Ganz egal ob Tulpen, Ranunkeln oder jetzt die Pfingstrosen – ich liebe es, wenn es in unserer Wohnung blüht und duftet. Diesen Monat erzähle ich euch, wie ihr mit kleinen Tricks länger etwas von euren Blumen habt, sie arrangiert und wo ihr die schönsten Vasen bekommt.
Betty Brenn ist unsere Mode-Beauty-Chefin und kennt sich mit Stil aus wie keine andere im EMOTION-Kosmos. Ab sofort wird sie in „Betty's Best“ mit euch regelmäßig ihre persönliche Welt der schönen Dinge teilen.
Blumen-Couture
Ich mag es gerne bunt, ungewöhnlich und kreativ wie man oben auf dem Foto sehen kann. Für mich sind Blumen wie Couture-Kleider, die in Farbe und Form gern opulent sein dürfen. Ein Hingucker eben und je wilder der Mix, desto besser. Wenn die Optik meiner Sträuße von Mode inspiriert ist, habe ich bei der Qualität den gleichen hohen Anspruch wie an Lebensmitteln. Sprich: Ich setze auf saisonale Blumen, denn wer saisonal kauft, kauft oft regionaler und damit nachhaltiger und hat damit meist sogar länger etwas von den kostbaren Blüten. Denn wenn Blumen nicht lange auf Reisen gehen müssen, werden sie später geerntet, ziehen dadurch mehr Kraft und blühen am Ende länger. Aktuell sind es die Pfingstrosen, die im Süden Deutschlands schon längst blühen und bei uns im Norden erst langsam außerhalb des Gewächshauses die Knopsen öffnen. Ich komme bei meinen regelmäßigen Markteinkäufen nicht an ihnen vorbei, am liebsten schön üppig – aber bitte ohne Grün. Denn was ich ich nicht leiden kann, sind Sträuße, die auf die doppelte Größe durch Füllstoffe anwachsen. Am liebsten kaufe ich sowieso einzelne Blüten und arrangiere sie selbst, wie ihr auch auf den Fotos sehen könnt. Meine Sträuße wechseln innerhalb der Zeit in unserer Wohnung auch öfters ihre Form und Vase. Hier ist eine Blüte welk und kommt raus, da muss man kürzen, ab danach in eine andere Vase und vielleicht vom Sideboard im Wohnzimmer auf den Küchentisch.
Flower Facts
Wusstest ihr, dass rund 90 Prozent aller Blumen importiert werden? Da spreche ich nicht nur von unseren Nachbarländern wie Holland und Frankreich, sondern vor allem Asien ist ein riesiger Importmarkt. Und das ist nicht ganz ungefährlich, da Übersee andere Regularien bezüglich Pestiziden und Co. beim Anbau hat. Für die Einfuhr von Blumen gibt es im Gegensatz zu Lebensmitteln kaum Richtlinien was Pestizide anbelangt. Täglich erreichen uns so ganze Flugzeuge voll mit Blumen, die wir am besten nicht mit nackten Händen anfassen sollten. Denn damit sie schnell und schön gleichmäßig wachsen, werden sie mit Pflanzenschutzmitteln besprüht, die hochgiftig sind. Diese sitzen häufig auch nach der Ernte auf Stielen, Blattwerk und Blüten. Die giftigen Stoffe übertragen sich nicht nur auf die Haut, sondern auch auf unser Raumklima. Bei meiner Recherche stieß ich auf jemanden, der es anders macht – Sonia Grimm, eine Gärtnerei-Tochter, die seit drei Jahren gemeinsam mit ihrem Vater den Familienbetrieb mit über 20.000 m² Gewächshaus- und noch mehr Freifläche auf Bio-Zertifizierung umstellt. Auch ein Teil meiner aktuellen Blumen stammt aus ihrer Zucht im südbadischen Sinzheim und wird so nachhaltig wie möglich und vollkommen plastikfrei in jeden Haushalt versendet. Man sieht den Schnittblumen nicht nur an, dass sie sorgsam wachsen, sondern sie halten auch unfassbar lange (aktuell schon über eine Woche!). Wer also nicht die Möglichkeit hat auf dem Wochenmarkt oder in einem gut sortierten Blumengeschäft (einfach mal fragen, woher die Blumen stammen) einzukaufen, sollte mal auf floralita.de vorbeischauen.
Langes Leben
Die Lebens- und Blühdauer der Blumen erhöht sich mit ganz einfachen Mitteln: einer sauberen Vase, frischem Wasser und einem ordentlichen Anschnitt – und das am besten alle zwei Tage. So kann die Blume ausreichen Wasser ziehen und Blätter und Blüte versorgen. Blattwerk gehört übrigens nicht ins Wasser, dieses vorher entfernen, sonst modert das Wasser schneller. Auch die richtige Vase ist ausschlaggebend, denn wenn die Öffnung zu klein und der Strauß zu dick ist, kommt zu wenig Sauerstoff zu den Stielen durch, weshalb das Wasser schneller „faulen“ kann.
Vasen-Faible
Okay, ich gebe es zu: Ich habe eine Schwäche für Vasen! Und trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl, für manche Sträuße gerade nicht die Richtige zu haben. Das liegt nicht nur an Höhe, Breite oder Form, sondern auch an Farbe und Material. Wovon ich viele habe, sind meine weißen Bisquit-Porzellan-Vasen. Die sammle ich schon ewig und bin immer noch sprachlos über die Sammlung des Fotografen, Stylisten und langjährigen Wegbegleiters Armin Morbach (hier könnt ihr sie im Video zu seiner Westwing-Homestory bestaunen). Meine sind ein Mix von Ebay Kleinanzeigen, Flohmärkten und einem Stand auf dem Hamburger Isemarkt. Auf dem Foto seht ihr nur einen Teil der Kollektion und mein Mann sagt regelmäßig, dass keine weitere Vase den Haushalt betreten dürfe, naja ... so richtig halte ich mich nicht dran. Aber nicht nicht nur weiße Vasen, sondern auch grüne, gelbe, große und kleine sind herzlich willkommen, man weiß ja schließlich nie. Unten habe ich euch einige meiner Favoriten verlinkt, von denen auch die ein oder andere bei uns zu Hause steht.
Viel Spaß beim Entdecken!
Eure Betty
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