Wenn wir uns mit anderen Menschen vergleichen, führt das oft zu Unzufriedenheit mit uns selbst. Warum machen wir es dann ständig?
Kennst du das? Du sitzt im Bus und erwischt dich dabei, wie dein Blick immer wieder zu der Frau von gegenüber schweift? Du begutachtest das Outfit, das sie trägt und wie es an ihr sitzt? Und schon beginnen die Gedanken zu kreisen: Bei ihr sitzt die Hose nicht so eng wie bei mir oder? Und sieh dir diese Haut an!
Sich mit anderen zu vergleichen macht unglücklich
Obwohl ich mir vornehme, nicht so sehr auf andere zu achten und mich mit ihnen zu vergleichen, passiert es mir doch öfter als mir lieb ist. Es fällt mir schwer, mich nicht mit anderen Menschen zu vergleichen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Sobald diese Gedanken in meinem Kopf wachsen, kann ich mich augenblicklich weniger leiden. Je mehr Menschen ich begutachte, desto mehr „Probleme“ entdecke ich an mir. Jede Frau hat etwas, das im Vergleich zu mir an ihr besser aussieht.
Jede zweite Frau vergleicht sich mit anderen
Mit einem Mal fühlt sich das Outfit, das ich heute Morgen voller Freude rausgesucht habe, gar nicht mehr so gut an. Die Zweifel, dass anderen meine „Probleme“ auffallen, wachsen. Dieses Verhalten ist lange kein Einzelfall. Im Durchschnitt vergleicht sich jede zweite Frau im Alter von 25 – 39 Jahren mit anderen. Davon fühlt sich jede dritte Frau nach dem Vergleichen schlechter. Aber woher kommt das?
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Vergleich auf Instagram verzerrt Blick für Realität
Sobald wir uns mit anderen vergleichen, fühlen wir uns schlechter, weil wir beginnen, unseren Körper zu verurteilen. Instagram bietet hierfür eine gefährliche Plattform, denn das Motto darauf lautet: Perfekt sein. Den Druck, sich durch Instagram perfekt präsentieren zu müssen, verspüren leider viele. Die Auswahl an „verschönernden“ Filtern und Photoshop ist unbeschreiblich groß. Der Blick für das Reale verschwimmt schnell, denn es wird eine verzerrte Realität erschaffen. Die Natürlichkeit der Dinge geht verloren. So erscheinen keine Narben auf Armen oder Dehnungsstreifen an Beinen. Sie werden ausgelöscht. Die Zweifel an einem selbst lassen daher nicht lange auf sich warten. Wie soll man auch mit einem natürlichen, unperfekten Körper in eine als perfekt dargestellte Welt passen?
Wir dürfen uns auch in unserem Körper wohlfühlen, wenn dieser von anderen nicht als perfekt angesehen wird
Maria GassnerTweet
Vergleiche mit anderen sind Zeitverschwendung
Fest steht: Wir müssen überhaupt nicht! Es geht hier um virtuell erstellte Schönheitsideale. Ob es nun das Aussehen ist, das uns Vergleiche aufstellen lässt, oder der gesellschaftliche Status – unserer geistigen Gesundheit sagen wir damit den Kampf an. Unfassbar, wie viel Zeit wir daran verschwenden! Wir dürfen uns auch in unserem Körper wohlfühlen, wenn dieser von anderen nicht als perfekt angesehen wird. Was nebenbei sowieso total irrsinnig ist, denn bekanntlich liegt die Schönheit im Auge des Betrachters/der Betrachterin. Wenn ich an meiner Freundin ein paar Dehnungsstreifen entdecke und merke, wie wohl sie sich in ihrer Haut fühlt, spüre ich Erleichterung. Dann habe ich das Gefühl, dass meine ganz normal sind und ich sie überhaupt nicht verstecken muss.
Wir dürfen unsere "Makel" mit Selbstbewusstsein tragen
Jedoch sollte meine Akzeptanz von meinen Unperfektheiten nicht erst beim Entdecken von ihnen an anderen beginnen. Falls ich meine nicht an anderen entdecke, sind sie trotzdem okay, denn irgendjemand läuft mit demselben "Makel" herum. Ganz bestimmt. Jede Person, die ihre "Makel" mit Selbstbewusstsein trägt, ist ein Vorbild für diejenigen, welche Angst haben, allein mit ihnen zu sein.
Unperfektheiten machen uns einzigartig
Und ganz ehrlich, wenn die Dehnungsstreifen auf dem Bein meiner Freundin dazu führen, dass ich mich bei ihr wohl fühle und sie sympathisch finde, warum wollen wir solche Dinge dann überhaupt loswerden? All die Unperfektheiten, die wir auf Instagram beim Vergleichen nicht sehen, machen uns zu dem Menschen der wir heute sind - Einzigartig und sympathisch! Aus diesem Grund: Ein großes Danke an all unsere Unperfektheiten! Lassen wir das mit dem Vergleichen lieber.
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