Mehr Charisma, eine bessere Ausstrahlung - wie schaffen wir das? Moderatorin und Coach Petra Neftel hat fünf wirkungsvolle Tipps, wie wir von innen heraus strahlen und besser wahrgenommen werden.
Mehr Charisma – so können wir unsere Ausstrahlung verbessern!
Wenn wir etwas Souveränes ausstrahlen, gelassen wirken und schon unser Auftreten zeigt: Da ist eine authentisch!, wird vieles im Leben leichter. Und das Beste ist: Jede von uns kann das lernen. Petra Neftel weiß aus ihrer Erfahrung als Moderatorin und Coach, wie wir unsere Ausstrahlung und unsere Wirkung – das viel gepriesene Charisma – auf andere gezielt verbessern können. Dabei ist entscheidend, dass wir uns selbst treu bleiben und es gleichzeitig schaffen, uns gut zu präsentieren.
Der EMOTION Women's Day wurde auf den 19. Oktober 2020 verschoben. Die wichtigsten Fragen und Antworten findest du hier.
Falls auch du an deiner Ausstrahlung arbeiten möchtest, können dir diese fünf Schritte helfen:
1. Baue Kontakt zu dir auf.
Was das bedeutet? Nimm dir Zeit, in der du gut zu dir bist. Sorge für deine Kraft, deinen Schlaf, deine Haut – und auch deine Kreativität. Nimm dir Zeit, in der du dir selbst zuhörst. Max Frisch hat einmal gesagt: "Schreiben heißt, sich selbst zu lesen." Für viele ist es erst einmal eine Überwindung, sich jeden Tag Zeit für seine Gefühle und Gedanken zu nehmen und sie aufzuschreiben. Aber schon nach ein paar Tagen wirst du feststellen: Du nimmst dich selbst besser wahr – bei all dem, was du sonst noch zu tun hast, ist das allein schon eine kleine Sensation. Und es verändert die Außenwirkung: Wer im Kontakt mit sich ist, kann auch Kontakt zu anderen aufbauen. Wer sich selbst führt, führt auch andere – und nimmt sie mit.
2. Finde deine innere Haltung.
Du willst deinen Chef von einer Idee überzeugen, Kunden gewinnen oder vielleicht sogar das Herz eines anderen Menschen? Ganz egal, was es ist: Du brauchst eine Haltung, also deine Überzeugung zu dem, was du nach außen präsentieren willst. Folgende Fragen helfen, dich auf einen wichtigen Termin, eine Präsentation, ein Casting oder ein Date vorzubereiten:
- Wie stehe ich dazu?
- Was für einen Bezug habe ich dazu?
- Was berührt das in mir?
- Was kann ich besonders gut und weshalb?
Finde deine eigene Haltung und mach sie dir ganz klar. Schreibe sie auf, um sie besser zu verinnerlichen. Wenn das sitzt und du DEINEN ganz eigenen Bezug zum Thema, der Person oder der Aufgabe hast, kannst du gar nicht anders, als überzeugend wirken.
3. Sei aufrecht.
Innerlich hast du jetzt eine Haltung zu dem, was du sagst und nach außen präsentierst. Du brauchst aber auch noch eine Körperhaltung, die dir entspricht, die du bewusst wählst und nach der du dich ausrichtest. Dabei ist es egal, ob du zart bist oder stark, athletisch oder untrainiert, rund oder eher schmal. Wenn wir aufrecht stehen oder gehen, trauen uns andere eher zu, dass wir auch innerlich aufrecht sind. Also: Versuche deine Schultern fünfmal am Tag bewusst von den Ohren weg nach unten zu ziehen. Schiebe die Brust etwas nach vorne, aber vermeide ein Hohlkreuz. Richte dir für die ersten 14 Tage Erinnerungen auf deinem Handy dazu ein. Ob du sitzt, gehst oder stehst – halte deine Schulterblätter unten, dein mittlerer Rücken ist gerade, Brust leicht vorn. Wunderbarer Nebeneffekt: Du wirst sofort sichtbarer, denn aufrechte Menschen übersieht man weniger leicht.
4. Öffne dich.
Klar, wir wissen alle, dass Offenheit im Beruf nicht ganz ungefährlich ist. Gerade Frauen wird oft vorgeworfen, sie seien zu emotional. Dennoch: Öffne dich, dann öffnen sich dir auch andere. Öffne zunächst deinen Verstand, indem du dich bestmöglich auf ein Thema vorbereitest. Öffne aber auch dein Herz und lass andere Menschen ein wenig hineinsehen, denn so kommen Botschaften besser an. Erzähle von schlechteren Phasen und vor allem, wie du sie überwunden hast. Menschen interessieren sich für andere Menschen und ihre Geschichten – vor allem wenn es kleine Heldenreisen sind. Gib persönliche Anekdoten zu den Fakten oder sachlichen Aspekten – dann werden sie unverwechselbar und bleiben im Gedächtnis. Und du mit deiner Wirkung gleich mit.
5. Wirf den Freude-Anker.
Hab Freude an dem, was du präsentierst. Das ist wichtig, aber oft schwierig. Menschen gehen mit Leuten mit, die etwas mit Freude tun und sagen. Überprüf das an dir selbst. Wenn du kurz überlegst, wer dich zuletzt richtig begeistert und mitgenommen hat, war das sicher jemand, der tief überzeugen konnte, weil er Freude daran empfand.
Natürlich hat man manchmal keinen Spaß an bestimmten Aufgaben. Dann ist es hilfreich, sich selbst einen Freude-Anker zu bauen, den man auswerfen kann. Vielleicht kannst du Freude daran haben, wie du beispielsweise Zahlen präsentierst – in überraschender Reihenfolge und mit persönlichen Einleitungssätzen. Oder du hast Freude daran, deine Charts anders zu gestalten und deiner Chefin oder deinem Chef zwischendurch Fragen zu stellen. Frage dich zu deinen Inhalten:
- Was daran macht mir Freude?
- Was kann anderen daran Freude machen?
Selbst wenn du negative Ergebnisse präsentieren musst: Du kannst den Freude-Anker darin finden, Lösungsansätze mitzuliefern oder die negativen Ergebnisse als Motivation zu nutzen. Baue dir zu jedem Inhalt, zu jedem Auftritt deinen Freude-Anker und die Menschen werden sich von dir begeistern lassen.
Petra Neftel ist Fernsehmoderatorin und Coach für Wirkung und Willenskraft. Sie ist außerdem Mutter, Autorin, Unternehmerin und Marathonläuferin. Neftel lebt und arbeitet in Hamburg und Frankfurt und bloggt jede Woche unter petraneftel.com