Redeangst erzeugt Herzklopfen, Schweißausbrüche, flache Atmung – der Stress vor einer Präsentation ist hoch. Wie du sie besiegen und deine Nervosität in den Griff bekommen kannst.
Redeangst besiegen – Tipps vom Profi
Schauspielerin und Moderatorin Margit Lieverz kennt sich bestens mit Redeangst und der Angst vor dem Präsentieren aus und verrät ihre besten Tipps, damit du künftig die Panik verlierst.
Wenn wir plötzlich vor der Herausforderung stehen, vor Publikum zu sprechen, sind wir meistens erst einmal gehemmt und ängstlich. Das kann mit negativen Erfahrungen aus der Schulzeit oder dem Studium zu tun haben. Vielleicht wurden wir auch mal an die Tafel gerufen und haben dort kläglich versagt. Solche und ähnliche Situationen führen oft dazu, dass wir eine Art Redeangst entwickeln. Manchmal ist es aber auch einfach die Tatsache, dass wir sowas noch nie gemacht haben und somit keine Erfahrung haben, auf die wir zurückgreifen können.
Lampenfieber? Keine Angst vor Zurückweisung oder Ablehnung
Viele Menschen, die öffentlich sprechen haben Angst davor, dass den Leuten nicht gefällt, was sie präsentieren. Dass sie sich möglicherweise blamieren, sie haben Angst, dass etwas schief geht, sie vielleicht wichtige Dinge vergessen oder das Publikum sich langweilt. Diese Gedanken sind nicht hilfreich, weil du dich in dem Moment mit mit negativen Gedanken beschäftigst, die wiederum eine Wirkung auf dein Auftreten, deine Körpersprache und deine Stimme haben. Mein Tipp: Konzentriere dich lieber auf folgende Fragen:
Was wünsche ich mir von diesem Auftritt?
Was ist mein Ziel?
Wie will ich wirken?
Wie möchte ich meine Zuschauer begeistern?
Was brauche ich jetzt, damit es mir gut geht und ich voller Energie auf die Bühne gehen kann?
Diese Fragen kannst du zum Beispiel im Vorfeld schriftlich beantworten. Dadurch entsteht Klarheit für die Struktur deiner Ansprache, Rede oder Präsentation.
Rhetorik: Klarheit als Basis für klare Kommunikation
Solange im Kopf bei uns Unklarheit herrscht, was wir wirklich sagen möchten, können wir auch nicht wissen, wie wir es sagen möchten. Erst wenn du dir darüber im Klaren bist, was deine Botschaft ist, worum es dir wirklich geht, kannst du diese auch klar kommunizieren. Das gilt für jede Art von Kommunikation – sei es im Gespräch, in Verhandlungen oder auch bei Präsentationen.
Mut zur Lücke: Wie Loslassen locker macht
Hab Mut, auch etwas zu vergessen. Dein Publikum und deine Zuhörer wissen ja nicht, was du vorbereitet hast und was du sagen möchten. Es kann sein, dass du während deiner Präsentation etwas nicht ansprichst, was du vorbereitet hast. Das macht gar nichts und ist sogar völlig ok. Denn dann war es an der Stelle nicht so wichtig – sonst wäre es dir eingefallen.
Dafür ist in deinem Flow möglicherweise etwas anderes an die Stelle getreten – und das ist auch gut so. Hier kommt das Thema "Vertrauen" ins Spiel: Vertraue darauf, dass das, worum es dir wirklich geht, auch so von dir präsentiert wird, dass es ankommt. Lass also die Vorstellung los, perfekt sein zu wollen und vertraue stattdessen darauf, dass du das wunderbar meistern wirst.
Freude und Dankbarkeit als Schlüssel zum Erfolg
Sei auf jeden Fall dankbar für jede Gelegenheit, öffentlich reden und präsentieren zu dürfen! Denn mit so einem Auftritt erhältst du die Möglichkeit, dein Produkt zu erklären, deine Dienstleistung anzubieten und deine Meinung zu vertreten – was auch immer dein Thema ist, das dir am Herzen liegt. Und vielleicht kannst du Menschen damit sogar und sie unterstützen.
Margit Lieverz ist seit zehn Jahren als Schauspielerin und Moderatorin unterwegs. Seit acht Jahren gibt sie Coachings, Seminare und Trainings als "Die Freisprecherin". Ihr Buch "Reden ist Silber – Freireden ist Gold" beschäftigt sich mit den Themen 'Frei reden und präsentieren' sowie Moderation. 2018 sprach sie dazu das Hörbuch ein.