Zusammen mit Kunsthistorikerin Sonja Lechner stellen wir jeden Monat junge Künstlerinnen und ihr Werk vor. Diesmal: Videokünstlerin Betty Mü.
Wer ist Betty Mü?
Die deutsche Video- und Projektionskünstlerin Betty Mü (*1973) definiert in ihren Arbeiten Räumlichkeiten durch Material, Raum und Licht neu. Betty Mü’s Arbeiten korrespondieren mit der visuellen sowie auditiven Wahrnehmung des Betrachters und sind im gleichen Zuge narrativ. "FIDSCHI’S SPACE", die das erste Mal 2019 im Botanikum / München gezeigt wurde, macht die/den Betrachter:in beispielsweise zum Teil der Installation inmitten eines videobespielten und sich immer wieder spiegelnden Raumes. Der bewusstseinserweiternde Effekt löst die/den Besucher:in aus der eigenen primären Realität und zieht sie/ihn in die Tiefe einer anderen Sinneswelt, ihr/ihm vor Augen führend, dass unser Jetzt auch weitere Möglichkeiten des Lebens offeriert – wir alle tragen diverse Varianten unserer selbst in uns.
Erzähl mal...
EMOTION: Warum Kunst?
Kunst war für mich immer eine Quelle innerer Freude und Entspannung. Ich möchte Werke schaffen, die unsere Seele ansprechen. Im Moment drängt es mich aber auch, ganz konkrete Anliegen zu thematisieren. Zum Beispiel schaffe ich im Rahmen meiner Initiative "VideoArt 4Future" Installationen, die sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen.
Welche Künstlerinnen bewunderst du?
Es Devlins Arbeiten inspirieren mich immer wieder. Pipilotti Rist hat, denke ich, ein ähnliches Kunstverständnis wie ich. Auch Marina Abramović oder Katharina Sieverding sind Vorbilder.
Welche Definition von Kunst entspricht dir?
Neues ausprobieren, experimentieren, alte Vorstellungen überwinden. All das liegt in meiner Natur. Konkret erlebe ich das mit der immersiven Kunst, die den Betrachter vereinnahmt und im besten Fall zum Teil meines Werks werden lässt. Immersion, Interaktion und Virtual Reality prägen meine Arbeiten heute und sind die Zukunft meiner Kunst.
Woran arbeitest du gerade?
An vielem. Für eine Ausstellung zum Thema "gefährdete Arten" entwickle ich eine Augmented-Art-Installation. Wird sie durch eine bestimmte App betrachtet, beginnt sie sich zu bewegen und mit dem Betrachter zu interagieren. Mich interessieren aber auch NFTs. Wie wunderbar, dass digitale Kunst darüber einzigartig wird und man sie übers Netz erstehen kann.
Mehr über Betty Mü erfahrt ihr hier und auf ihrem Instagram-Kanal.
Alle Künstlerinnen, die bisher dabei waren, findet ihr hier.
+++ Insta-Highlight: Sonja Lechner spricht diesen Monat bei Instagram mit Betty Mü. +++
Über Sonja Lechner:
Dr. Sonja Lechner, promovierte Kunsthistorikerin, ist selbständig als Kuratorin, Kunstberaterin und Rednerin. Sie ist Co-Founderin der Firma Kunstkonnex Artconsulting, seit 2016 deren alleinige Geschäftsführerin. In ihren für EMOTION konzipierten Atelierbesuchen stellt sie junge Künstlerinnen vor – auch auf Instagram!
Unser Podcast-Tipp: Sonja Lechner im Gespräch mit Kasia: "Kunst kann Menschen verbinden"
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