Funktioniert festes Shampoo ebenso gut wie flüssiges? Spare ich wirklich zwei bis drei Shampoo-Flaschen mit einem Stück und wird die Umwelt geschont? Unsere Kollegin hat sich durchgeschäumt und teilt ihre Erfahrungen.
Zwischen Wahrheit und Mythos – festes Shampoo im Test
Feste Stücke boomen, und auch ich konnte mich dem Trend nicht entziehen. Also bin ich auf den Zug der festen Haarpflege aufgesprungen. Festes Shampoo verspricht natürliche Inhaltsstoffe, leichte Anwendung, Ergiebigkeit, ist schonend für das Portemonnaie und nachhaltig – bei all diesen Versprechen konnte ich gar nicht anders und habe mich auf die Suche nach dem besten festen Shampoo gemacht. Was es mit dem Mythos auf sich hat, dass nur flüssige Formulierungen schäumen, Stück-Produkte die Haare fettig machen und was der Unterschied zu einer Haarseife ist, erfährst du hier.
Wohin mit dem guten Stück?
Direkt einmal vorweg: Ich komme mit einem Bar, also einem Stück festes Shampoo genau so lange aus wie mit einer Flasche, sprich das Einsparen von zwei bis drei flüssigen Produkten ist mir leider noch nicht gelungen. Das liegt zum einen daran, dass sich das feste Shampoo nach mehrfacher Nutzung in mehrere, kleine Einzelteile auflöst und ich mir damit nicht mehr gerne die Haare wasche. Zum anderen schrumpft es gewaltig, wenn ich es morgens aus Versehen in der Dusche vergesse und es die Duschgänge meiner Mitbewohner:innen abbekommt. An der Stelle lässt sich also direkt sagen – gibt es keine vernünftige Ablage, sprich eine Seifenschale mit Löchern zum Abtropfen oder ein Seifensäckchen zum Aufhängen, ist es mit der praktischen Verwendung eher problematisch. Die Brand, die hierfür eine super Lösung anbietet und auch in Sachen Beständigkeit sowie Haargefühl mein persönlicher Favorit ist, ist: Duschbrocken. Sie bietet festes Shampoo und Duschgel in einem an und liefert zusätzlich eine Aufbewahrungsbox mit.
Festes Shampoo oder Haarseife – was sind die Unterschiede?
Auch wenn beides sehr ähnlich aussieht und scheinbar den gleichen Nutzen hat, sind festes Shampoo und Haarseife nicht dasselbe. Beide werden unterschiedlich hergestellt und auch die Inhaltsstoffe sowie die Anwendung sind eine andere. Haarseife wird genau wie herkömmliche Handseife dem Prozess der Verseifung unterzogen und besteht zum Großteil aus natürlichen Pflanzenölen, Fetten und Laugen. Der Nachteil dabei: Es entstehen schneller fettige Rückstände, weshalb nach dem Waschen eine saure Spülung mit Essig empfohlen wird. Im Gegensatz dazu unterscheiden sich flüssiges und festes Shampoo in Sachen Inhaltsstoffen und Eigenschaften kaum. Vereinfacht gesagt, wurde bei festem Shampoo nur auf die Zugabe von Wasser verzichtet. Die Inhaltsstoffe werden erst geknetet und anschließend in eine Form gepresst.
So flutscht es am besten
Der wohl größte Unterschied zwischen fest und flüssig liegt in der Textur und somit in der Anwendung. Aber da hat man den Dreh schnell raus, wie ich finde: Das Stück einfach unter laufendem Wasser in den Händen reiben bis es schäumt – und ja, es schäumt! Was bei Haarseife übrigens nicht der Fall ist. Beim festen Shampoo konnte ich feststellen: Ich habe viele verschiedene Marken getestet, in diesem Punkt schneiden alle gleichermaßen gut ab: Sie schäumen alle prima. Den Schaum dann mit den Händen in die Haare einmassieren, dabei den Shampoo Bar entweder beiseitelegen oder verstärkend gegen die Kopfhaut reiben. Anschließend wie gewohnt ausspülen.
Mythos fettige Haare: Stimmt ja gar nicht!
Auch hier muss zwischen Haarseife und festem Shampoo unterschieden werden. Feste Produkte verursachen keine fettigen Haare, auch wenn ihnen dieser Ruf leider oft vorauseilt. Anderes sieht es bei der Verwendung von Haarseife aus, bei der es zur Bildung von Kalkseife kommen kann, welche sehr klebrig ist und nur mühsam wieder ausgewaschen werden kann. Dadurch können deine Haare schnell fettig oder stumpf wirken. Ein richtig angenehmes Haargefühl – glänzend, gepflegt und überhaupt nicht fettig – hat mir beispielsweise das feste Shampoo von Nature Box mit Argan-Öl verliehen. Ob flüssig oder fest, was das Thema fettige Haare angeht, sehe ich zwischen Tube und Stück keinen Unterschied.
Haut, Haare, Umwelt – Verpackungen im Check
Ein für viele wohl ausschlaggebender Punkt ist die Verpackung. Ich habe das Feuchtigkeitsshampoo von Sante sowohl in flüssiger als auch in fester Form benutzt und in punkto Pflege keinen Unterschied gemerkt. Beim Plastikmüll hat es sich jedoch bemerkbar gemacht. Festes Shampoo kommt ohne Plastikverpackung aus und hat daher in Sachen Ökobilanz die Nase ganz klar vorne. Preislich liegt festes Shampoo allerdings oft über flüssigen Produkten und ist nicht automatisch günstiger. Vergiss es also nicht so wie ich in der Dusche, damit du möglichst lange etwas davon hast.
Festes Shampoo im Test – mein Fazit
Festes Shampoo erinnert mich immer ein bisschen an meine Oma und ich fühle mich fast schon "old school", wenn ich es benutze. Vor allem der Umwelt zuliebe verwende ich es aber ab und an wirklich gerne und habe immer ein Shampoo als Stück in petto. Auch auf Reisen oder im Fitnessstudio ist festes Shampoo superpraktisch, da es erstens nicht auslaufen kann und ich zweitens Platz in meinem Kulturbeutel spare. Und nicht nur festes Shampoo, sondern auch feste Spülung ist mittlerweile gang und gäbe in den Regalen vieler Drogerie-Märkte. Wie bei allen Shampoos, Spülungen oder Kuren, ob flüssig oder fest, gilt: Jeder Haartyp ist anders und man muss einfach ein bisschen herumprobieren, welches feste Produkt für einen persönlich am "flüssigsten" läuft.
Wenn du dich jetzt auch zu deinem festen Favoriten durchschäumen willst, findest du hier ein paar gute Stücke festes Shampoo:
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