Endlich mal ein TikTok-Trend, der einfach gute Laune macht: Beim Day Dumping werden kleine Momente im Alltag wertgeschätzt. Tut gut, mal innezuhalten und dankbar zu sein!
Ein Satz, der früher oder später in jedem Small-Talk-Gespräch fällt: "Ach, wie schnell die Zeit vergeht!" Oft fliegt der Alltag nur so an uns vorbei und – schwupps – ist schon wieder ein Jahr rum. Zu selten halten wir inne, um uns auf das Wesentliche zu besinnen und die kleinen Momente zu genießen. Dabei würden wir davon so sehr profitieren – und genau das führt uns gerade ausgerechnet ein TikTok-Trend vor Augen.
Ein Haufen schöner Alltagsmomente
Wie bitte, ein TikTok-Trend, der nicht problematisch ist, sondern einfach nur gute Laune macht? Ja, das gibt's! Beim Day Dumping erstellen User:innen kurze Videos über ihren Alltag, bestehend aus kleinen Snippets von banalen Tätigkeiten: wie sie Tee kochen, Blumen gießen oder sich ins Bett kuscheln. Eben ein Haufen (engl.: "dump") Schnappschüsse, die während des Tages entstanden sind. Auf Filter wird dabei verzichtet, die TikToks sollen einfach nur ein authentischer Einblick in den Alltag der Nutzer:innen sein. Wie ein digitales Tagebuch quasi. Die Bilder und Videos müssen nicht perfekt sein. Wenn es regnet, dann regnet es nun mal, eine beschönigte Realität ist nicht das Ziel, sondern das Leben so anzunehmen und zu schätzen, wie es ist – auch an Regentagen.
Dass Authentizität auf Social Media gerade mächtig im Kommen ist, haben wir ja bereits erörtert. Doch das Day Dumping hat noch einen weiteren Effekt: Wenn man sich durch die abertausenden TikToks klickt, fängt man selbst langsam auch an, die kleinen Dinge im Leben wertzuschätzen – sei es ein schöner Sonnenuntergang oder der Geruch von frisch gewaschener Wäsche. An jeder Ecke findet man plötzlich Schönheit und Bedeutsamkeit, einfach, weil man mit offenen Augen durch die Welt geht und sich seiner Umgebung bewusster ist.
Spülmaschine ausräumen kann so erfüllend sein
Dabei geht es nicht darum – wie etwa beim "That Girl"-Trend –, anderen zu demonstrieren, was man alles geschafft hat und wie unheimlich produktiv man war. Stattdessen wird scheinbar gewöhnlichen Alltagstätikeiten Bedeutung zugeschrieben. Selbst jemandem beim Spülmaschine ausräumen zuzugucken, kann inspirierend sein! Day Dumping zeigt, ganz im Sinne des Slow Living: Man muss nicht jeden Tag produktiv sein, um ein erfülltes Leben zu führen. Man kann auch einfach die kleinen Momente genießen und am Ende des Tages trotzdem zufrieden mit sich sein.
Werde zur Hauptrolle in deinem eigenen Leben!
Etwas ganz ähnliches empfiehlt auch Autorin und Aktivistin Florence Given in ihrem Podcast "Exactly", nur nennt sie es "Living deliciously", also: "Lebe köstlich". Dafür muss man gar kein Geld ausgeben, seinen Alltag kann man komplett kostenlos romantisieren. Ganz schnell fühlt man sich dann wie die Hauptrolle im eigenen Leben – ein Gefühl, das schnell verloren geht, wenn man den ganzen Tag arbeitet und dann total erschöpft ins Bett plumpst.
Die Pandemie lieferte natürlich den perfekten Nährboden für den Trend des Day Dumpings: Auf einmal saß man in seinem Zuhause fest und erlebte gefühlt jeden Tag das Gleiche. Auch die vielen aktuellen Weltkrisen, in denen wir uns befinden, erinnern uns immer wieder daran, dankbar für die kleinen schönen Momente zu sein. Das bedeutet nicht, dass man in eine beschönigte Realität flüchten und alles andere ausblenden sollte. Aber ein bisschen Leichtigkeit bringt das Day Dumping dann doch in den Alltag.
In diesem Sinne: Fang doch mal an, wie in guten alten Facebook-Zeiten Fotos von deinem Essen zu machen. Du musst es ja nicht gleich auf TikTok posten.
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