst.
Hand auf's Herz, dieses fiese Nachmittagstief kennen wir alle! Es ist wie vorprogrammiert: Während man in den Morgenstunden noch in Topform aufläuft und ein To-do nach dem anderen wegfegt, weiß man eigentlich schon: Nach dem Mittagessen fällt man in das große Loch. Hier kommen 5 Tipps, wie du du dem Nachmittagstief keine Chance gibst.
Nachmittagstief vorbeugen: So geht's!
1. One Nap a Day
Hierzulande sind Mittagsschläfchen leider vollkommen zu Unrecht etwas verpönt. Während es in Spanien die Siesta gibt und der Mittagsschlaf in China sogar im Grundrecht verankert ist, ist es in deutschen Büros kaum vorstellbar, sich ein kleines Nickerchen zu gönnen. Hier ist das Homeoffice also der große Joker: Wer von daheim arbeitet, kann sich die Pausenzeit flexibler einrichten. Und ein keines Power Nap nach dem Mittagessen tut so einiges für unser Energielevel. Der Autor und Unternehmensberater Alex Soojung-Kim Pang ist ein großer Verfechter vom Mittagsschlaf im Arbeitskontext und verweist immer wieder auf die wissenschaftlich erwiesenen positiven Effekte von kurzen Schlafeinheiten: Sie können unsere mentalen Batterien wieder aufladen und unsere Müdigkeit verringern. Schon ein 20-minütiger Power Nap gib unserem Gehirn die Möglichkeit, verbrauchte Energie wiederherzustellen und dadurch die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Im besten Fall tritt das große Nachmittagstief also gar nicht erst ein, wenn man sich nach dem Mittagsessen eine kleine Ruhepause gönnt.
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2. Dem Foodkoma keine Chance geben
Kantinen-Pommes oder die Spaghetti Bolognese beim Italiener nebenan lassen die Vorfreude auf die Mittagspause zwar um einiges steigen, aber sie machen leider auch unfassbar müde. Mit dem Gefühl, sich nach einem reichhaltigen Mittagessen am liebsten nur noch ins Bett legen zu wollen, dürften die meisten wohl vertraut sein. Also lieber etwas wählen, das nicht so schwer im Magen liegt und mit dem der Körper anschließend nicht so zu kämpfen hat – denn wenn schon die ganze Energie für die Verdauung draufgeht, bleibt kaum noch was für Denkleistungen übrig. Setzt auf mehr Gemüse und gesunde Energielieferanten: Wie wäre es mit Sommerrollen zum Beispiel? Oder Wraps mit grünem Superfood Hummus? Auch Sushi oder Salate lassen sich bereits super am Vortag vorbereiten. Die Pizza kann man sich dann ja immer noch zum Feierabend gönnen!
3. Kreislauf-Booster
Wenn die Zeilen auf dem Computerbildschirm schon verschwimmen und man keine klaren Gedanken mehr fassen kann, dann hilft alles nichts: Ein kurzfristiger Kreislauf-Kick muss her, um Körper und Geist wieder mit neuem Schwung zu versorgen. Ein paar gute SOS-Tipps, die sich in unserer Redaktion bereits bewährt haben:
- Unsere Werkstudentin Anna geht im Homeoffice für 5 Minuten auf den Balkon und lässt sich von der frischen Luft den Kopf freipusten.
- Online-Redakteurin Kathi bereitet sich einen "griechischen Kaffee" zu, der ähnlich wie Espresso funktioniert: Beim Kochen muss man zwei, drei Minuten daneben stehen, rühren, warten und dann das Kännchen im richtigen Moment vom Herd nehmen.
- Beauty-Redakteurin Hannah braucht nachmittags ein kleines, süßes "Pick-me-up" und greift gerne zu etwas Selbstgebackenem.
- Bei Volontärin Judith und Multimedia-Redakteurin Lea hilft nur Bewegung: Mal eben zehn Minuten den Rechner ausmachen, zügig um den Block laufen und sich den Wind um die Nase wehen lassen.
- Ich persönlich verlege meine morgendliche Dusche manchmal in den Nachmittag. So ein bisschen kaltes Wasser lässt jegliche Müdigkeit verfliegen!
4. Ein bisschen Party-Stimmung schadet nicht
Kopfhörer auf und Musik an! Am besten Songs, zu denen du auch im Club tanzen würdest. Auch wenn dir gerade gar nicht nach Partystimmung zumute ist – es lohnt sich. Musik hat einen wahnsinnigen Einfluss auf unsere Stimmung und ein paar gute Beats können unsere Laune und unser Motivationslevel um 180 Grad wenden.
5. Den Tag anders strukturieren
Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen, die besonders früh aufstehen (gegen 4 oder 5 Uhr) am produktivsten sind. Unser Konzentrationslevel ist dann am höchsten und wir wurden noch nicht mit so vielen Ablenkungen konfrontiert. Das heißt, in diesen Stunden können wir wichtige To-dos erledigen und einen Großteil der Arbeit wegschaffen. Wer das Privileg besitzt, sich seine Arbeitszeiten frei einteilen zu dürfen, kann seinen Arbeitstag also einfach früher beginnen und dementsprechend auch früher Feierabend machen. So trickst man das Nachmittagstief aus, indem man ihm einfach gar nicht erst begegnet. Das mag natürlich nicht für jede:n funktionieren, denn nicht jeder Mensch wird als Frühaufsteher geboren. Im Prinzip soll es eher darum gehen, den eigenen Rhythmus zu kennen und seine Arbeitszeiten daran anzupassen.
Wer es sich in seinem Job erlauben kann, Feierabend zu machen, wann er oder sie will, darf die Arbeit auch einfach mal bis zum nächsten Tag liegen lassen, sollte kognitiv nichts mehr gehen. Der Wissenschaft zufolge sorgen lange Arbeitszeiten bei Arbeitnehmer:innen ohnehin für mehr Stress, Burnoutgefahr, schlechtere Leistungen und weniger Kreativität. Wer an einen 9 to 5 Job gebunden ist, kann sich überlegen, wie er oder sie sich den Tag zu den eigenen Gunsten strukturieren kann. Man kann sich selbst im Nachmittagstief entlasten, wenn man die komplizierteren To-dos des Tages schon in den Morgenstunden abarbeitet, sodass Nachmittags nur noch Aufgaben übrig bleiben, die keine großen Denkleistungen mehr erfordern.
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