Autoimmunerkrankungen: Ursachen erkennen und ganzheitlich heilen

Autoimmunerkrankungen: Soziale und psychische Ursachen

Als ich Christina zum ersten Mal traf, war sie wenige Wochen zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Notarzt hatte sie eingeliefert, da sie unvermittelt innerhalb kurzer Zeit dramatische Beschwerden entwickelt hatte: Sie konnte nur noch verschwommen sehen, hatte massiven Schwindel und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Die Verdachtsdiagnose: Schlaganfall. Im Krankenhaus konnte das zwar ausgeschlossen werden, aber die Entzündungswerte waren erhöht und ihre Schilddrüse war angegriffen. Wenige Tage später wurde sie mit der Diagnose „Hashimoto-Thyreoiditis und Schwindel unklarer Ursache“ entlassen. Mit den Medikamenten, die sie erhalten hatte, ging es ihr zwar besser, aber nicht wirklich gut. Der Schwindel quälte sie weiterhin und ihre Schilddrüsenwerte besserten sich nur schleppend.

Ein Hilferuf der Seele?

Es folgte eine Odyssee von Arzt zu Arzt. Schließlich kam die 41-Jährige zu mir, um ihre Beschwerden vor einem ganzheitlichen medizinischen Hintergrund zu betrachten und die Geschichte hinter der Erkrankung zu ergründen. Ihr hübsches Gesicht konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie erschöpft und resigniert sie wirkte. Es wurde eine tränenreiche Reise zum Ursprung ihrer Beschwerden. Christina hatte an vielen Fronten gleichzeitig zu kämpfen: zwei pubertierende Kinder, ein Mann, der selten zu Hause war, ein ungeliebter Job und eine schwer kranke Schwiegermutter, die sie in ihren eigenen vier Wänden pflegte. Beklagt hatte sie sich nie. Sie hätte funktionieren müssen, meinte sie. Überhaupt habe sie in den letzten 15 Jahren ihre Bedürfnisse meist den Wünschen anderer untergeordnet.

Autoimmunerkrankungen ganzheitlich betrachtet

Solche Umstände sind typisch für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen, insbesondere für solche der Schilddrüse wie dem Hashimoto. Den Betroffenen fällt es schwer, ihre Wünsche mitzuteilen, oft aus Angst vor Ablehnung oder der Sorge, die Kontrolle zu verlieren. Sie sind oft sehr selbstkritisch, haben den Zugang zu ihrer Intuition verloren und Schwierigkeiten, ihre Kreativität auszudrücken. Sie mauern sich ein und damit auch ihre schöpferische Energie. Da sich Energie aber nicht unterdrücken lässt, fängt diese schließlich an, sich in den Körper einzubrennen. Im Falle des Hashimoto genau an der Stelle, wo in der fernöstlichen Medizin das energetische Zentrum des Selbstausdrucks liegt: im Hals-Chakra, also in der Schilddrüse. Das Ziel ist es daher, diesen Energiestau aufzuheben, um eine gute Heilungsgrundlage zu schaffen.

Autoimmunerkrankungen aktiv heilen

Durch die Psychoneuroimmunologie und die Epigenetik wissen wir inzwischen, wie sich Stress, Ängste und Depressionen auf die Zellbiologie auswirken. Psychische Ausgeglichenheit stärkt das Immunsystem. Dieses Wissen lässt sich für den Heilungsprozess nutzen, es bedeutet, dass wir unsere Heilung ein Stück weit aktiv mitgestalten können. Christina ist nur eine von weit über zehn Millionen Autoimmunerkrankten in Deutschland, die für die westliche Schulmedizin als unheilbar gelten. Die etablierte Behandlung besteht in Medikamenten, die bestenfalls die Symptome lindern, die Krankheit aber nicht heilen können. Nach den tieferen Ursachen der Erkrankung fragt die Schulmedizin oft nicht, und viele Betroffene fühlen sich mit ihren Beschwerden und Ängsten alleingelassen.

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Ganzheitliche Medizin für Körper, Geist und Seele

In der ganzheitlichen Medizin werden Körper, Geist und Seele als gleichberechtigte Teile verstanden, die sich gegenseitig beeinflussen. Das Behandlungskonzept sieht den Menschen im Kontext seiner Gefühle, Geschichte und Ressourcen und gibt ihm dadurch die Möglichkeit, sein volles Potenzial zu nutzen, um daran mitwirken zu können, sich und seine Erkrankungen von innen heraus zu heilen. In Christinas Fall haben wir den Fokus darauf gelegt, ihre Wertschätzung für sich selbst und für ihre Bedürfnisse zu stärken. Sie hat sich erlaubt, wieder zu träumen, und sie hat sich Schritt für Schritt kreative Freiräume erobert: Sie hat begonnen zu malen und nimmt Gesangsunterricht. So ist es ihr gelungen, sich wieder mit sich selbst zu verbinden und ihrer Intuition zu vertrauen. War es einfach? Nein. Christina hat viel Mut für diesen Weg gebraucht und verlässliche Partner, die sie unterstützt haben. Aber es hat sich gelohnt! Sie ist heute symptomfrei und kommt fast ohne Medikamente aus. Sie führt ein erfülltes Leben, genießt ihre neue kreative Ausdruckskraft und weiß vor allem die Signale ihres Körpers zu deuten.

Krankheiten, die (auch) seelisch bedingt sein können 

Reizdarm: Schätzungen gehen davon aus, dass 15 bis 20 Prozent der Menschen bei uns an einem Reizdarm-Syndrom leiden. Für viele ist die Erkrankung ein Tabuthema, weil sie mit Blähungen, Durchfall oder Verstopfung einhergeht, was schambesetzt ist. Vor allem Stress kann einen Reizdarm begünstigen, und die Scham darüber kann ein eigener Stressauslöser werden. Die Symptome können oft durch eine Ernährungsumstellung gelindert werden. Wichtig ist der ganzheitliche Blick, um den Auslöser (Stress, Angst etc.) für die psychosomatische Störung zu finden, dann gibt es eine gute Chance, den Reizdarm wirkungsvoll zu therapieren.

Herzbeschwerden: Das Herz kann sehr intensiv auf die Psyche regieren. Bei Aufregung und Anspannung schlägt es schneller und hämmert manchmal geradezu in der Brust – bis dahin, dass Betroffene fürchten, einen Herzinfarkt zu erleiden oder einen Herzfehler zu haben. Und oft nehmen die Symptome selbst dann nicht ab, wenn eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden kann. Denn die Angst hat sich unter Umständen zu einer Kardiophobie verselbstständigt, die auch als Herzangstneurose bezeichnet wird. Das heißt: Die Angst vor der Herzerkrankung ist die eigentliche Erkrankung. In dem Fall kann eine Therapie sinnvoll sein, die hilft, die Angststörung zu bewältigen.

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Schmerzen: Schmerzen, die ohne Ursache auftreten, sind oft psychosomatischer Natur. Manchmal nimmt so ein unergründlicher Schmerz über Monate hinweg nicht ab, dann spricht man von einem Dauerschmerz. Besonders oft treten Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen auf. Gerade Spannungskopfschmerzen lassen sich mit Medikamenten kaum wirkungsvoll behandeln. Wenn Massagen und physiotherapeutische Hilfe, um Fehlhaltungen zu korrigieren, keine grundlegende Besserung bewirken, ist oft eine Psychotherapie ein sinnvoller Ansatz. Meditation, autogenes Training oder andere Entspannungstechniken können hilfreich sein, genau wie Yoga, das darin schult, Fehlhaltungen wahrzunehmen.

Tinnitus: Ein ständiges Summen oder Piepen im Ohr – davon können fast ein Viertel der Deutschen ein Lied singen. Zum Glück sind nur wenige über Jahre hinweg betroffen. Das schrille Geräusch kann Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und Angsterkrankungen nach sich ziehen. Auslöser sind vor allem Lärm und Stress. Liegt eine psychosomatische Störung vor, kann ein Psychotherapeut helfen. Entspannungstechniken können die Symptome weiter lindern.

Auch bei diesen Krankheiten kann der ganzheitliche Blick entscheidend sein:

• Schwindel
• Schlafstörungen
• Restless-Legs-Syndrom
• Migräne
• Reizblase
• Hauterkrankungen
• Bluthochdruck

Dr. Dorothea Leinung war viele Jahre als Internistin und Notärztin tätig, bevor sie sich als medizinischer Life Coach selbstständig machte. Sie unterstützt ihre Klient*innen dabei, die tiefere Ursache ihrer Erkrankungen zu erkennen und auf ganzheitlichem Weg zu heilen. Ihre Vision ist eine holistische Medizin, die den Menschen mit seinen Bedürfnissen und seiner Geschichte in den Fokus der medizinisch-therapeutischen Betrachtung stellt. Mit ihrem Herzensthema „Die Sprache der Seele – welche Geheimnisse uns Krankheiten über unser Inneres verraten“ gewann sie kürzlich den Internationalen Speaker Award.

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