Wir haben Sängerin und Social Media-Star Lena Meyer-Landrut getroffen und über ihre Auszeit, ihre Wellness- und Sportroutine geplaudert.
Es ist 15 Uhr und wir sind mit Lena Meyer-Landrut in einer Suite des Titanic Hotels in Berlin verabredet. Doch die lässt auf sich warten, sie sei noch beim Mittagessen, teilt man uns mit. Als Testimonial von L'Oréal Paris ist Lena auf der Berlinale. Das heißt: Vormittags dreht sie Videos für die Marke oder singt bei der Eröffnung des L'Oréal Paris-Pop-up-Shops, nachmittags gibt sie Interviews, und abends läuft sie über den Roten Teppich der Filmfestspiele. Eine Mittagspause sei ihr also gegönnt und die Dreiviertelstunde Verspätung verziehen. Zwischen Kameras und Scheinwerfen vom morgigen Videoshooting nehmen wir schließlich Platz.
EMOTION.DE: Hast Du einen anstrengenden Tag hinter Dir?
Lena: Ja, ehrlich gesagt ja. Ich war heute morgen sogar schon um 8 Uhr beim Heilpraktiker – das war sehr schön.
Ende letzten Jahres hast Du Dir eine kreative Pause gegönnt und Dein neues Album und die Tour verschoben – wie waren die Reaktionen darauf?
Es kommt drauf an. Die Leute, die sich das komplette Video angeschaut haben, in dem ich meine Pause erklärt habe, und die sich damit auseinander gesetzt haben, hatten eigentlich alle Verständnis. Und die, die nur die Schlagzeilen gelesen haben, hatten kein Verständnis. Das ist dann aber auch okay. Wenn irgendeine Boulevard-Zeitung schreibt: 'Schock - Lena bricht alles ab' und man das glaubt, dann ist es für mich okay, wenn man dafür kein Verständnis hat.
Warum glaubst Du, dass Du und viele in Deiner Generation schon in jungen Jahren eine Pause nötig haben?
Ich glaube, dass wir unglaublich viele Möglichkeiten haben. Und durch Instagram, die Medien und die Öffentlichkeit prasselt so viel auf uns ein. Das hatten unsere Eltern gar nicht.
Wir haben auch so viel mehr Entscheidungen zu treffen. Bescheuertes Beispiel, aber wenn dein Telefon geklingelt hat, bist du rangegangen und hast dann erst gehört, wer dran war. Und du hattest nicht die Entscheidung: Nehme ich da ab - oder nicht? Wir haben einfach zu viel von allem und sind zu schnell überfordert. Und dann ist es total schwierig, bei sich zu bleiben.
Wie soll man das auch schaffen, wenn einem einem jeden Tag 500 verschieden Medien sagen, was man zu sein hat, und was man zu tun hat, und wie man am besten aussieht, und welche Klamotte zu deiner Figur am besten passt. Dann denkt man doch: Warte mal, was möchte ich eigentlich? Ich glaube schon, dass wir eine Generation sind, die eine große Aufgabe zu bewältigen hat.
Wie entspannst Du am besten?
Es ist ja ein Unterschied zwischen dem, was entspannt und was man am liebsten macht. Manchmal ist Netflix attraktiver als spazieren gehen. Wenn ich aber eine Stunde im Wald war, dann komme ich mit einem aufgeräumten Kopf nach Hause.
Und wenn es doch Netflix ist, was schaust Du dann?
Ich gucke gerne Feelgood-Serien, für mich sind das "Modern Family" und "Friends". Ich liebe aber auch "Black Mirror" und dann hatte ich gerade so eine Phase, in der ich zum zweiten Mal "Gossip Girl" geguckt habe. Und was neu auf Netflix ist, ist das Letterman-Format "The Next Person doesn't need Introduction", da waren Obama und George Clooney zu sehen – richtig gut!
Hast Du eine Wellness-Routine?
Ich versuche jeden Abend vor dem Schlafengehen und jeden Morgen nach dem Aufwachen ein großes Glas Wasser zu trinken. Ich habe gelesen, dass man durch den Toilettengang und durch Schwitzen und Atmen in der Nacht super viel Wasser verliert und deswegen am nächsten Morgen ausgetrocknet aufwacht. Ich habe das Gefühl, seitdem ich das mache, geht's mir besser und ich kann mit mehr Energie in den Tag starten. Eine zeitlang habe ich mich an Ölziehen versucht. Die Idee, dass das Öl alle Bakterien aus deinem Körper aus deinem Mund rauszieht, das ist so geil. Aber ich schaffe das einfach nicht, weil ich das so ekelhaft finde. Aber ich versuche es auf jeden Fall noch mal.
Gehört Sport auch zu Deiner Routine?
Ich habe auf jeden Fall eine Sportroutine. Ich mache relativ viel Sport, das ist total wichtig für mich. Natürlich auch wegen meiner Figur, aber die Priorität liegt auf meiner Gesundheit. Ich mache viele stabilisierende Übungen, wenig mit Gewichten, viele Core-Übungen mit eigenem Körpergewicht. Das ist viel blöder langweiliger Gesundheitssport, aber total stärkend für den ganzen Körper.
Woran denkst Du bei einem richtig harten Workout?
Meistens versuche ich, den Kopf auszuschalten und mache ganz laut Musik an. Wenn ich keinen Bock mehr habe, schreie ich mich selber an. Das ist sehr, sehr peinlich. Ich sage laut: "Nicht aufgeben, nicht aufgeben, nicht aufgeben". Und dann denke ich: Ok, ich kann jetzt nicht aufhören.
Heute Abend geht's für Dich wieder auf den Roten Teppich, dafür wirst Du von Profis geschminkt. Wie sieht Dein Make-up aus, wenn Du Dich abends mit Freunden triffst oder ein Date mit Deinem Freund hast?
Wenn ich abends Essen gehe, versuche ich einen natürlichen Teint zu schminken. Ich bin kein Fan von maskenhaftem oder ganz deckendem Make-up. Und dann Mascara, Mascara, Mascara. Wenn ich total verrückt bin auch mal eine rote Lippe, aber das eher selten, weil das doch immer etwas anstrengend ist. Ich muss dann gefühlt alle 20 Minuten aufs Klo rennen und schauen ob die Lippe noch hält.
Was schmeißt Du, kurz bevor Du das Haus verlässt, noch in Deine Tasche?
Nur Lippenpflege oder den Lippenstift, den ich drauf habe.
Seit dem Beginn Deiner Karriere hat sich Dein Stil gnz schön verändert – wie hast Du Deinen Stil gefunden?
Oh ja! Ich probiere gerne aus und mache Trends mit. Ich mag aber auch zeitlose, klassische Sachen. Ich bin ein totaler Basic-Fan. Eine schöne Jeans und ein schöner Rollkragenpullover gehen einfach immer.
Wie trägt man selbstbewusst Trends?
Ich finde es wichtig, dass man sich an das Gefühl erinnert, das man hat, wenn man eine neue Klamotte trägt. Es ist ja meistens so, dass man sich darin anders fühlt, man denkt dann oft, "Krass, seh ich cool aus". Deswegen ist es, glaube ich, ein guter Trick, seine Sachen neu zu stylen. Dann bekommt auch ein "neu"-Gefühl.
Lenas Make-up-Lieblinge: