Wir lieben's kurz – der Minirock ist nämlich zurück! Wir zeigen euch unsere schönsten Modelle für den Sommer und verraten euch, wieso Miniröcke seit jeher ein Symbol des Feminismus sind.
Miniröcke als Sinnbild für sexuelle Freiheit
Erfunden im Jahr 1962 von der Britin Mary Quant und zur textilen Legende erhoben von Twiggy, dem wohl bekanntesten Model der 60er-Jahre, ist er jetzt wieder da: der Minirock. Heute schockt man mit einem kurzen Rock kaum jemanden mehr, aber als die damalige Boutique-Besitzerin Mary Quant damit begann, Konfektionsmodelle bis über dem Knie zu kürzen, war das eine kleine Sensation. Zugegeben, kurze Röcke kannte man schon vor Quant, doch bis heute gilt sie als Mutter des Minirocks, weil ihr das gelang, was vorher noch niemand geschafft hatte: den Minirock salonfähig zu machen. In den 60er-Jahren galt es mehr denn je, sich gegen konservative Werte zu sträuben und die eigene Sexualität auszuleben. Kein Wunder also, dass Quant ihren größten Modehit ausgerechnet im Epizentrum dieser Kulturrevolution, dem „Swinging London“, erfand. Bis heute transportiert kein Kleidungsstück die damals aufkeimende sexuelle Freiheit besser ins Hier und Jetzt als der Mini.
Erst verpönt, dann gefeiert
Die britische Vogue bildete den skandalösen Rock von Quant zum erstem Mal im Jahr 1962 ab und ebnete ihm so den Weg zum Super-Erfolg. Das große Bedürfnis nach Freiheit wurde zumindest modisch vom Minirock gestillt, das tat viel für seine Popularität. Er gab seinen Trägerinnen nicht nur Bein-, sondern auch gesellschaftliche Freiheit und entwickelte sich schnell von einer Obszönität zum gefeierten Symbol der Emanzipation. Der Mini, der übrigens nicht nach seiner Länge, sondern nach Quants Lieblingsautomodell benannt ist, hatte seinen vorläufigen Höhepunkt Mitte der 60er-Jahre und ist bis heute nicht von den Straßen und Laufstegen dieser Welt wegzudenken.
Das große Minirock-Comeback – inmitten der 4. Welle des Feminismus
Jetzt ist er wieder da und beherrscht die Modewelt von Neuem. Inmitten der 4. Welle des Feminismus, die maßgeblich von dem Kampf gegen sexualisierte und digitale Gewalt gegen Frauen, dem Fokus auf Intersektionalität und von #metoo geprägt wurde, kommt ausgerechnet das Kleidungsstück zurück, das die Selbstbestimmtheit der Frau ausdrückt wie kein anderes. Zufall? Wir glauben nicht daran. Schon immer war die Mode in vielerlei Hinsicht eine Art Spiegelbild unserer Gesellschaft. Trends kommen nicht von irgendwo, sondern sind immer eine Reaktion auf unsere Welt. Warum Miniröcke jetzt wieder da sind? Wir mutmaßen mal: Neue, feministische Strömungen geben dem ehemaligen Textilrebellen einen neuen Aufschwung – back to the roots sozusagen. Der derzeit boomende Y2K-Trend (Mode aus den frühen 2000ern) tut sein Übriges. Und: Sie sehen einfach toll aus. Wer noch nicht restlos überzeugt ist, findet hier unsere Mini-Favoriten.
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