Eine US-Studie hat ermittelt, durch welche Lebensmittel wir gesunde Lebenszeit gewinnen oder verlieren. Besonders schlecht schnitt dabei der Hotdog ab.
Dass sich der Konsum bestimmter Lebensmittel auf unsere Gesundheit und damit auch auf unsere Lebenszeit auswirkt, ist keine neue Erkenntnis: Erst vor Kurzem machte eine Studie Schlagzeilen, die nachwies, dass auch der Faktor Ernährung unser biologisches Alter zurückdrehen kann. Jetzt wird's aber noch konkreter: Forscher:innen der University of Michigan haben einen Index (HENI = Health Nutritional Index) erstellt, aus dem sich ablesen lässt, wie viele Minuten sich unser Leben durch den Verzehr von bestimmtem Essen verkürzt oder verlängert. Unterm Strich lässt sich sagen: Vor allem Fast Food verkürzt unser Leben.
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Diese Lebensmittel rauben uns Lebenszeit
Insgesamt 5.853 Lebensmittel sind in dieser Liste aufgezählt: von beliebtem Fast Food über Süßigkeiten bis hin zu verschiedenen Gemüsesorten. Besonders schlecht schneidet dabei der klassische Hotdog ab: Rund 36 Minuten raubt uns das Fast Food an Lebenszeit. Die Autor:innen der Studie begründeten diese Zahl vor allem mit der "schädlichen Wirkung von verarbeitetem Fleisch". Auch andere fleischhaltige Lebensmittel wurden als lebenszeitraubend klassifiziert: So soll jede Portion Rauchfleisch 25 Minuten der Lebenszeit rauben, Chicken Wings mehr als drei Minuten. Pizza kostet 8 Minuten, jedes Spiegelei drei Minuten und Cola 12 Minuten.
An apple a day keeps the doctor away
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Insbesondere Obst, gemischtes Gemüse ohne Stärke, Cerealien und gekochtes Getreide addieren wieder ein Stück gesunde Lebenszeit drauf. Wer sein Lebenszeitkonto also einem verzehrten Hotdog wieder auffüllen will, sollte zu zwei Äpfeln greifen, denn jeder Apfel schenkt wieder 18 Minuten. Eine Portion bringt 13 Minuten Lebenszeit zurück und eine Portion Gurkensalat zehn Minuten. Eine Portion gesalzene Erdnüsse bringt es auf insgesamt 10-15 Minuten mehr Lebenszeit.
Die Wissenschaftler:innen leiteten aus ihrer Studie, die im Wissensmagazin Nature Food veröffentlicht wurde, zwei Ernährungsempfehlungen ab:
- Lebensmittel, die eine negative Auswirkung auf Gesundheit und Umwelt haben, sollten weniger konsumiert werden. Gemeint sind damit insbesondere verarbeitetes Fleisch, Schwein, Rind, Lamm, Shrimps, aber auch Treibhausgemüse.
- Nahrungsmittel mit einer hohen Nährstoffdichte und positivem Effekt auf Gesundheit und Umwelt sollten die Ernährung bestimmen. Dazu zählen Obst und Gemüse vom Feld, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch und Meeresfrüchte mit geringem CO2-Fußabdruck.
Jeden Tag 48 Minuten Lebenszeit gewinnen: So geht's!
Die Studie gibt außerdem an, wie man täglich 48 Minuten gesunder Lebensspanne gewinnen kann: Dabei reicht es schon aus, 10 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme an (verarbeitetem) Fleisch gegen Gemüse und Obst (aus regionalem Anbau), Nüsse, Hülsenfrüchten oder Meeresfrüchte auszutauschen. Bei Frauen, für die meist ein Kalorienbedarf von 1800 kcal berechnet wird, entsprechen diese zehn Prozent also 200 kcal. Außerdem verspricht diese kleine Umstellung eine Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks um 30 Prozent.
Die Erkenntnisse zeigen also, dass man auch mit minimalen Umstellungen in der Ernährung große positive Effekte auf Gesundheit und Klima erzielen kann – und es ist gut und wichtig, sich den Folgen der eigenen Ernährung bewusst zu sein. Allerdings können solche Zahlen auch zu einem kontrollhaften Essen und zu einem ungesunden Verhältnis zu Lebensmitteln verleiten – und am Ende soll Essen ja auch Spaß machen!
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