Als ihr Friseur unserer Kollegin offenbarte, dass sie Haarausfall hat, hat sie eine kleine Krise bekommen. Und sofort alles getan, um ihre langen Haare zu retten, die ihr viel bedeuten. Mit Erfolg – hier verrät sie ihre besten Tipps für eine gesunde Kopfhaut und kräftige Längen.
Hannah ist Beauty-Redakteurin aus Leidenschaft und liebt es, neue Produkte zu testen. Sie ist die "INCI-Checkerin" der Redaktion und kennt sich ganz genau mit Inhaltsstoffen und ihrer Wirkweise aus. In Hannahs Highlights zeigt sie jeden Monat ihre persönlichen Beauty-Favoriten und spricht auch über Themen wie Selfcare und Nachhaltigkeit.
Meine Haare sind mein Markenzeichen – jede:r verbindet mich mit meinen roten Locken. Wenn ich Komplimente für mein Äußeres bekomme, betreffen diese auch meistens meine Haare. Auf "so eine tolle Naturfarbe" folgen dann erstaunte Blicke, wenn ich sage, dass sie alles andere als natürlich und den Färbekünsten meines Friseurs (Shoutout an Dimitris Dimitrakoudis) zu verdanken ist. Für mich haben meine langen Haare eine große Bedeutung – kurz kann ich sie mir gar nicht vorstellen. Umso größer war der Schock, als mein Friseur im Dezember meinte, ich hätte Haarausfall. Ich habe natürlich auch gemerkt, dass meine Spitzen viel kaputter waren und meine Längen dünner wurden, auf Haarausfall kam ich allerdings nicht. Habe ich doch immer schon beim Waschen und Bürsten einige verloren – das kennen wahrscheinlich die meisten Frauen mit einer ähnlichen Haarlänge. Mich interessierte jetzt vor allem das Warum – was ist der Grund dafür?
Schlechter Mix: Corona plus falsche Pflege
Der erste Tipp meines Friseurs war meine Corona–Erkrankung, die zu dem Zeitpunkt ein halbes Jahr zurücklag. Denn schwere Infektionen können verursachen, dass Haare von der Wachstums- in die Ausfallphase wechseln, was bis zu sechs Monate dauern kann. On top habe ich die falsche Haarpflege verwendet – viel zu reichhaltig, viel zu viel Silikon. Zuerst dachte ich, dass das regelmäßige Färben auch zur miesen Haarqualität beiträgt, doch mein Friseur ist da anderer Meinung. Hitze (also Styling mit Glätteisen und Co.) sei viel schlechter als Colorieren – und mit Styling habe ich es ja nicht so, ein Glück in dem Fall. Ich bekam von ihm einige Tipps, um aus meiner Haarkrise zu kommen, die ich mit euch teilen will, das Thema Haarausfall betrifft schließlich so einige.
1. Schnipp-schnapp
Selbst wenn viele Marken propagieren, dass sich Spliss und kaputte Haare durch Pflege wieder in eine starke glänzende Mähne verwandeln lassen – das ist totaler Quatsch. Deshalb mussten die kaputten Spitzen bei mir auch ab. Im Sommer gingen meine Haare mir bis zur Brust – ich liebe diese Länge, weiter schaffen sie's auch nicht, zumindest werden sie dann viel zu dünn nach unten hin. Jetzt waren sie ein gutes Stück kürzer, was aber kein Drama ist. Mein oberstes Credo sind gesunde Längen. Bei jedem Friseurbesuch (also ca. alle acht Wochen) kommt deshalb auch ein kleines bisschen ab.
2. Bye-bye Silikon
Bisher dachte ich, dass meine Locken Silikon brauchen, gerade weil sie von Natur so trocken sind und durch das Färben regelmäßig chemisch behandelt werden. Dem ist aber nicht so. Silikon wurde aus meinem Badezimmer verbannt. Shampoo gibt's jetzt nur noch in supersanft, denn auch meine Kopfhaut hat unter meinem Silikonkonsum gelitten, die Ablagerungen habe ich bis jetzt noch nicht ganz wegbekommen. Ich wasche nur noch mit dem "DermoCapillaire pH5 Shampoo" von Eucerin, das speziell für empfindliche Kopfhaut ist, denn die ist der Nährboden für gesunde Haare. Conditioner ist sowieso ein Muss, der silikonfreie "Glow Conditioner" von Authentic Beauty Concept gehört schon lange zu meinen Staples. Übrigens: Ich habe vor kurzem wieder mal andere Haarpflegeprodukte getestet, was gar keine gute Idee war. Meine Längen fehlte es an Schwung und Volumen, der Ansatz war nach dem Waschen noch immer fettig, was wieder eine Bestätigung für mich war, dass ich definitiv bei dieser Routine bleiben werde.
3. Unterstützung von innen
Um alle Register zu ziehen, habe ich Nahrungsergänzungsmittel für maximalen Nährstoff-Support von innen genommen. Mein Friseur hat mir "Vitalfan Vitalité" von Rene Furterer empfohlen. Darin stecken Biotin, Kupfer, Zink, Mangan und Selen. Nicht nur an meinen Haaren merkte ich nach ein paar Wochen einen deutlichen Unterschied, sondern auch an meinen Nägeln, die plötzlich viel stärker waren. Zusätzlich habe ich täglich Kollagen getrunken, das Sturkturprotein ist nämlich an Aufbau und Schutz der Haarfollikel beteiligt. Mein Favorit ist das Pulver von Vida Glow, das es ganz neutral und mit fruchtigem Geschmack gibt – ich mische es am liebsten in ein Glas Wasser. Ich nehme weiterhin Supplements für starke Haare und probiere hier gern verschiedene aus, wie den "Hair & Scalp Boost" von Aime oder das "Growth Cycle Hair Supplement" von Dr. Barbara Sturm.
All diese Maßnahmen haben zum Glück etwas gebracht und ich konnte erleichtert aufatmen, als mein Friseur letztens meinte, dass meine Haare wieder richtig gesund aussehen. Nur die letzten paar Produktablagerungen muss ich noch loswerden. Und ich verliere noch immer etwas zu viele Haare als ich sollte, aber das ist kein Vergleich zu Dezember. Einen letzten Tipp will ich euch nicht vorenthalten: Bei Haarausfall nicht in Panik verfallen und keinen großen Kopf machen.
Eure Hannah
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