Um gesünder zu leben müssen wir nicht unsere komplette Ernährung umstellen, nur noch vier Stunden pro Tag arbeiten (aber schön wäre es durchaus) und wie ein Athlet trainieren. Wir können unser Wohlbefinden durch bewussteres Leben aufwerten. Doch wie geht das?
Keep it simple! Gesund leben für Minimalisten
Essen, Schlafen und Bewegung haben einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden. In einer aktuellen Studie* wird deutlich, dass wir unseren Zustand schon durch das Verbessern von einer dieser drei Verhaltensweisen aufwerten können. Der Gedanke allein, auch noch Erholung und bewusstes Leben in unseren Alltag quetschen zu müssen, verbreitet Stress. Und davon haben wir schon genug! So schwierig ist es aber gar nicht.
Stress gehört in unserem Alltag aber meist dazu und der Versuch, ihn komplett zu beseitigen scheint und ist unmöglich. Wenn wir es aber schaffen, eine der oben genannten Komponente zu verbessern, leben wir schon gesünder.
Schlafen
Wie viele Menschen liegen abends im Bett, eigentlich schon wieder viel zu spät, und können nicht einschlafen? Die Gedanken kreisen, der Kopf hört einfach nicht auf zu denken?
Das macht nervös, denn die nächsten Stunden mit Schlaf zu füllen, scheint immer schwieriger zu werden. Und dabei wissen wir doch, dass wir den Schlaf unbedingt brauchen, denn die Schlafqualität steigt mit der Schlafdauer. Mit jeder verstrichenen Minute steigt der Druck. Aber wie kann man sich davon frei machen?
Schäfchen zählen ist nicht die Lösung bei Schlafproblemen. Wenn wir im Bett liegen, sollten wir uns bewusst machen, dass wir im Moment sowieso nichts von der To-Do Liste in unserem Kopf abarbeiten können, denn wir liegen ja im Bett! Wir arbeiten gerade nicht. Aus diesem Grund können wir uns beruhigt einkuscheln und die Wärme unter der Bettdecke genießen. Genau dieses Gefühl werden wir morgens nicht loslassen wollen. Also genießt lieber den Moment und versucht euch nur darauf einzulassen. Dann fallen die Augen ganz von alleine zu.
Tipp von Anästhetist und Schlafexperte Dr. Martin Schlott, wenn die Gedanken keine Ruhe geben: "Sollte dir der Kopf schwirren, sobald du zur Ruhe gekommen bist und dich hingelegt hast, geh auf Spurensuche – aber nicht im Bett! Was war am Vortag los, das zu diesem Schlafdefizit geführt hat und was kannst du beim nächsten Mal besser machen?"
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Essen
Das Sprichwort „Du bist was du isst“ sagt es. Nur manchmal lässt sich dieser gesunde Wille nicht so einfach umsetzen. Natürlich braucht unser Körper keine Gummibärchen oder Schokolade. Aber was ist mit unserem Gemüt? Manchmal tun uns diese kleinen Stimmungsmacher einfach gut. Vor allem Frauen neigen zu emotionalem Essen. Und gegen eine kleine Aufmunterung durch Schokolade (sie setzt ja auch Endorphine frei) ist auch nichts einzuwenden. Das Maß macht’s.
Unser Essverhalten können wir aufwerten, in dem wir uns Zeit für die Mahlzeit nehmen. Wer vor dem PC oder Fernseher isst, spürt das Sättigungsgefühl später als beim Essen ohne Ablenkung. Dazu zählt auch, ob wir im Gehen oder im Sitzen unsere Mahlzeiten einnehmen. Snacks für die schnelle Verpflegung für unterwegs sind nicht nur meist kalorienreich, nein, wir verlieren auch schnell den Überblick über die Menge die wir zu uns nehmen.
Studien belegen, auf dem Weg von A nach B zu essen, oder wegen Zeitmangel schnell einen Snack zu holen, erhöht die tägliche Essensmenge. Im Durchschnitt essen Menschen weniger, wenn sie sich für die Mahlzeit Zeit nehmen und sie bewusst genießen. Dafür reicht es schon, den Bildschirm für die Zeit des Essens auszuschalten und sich voll und ganz der Leckerei vor sich zu widmen.
Bewegung
Wenn wir an Sport und Bewegung denken, erwischen wir uns schnell bei dem Gedanken: „Oh ja, ich sollte mich mehr bewegen”, oder „wann war ich das letzte Mal im Fitnessstudio?“
Bewegung in unseren Alltag zu integrieren, ist oft nicht so einfach. Dabei können wir dadurch unserer Gesundheit etwas Gutes tun und unsere Endorphine tanzen lassen. Bereits 20 Minuten lockeres Laufen lassen sie frei. Auch ein langer Spaziergang beflügelt unsere Lungen und wärmt uns auf. Mit einem kleinen Trick kann man seine Bewegungseinheiten verlängern. Die alltäglichen Besorgungen einbauen!
Einfach mal mit dem Rad zur Arbeit fahren, oder zum Einkaufen. Auf dem Nachhauseweg eine Station früher aus dem Bus oder der Bahn aussteigen und die letzten Minuten zu Fuß bestreiten. Hierbei werden die 20 Minuten schnell erreicht, ganz ohne Fitnessstudio. Seid kreativ und baut eure Bewegung dann ein, wann es euch gut passt.
Wir müssen unseren Alltag nicht in jeder Hinsicht super meistern. Das Wichtigste ist, sich auch an den kleinen Erfolgen zu erfreuen und nicht nur daran zu denken, was wir wieder einmal nicht geschafft haben.
*Studie Lina Begdache: "Dynamic associations between daily alternate healthy eating index, exercise, sleep, seasonal change and mental distress among young and mature men and women", 2021