Gerade strömte noch der Duft von Luxusdüften durch die Produktionsstätten, jetzt laufen Desinfektionsmittel übers Band. Wie Firmen zu Zeiten von Corona ihre gesamte Produktion umstellen.
Alles anders dank Corona
Ein Virus stellt die Welt auf den Kopf, legt unseren Alltag still und lässt die Wirtschaft zittern. Umso positiver nehmen wir die Nachrichten auf, dass das Motto "Wir müssen jetzt alle zusammenhalten und helfen" auch die Konsumindustrie erreicht hat. Unternehmen aus der Beauty- und Modebranche mobilisieren ungeahnte Kräfte, um die Schwachen und Helfenden in dieser schweren Zeit zu unterstützen.
Getreu dem Motto „Gesundheit vor Schönheit“ gibt derzeit in der Mode- und Beautybranche Solidarität den Ton an. Wir haben ein paar Beispiele für euch gesammelt:
Lebensretter aus dem Luxussegment: LVMH produziert Desinfektionsmittel statt Parfum
Der Kampf gegen die Virenübertragung macht Desinfektionsmittel (neben dem hart umkämpften Klopapier) derzeit zu einem der gefragtesten Güter weltweit. Mit einem traurigen Resultat: durch Hamsterkäufe und egoistisches Handeln herrscht inzwischen ein akuter Mangel – und das vor allem dort, wo das wichtige Schutzmittel am dringendsten gebraucht wird. Um Krankenhäuser, Pflegepersonal und Risikogruppen in Frankreich zu schützen produziert der Luxuskonzern LVMH aus diesem Grund bereits seit letzter Woche kostenloses Desinfektionsmittel in seinen Kosmetikfabriken. Wo sonst mit Marken wie Christian Dior oder Givenchy ein Hauch von Luxusindustrie in der Luft liegt, dominieren nun hydroalkoholische Gele und Sterilisierungsmittel die französischen Produktionsstätten.
Desinfizieren statt cremen: 500 Tonnen Desinfektionsmittel von Beiersdorf
Eine ähnliche Entwicklung ist auch hier in Deutschland zu beobachten: Mit der Serienproduktion von medizinischem Handdesinfektionsmittel trägt seit letzter Woche nämlich auch die Beiersdorf AG einen großen Teil zur gemeinsamen Bekämpfung der Corona-Pandemie bei. In einem ersten Schritt kann der Nivea-Hersteller so schon bald 500 Tonnen des dringend benötigten Mittels an Kliniken und Krankenhäuser, medizinisches Personal sowie Polizei und Feuerwehr liefern! So können Versorgungsengpässe schnell und effizient gedeckt werden. Auf direktem Wege vom Werk in die Hände der Helfer!
Clarins hat die Produktion ebenfalls umgestellt
Die Produktionsstätten von Clarins in Pontoise, Straßburg und Amiens haben bereits 14.500 Flaschen des Handdesinfektionsmittels produziert und an Krankenhäuser geliefert. Dank eines großen Flakons mit 400 ml Inhalt sind diese 14.500 Einheiten ein erster Schritt, um dem medizinischen Personal in den Krankenhäusern schnell zu Hilfe zu kommen.
Mundschutz dank Trigema
Neben Desinfektionsmittel stellen derzeit vor allem Mundschutz und Gesichtsmasken ein gleichermaßen wichtiges und rares Gut zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr dar. Durch den großen Bedarf und die steigende Nachfrage wird auch die dringend benötigte Schutzkleidung immer knapper. Genau hier setzt Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung TRIGEMA an: Das Modeunternehmen hat seine komplette Produktion umgestellt, um mit der Herstellung von wiederverwendbarem Mund- und Nasenschutz dem akuten Mangel an wichtigen Schutz entgegenzuwirken. Die produzierten Schutzprodukte werden vorrangig medizinischen sowie Pflege-Einrichtungen zur Verfügung gestellt. So sieht wahrer Teamgeist aus!
H&M macht Nächstenliebe zur Unternehmensaufgabe
Die Welt sieht sich mit einem gemeinsamen Gegner konfrontiert – und rückt zusammen! Auf solch internationalem Level hat nun auch die H&M Group begonnen, die Effekte der COVID-19 Pandemie anzugehen: Derzeit arbeiten weltweit Produktionsteams an einem übergreifenden Konzept, um das internationale Gesundheitswesen durch die Produktion von Schutzausrüstung zu entlasten. H&M will dafür seine Lieferketten neu ausrichten, Beschaffungssysteme umstrukturieren und Logistik-Kapazitäten ausschöpfen. Schon seit Längerem legt H&M durch seine Nachhaltigkeitsstrategie einen klaren Fokus auf das Gemeinwohl: "Wir sehen dies als einen ersten Schritt unserer Bemühungen, überall dort zu helfen, wo wir können." sagt Anna Gedda, Head of Sustainability H&M Group.
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