Cheese-Liebhaber:innen müssen jetzt ganz stark sein: Käse gehört zu den umweltschädlichsten Lebensmitteln! Eine Studie enthüllt die größten Umweltsünder aus dem Supermarkt.
Wie singt Helge Schneider so schön? "Käsebrot ist ein gutes Brot" – und es ist auch noch, so denkt man, viel besser für die Umwelt als eine Wurststulle. Wie mittlerweile jedes Kind weiß: Fleisch hat einen riesigen ökologischen Fußabdruck. Aber Achtung: Käse leider auch. Das hat ein Team unter der Leitung von Forscher:innen der Universität von Oxford herausgefunden.
Die Wissenschaftler:innen untersuchten mehr als 57.000 Produkte, die im britischen und irischen Einzelhandel erhältlich sind. Das Ergebnis: ein Algorithmus, mit dem die Gesamtwirkung von Lebensmitteln auf die Umwelt bestimmt werden kann. Dafür orientierte sich das Forschungsteam unter anderem an Faktoren wie Wasserverbrauch, Landnutzung und Treibhausgasemissionen. "Zum ersten Mal haben wir eine transparente und vergleichbare Methode zur Bewertung des ökologischen Fußabdrucks von verarbeiteten Lebensmitteln mit mehreren Zutaten", schreibt Co-Autor Peter Scarborough. Endlich könnten so Produkte und ihre Umweltbilanz miteinander verglichen werden.
Die umweltschädlichsten Lebensmittel: Gewinner und Verlierer
Gut für die Wissenschaft, schlecht für Cheese-Lover, denn die müssen sich jetzt den Umweltsünder-Schuh anziehen. Fleisch, insbesondere Rind und Lamm, ist am schädlichsten für die Umwelt. Das ist keine große Überraschung, schon klar. Doch dicht dahinter folgt schon unser heiß geliebter Käse. Nächste Hiobsbotschaft: Auch Kaffee schneidet extrem schlecht ab, ist neben Käse und Fleisch am umweltschädlichsten. Im Mittelfeld liegen Lebensmittel wie Brot und andere Gebäcke, Desserts, Milch, Butter und Eier.
In Sachen schlechter Umweltbilanz kommt jedoch kein Produkt an Dörrfleisch ran. Snacks wie Beef Jerky und Biltong, die auch in Deutschland immer beliebter werden, haben laut Studie mit Abstand den größten ökologischen Fußabdruck. Überraschungssieger sind hingegen die eigentlich ungesunden, dafür aber umweltfreundlichen Softgetränke und Energydrinks. Nahrhaft UND ökologisch relativ unbedenklich sind, klar, Obst und Gemüse, aber auch Fleisch- und Käse-Alternativen.
Gilt auch für Deutschland
Die Käseliebhaber:innen, die sich jetzt einreden wollen, dass diese ganzen Werte ja für Großbritannien und Irland stehen und den deutschen Markt nicht einbeziehen, müssen wir leider enttäuschen. Rolf Sommer, Leiter des Bereichs Landwirtschaft und Landnutzung beim WWF Deutschland, bestätigt: "Die britischen Ergebnisse decken sich insgesamt mit dem, was wir für die aktuellen Ernährungsgewohnheiten in Deutschland ermittelt haben."
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