Selbstliebe ist die Basis für Veränderung – und manchmal gar nicht so einfach. Mit diesen 15 Tipps wird sie jeden Tag ein bisschen stärker.
Selbstliebe – kann man das lernen?
Die Antwort ist (glücklicherweise): Ja. Selbstliebe kann man lernen, wenn auch nicht unbedingt von heute auf morgen. Andere zu lieben fällt uns häufig vergleichsweise leicht. Doch wenn es um uns selbst geht, sind wir kritischer und zweifeln schnell. Dabei ist Selbstliebe wahnsinnig wichtig. Sie hilft uns, Probleme zu bewältigen und Veränderungen zu meistern und stärkt die Resilienz. Selbstliebe ist sogar von Bedeutung für ein erfülltes Sexleben und letztlich auch dafür, Beziehungen mit anderen einzugehen. Nicht umsonst heißt es: Du musst dich erst selbst lieben, bevor du andere lieben kannst.
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Ist Selbstliebe der Schlüssel zum Glück?
Uns selbst zu mögen und wertzuschätzen macht das eigene Leben deutlich entspannter und freier. Die Leistungsgesellschaft schreibt uns jedoch gerne vor, wovon wir unseren Wert abhängig machen sollten: ein guter Job, Äußerlichkeiten, Produktivität, Perfektionismus... Doch wahre Selbstliebe hat damit wenig zu tun. Sie kommt von innen heraus und kann jeden Tag mit dir selbst wachsen.
15 Tipps für mehr Selbstliebe
Tipp 1: Lege dir ein Mantra zu
Klingt vielleicht banal, doch es hilft. Ein Mantra ist ein kleiner Spruch oder positiver Satz, den du entweder laut oder in Gedanken immer wieder sagst und der dir zu mehr Selbstliebe verhelfen kann. Mantras werden schon seit Jahrtausenden genutzt, um einen positiven Geisteszustand herzustellen. Denn: Wir können ganz schön überzeugend sein, auch uns selbst gegenüber. Gibt es etwas an dir, woran du regelmäßig zweifelst? Hast du manchmal das Gefühl, nicht genug zu sein? Formuliere eine Botschaft an dich und mache sie zu deinem täglichen Mantra. Sage zum Beispiel jeden Morgen nach dem Aufstehen dreimal zu deinem Spiegelbild: "Du bist genug und du kannst alles schaffen". Schon nach einigen Wochen wirst du merken, dass sich der Satz anders und irgendwie wahr anfühlt.
Tipp 2: Komplimente geben und annehmen
Wie häufig denkst du über deine Freund:innen oder Kolleg:innen "Wow, die hat aber eine tolle Ausstrahlung" oder "Wahnsinn, wie sie das immer wuppt". Sprich es mal aus. Komplimente sind wahre Seelenschmeichler und wir sagen uns viel zu selten, was wir an der oder dem anderen bewundern oder was uns beeindruckt – denn da gibt es doch eine ganze Menge! Auch wichtig: Komplimente annehmen, wenn wir sie bekommen. Häufig neigen wir dazu, uns selbst kleinzumachen. Zum Beispiel indem wir sagen "Ach, das war doch gar nicht so schwer" oder "Stimmt ja gar nicht". Besser: einfach bedanken und sich darüber freuen. Denn kein Kompliment kommt ohne Grund.
Tipp 3: Sei dir selbst ein:e Freund:in
Wir selbst sind häufig unsere größten Kritiker:innen. Während wir großes Verständnis für die Macken, Fehler und Launen unserer Freund:innen haben, erwarten wir von uns selbst häufig nicht weniger als Perfektion. Dass das nicht klappen kann, ist doch eigentlich klar, oder? Versuche also mal die Perspektive zu wechseln: Wenn das nicht mir, sondern einer guten Freundin oder einem guten Freund passieren würde – würde ich die Person verurteilen oder wäre ich verständnisvoll? Und genauso darfst du dann auch mit dir selbst umgehen.
Tipp 4: Umgib dich mit positiven Menschen
Unser Umfeld hat einen enormen Einfluss auf uns, unsere Sichtweisen und unser Verhalten. Nicht umsonst heißt es, du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst. Achte also möglichst darauf, dass diese fünf Menschen dazu beitragen, dass du dich gut fühlst, statt dich runterzuziehen. Gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung machen es uns einfacher, uns selbst zu lieben.
Tipp 5: Nicht vergleichen
Nicht immer einfach, aber umso wichtiger. Denn wie häufig heben wir andere Menschen auf Podeste und merken erst, wenn wir sie besser kennenlernen: Hey, die haben ja auch ihre Probleme und Schwächen. Und sind dabei ernsthaft überrascht – weil wir tagtäglich eine perfekte Welt vorgespielt bekommen, die es nicht gibt. Also zurück in die Realität und überzogene Erwartungen zurückschrauben.
Tipp 6: Über Fehler sprechen
Um gar nicht erst das Gefühl zu bekommen, alle um uns herum wären "perfekt", kann es außerdem helfen, offen über Fehler, Ängste und Sorgen zu sprechen. Wenn du eigene Schwächen zugibst, werden auch andere von ihren wunden Punkten erzählen und niemand bekommt ein Gefühl von "alle bekommen das hin, nur ich nicht". Das gilt übrigens auch für Äußerlichkeiten, denn dir wird auffallen, dass Menschen häufig Dinge am eigenen Aussehen kritisieren, die dir nicht einmal auffallen. Oder die du sogar schön findest. Und genauso kannst du dir eigentlich sicher sein, dass niemand deinen Pickel auf der Stirn oder die Delle am Oberschenkel so kritisch betrachtet wie du.
Tipp 7: Dankbarkeitstagebuch führen
Diese Übung aus der positiven Psychologie kann uns helfen, den Fokus auf das Gute in unserem Leben zu lenken. Nimm dir mindestens eine Woche lang jeden Abend ein paar Minuten Zeit und lasse den Tag Revue passieren. Notiere drei Dinge, die heute positiv bzw. schön waren, und schreibe auf, was du dazu beigetragen hast. Das müssen keine großen oder außergewöhnlichen Dinge sein. Vielleicht hast du ein schönes Gespräch mit einer Kollegin geführt oder dir dein Lieblingsessen zubereitet? Dein Beitrag könnte dabei zum Beispiel die Zeit sein, die du dir zum Kochen genommen hast, deine freundliche Art deinen Kolleg:innen gegenüber oder die Tatsache, dass du dir einfach einen Job mit einem tollen Team ausgesucht hast. Darüber nachzudenken, was du zu positiven Situationen beigetragen hast, stärkt die Selbstwirksamkeit und zeigt dir, durch welche Verhaltensweisen du positive Gefühle erlangst.
Tipp 8: "Body Normativity"
All bodies are good bodies! So wahr, aber trotzdem nicht immer einfach zu verinnerlichen. Die Frage ist hier: Warum stehen unsere Körper eigentlich so im Zentrum der Aufmerksamkeit? Warum entscheidet mein Bauchumfang darüber, ob ich mich liebe oder nicht? Schluss damit! Wenn du versuchst, deinen Fokus weg von Äußerlichkeiten und mehr auf die inneren Werte zu lenken, kannst du ganz neue Facetten an anderen Menschen, aber auch an dir selbst kennenlernen. Natürlich darf dabei jede:r das für ihren oder seinen Körper tun, womit die Person sich wohl fühlt. Den Fokus ständig auf das Äußere zu legen, finden wir aber sowas von veraltet. Der Begriff "Body Normativity" steht dafür, alle Körper zu normalisieren. So wie sie sind.
Tipp 9: Lerne "Nein" zu sagen
Nein sagen lernen – das geht. Und wir alle sollten es schleunigst tun. Das ist keinesfalls egoistisch. Denn am Ende hat niemand etwas davon, wenn wir ausgebrannt am Boden liegen, nur weil wir es allen recht machen wollen. Selbstliebe bedeutet auch, eigene Grenzen zu setzen und zu akzeptieren. Und nur wer gut für sich selbst sorgt hat auch die nötige Energie, für andere da zu sein.
Tipp 10: Vor dem Spiegel tanzen
Tanzen stärkt das Körper- und das Selbstbewusstsein und macht glücklich. Damit ist es das perfekte Mittel für mehr Selbstliebe. Regelmäßig mal mit der Haarbürste in der Hand vor dem Spiegel performen – was gibt es Besseres?
Tipp 11: Schluss mit dem Impostor Syndrome
Wer am Impostor Syndrome oder auch Hochstapler-Syndrom leidet, hat das Gefühl, keine Ahnung zu haben – und Angst, damit aufzufliegen. Betroffene denken, sie hätten gar nicht die Fähigkeiten, die es zum Beispiel für ihren Job braucht. Was in den allermeisten Fällen natürlich Quatsch ist. Deshalb: Du verdienst deinen Erfolg, du verdienst deinen Job und du machst deine Sache richtig gut!
Tipp 12: Social Media Detox und News Stop
Gerade im Moment passiert so viel auf einmal – das können wir gar nicht alles verarbeiten. Nimm dir daher regelmäßig Auszeiten von Nachrichten und Social Media. Es ist wichtig, informiert zu bleiben, aber du musst nicht alles sofort aufsaugen. Nachweislich erhöht der Konsum negativer Nachrichten das Stresslevel deutlich und davor müssen wir uns manchmal einfach selbst schützen.
Tipp 13: Selbstliebe im Bett
Was hat Selbstliebe mit Sex zu tun? Eine ganze Menge! Wer sich selbst gut kennt, mit sich zufrieden ist und die eigenen Bedürfnisse kommuniziert, kann das häufig auch im Bett. Masturbation ist übrigens auch eine Form der Selbstliebe und kann deine Beziehung zu dir selbst und deinem Körper stärken. Für alle Paare gilt: Wenn du dir selbst wichtig bist, strahlst du das auch auf deine Beziehung aus. Und je entspannter du bist, desto leichter kannst du dich fallen lassen und dein Liebesleben genießen. So lernst du Selbstliebe im Bett.
Tipp 14: Du musst nicht in allem gut sein
Überlege aktiv, worin du richtig gut bist! Und komm auch weg von dem Gedanken, dass du Expertin auf einem Gebiet sein musst. Auch Generalistin zu sein ist gut und kann ein Vorteile haben. Welche das sind, erklärt Mimi Sewalski, die Geschäftsführerin des Avocadostore, bei "Kasia trifft...".
Tipp 15: Verurteile dich nicht
Der allerwichtigste Tipp ist, nicht zu streng zu dir selbst zu sein. Du hast heute eine große Tüte Chips gefrühstückt, sieben Stunden Screentime auf dem Handy und warst nicht draußen – na und? Das macht dich nicht weniger liebenswert. Im Gegenteil: Gerade jetzt ist Selbstliebe wichtig, verurteile dich also nicht dafür.
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