Während deiner Periode hast du oft Kopfschmerzen, Fieber oder Gliederschmerzen? Kein Zufall, sagen Gynäkolog:innen. Verantwortlich dafür kann die sogenannte "Period Flu", zu Deutsch Menstruationsgrippe, sein. Was sie auslöst – und was dagegen hilft.
Husten, Halskratzen, Niesen – nicht unbedingt die Symptome, die man on top zu typischen Periodenbeschwerden wie Bauchschmerzen noch braucht. Tatsächlich haben einige Frauen während ihrer Periode aber erkältungsähnliche Symptome, sagt Gynäkologin, Autorin und Medical Influencerin Judith Bildau dem RND. Period Flu kann zwischen ein paar Tagen und zwei Wochen dauern, typischerweise sind die Symptome etwa zwei Tage vor Beginn der Periode am intensivsten, sagt die Gynäkologin Juliet Nevins.
Typische Symptome sind:
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Rückenschmerzen
- Übelkeit
- Erschöpfung
- Verdauungsprobleme
- Gelenk- oder Muskelschmerzen
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"Period Flu" ist kein medizinisch anerkanntes Krankheitsbild, sondern ein umgangssprachlicher Begriff für Symptome, die im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) auftreten. "Period Flu ist eine wirklich schlimme Form von PMS", sagt die Gynäkologin Dr. Angela Stoehr.
Was löst die Period Flu aus?
Ähnlich wie PMS ist Period Flu wissenschaftlich nicht fundiert untersucht. Gynäkolog:innen gehen allerdings davon aus, dass Period Flu, ähnlich wie PMS, durch die stark schwankenden Hormonhaushalte während der Menstruation entsteht. Dadurch kann das Immunsystem unter Umständen geschwächt werden. Die Folge: Man wird anfälliger für Infekte. Eine US-Studie kam im Jahr 2022 außerdem zu dem Schluss, dass vor allem Östrogen- und Serotoninschwankungen zu den typischen Symptomen der Period Flu beitragen.
Die Gynäkologin Judith Bildau sieht außerdem zwei weitere mögliche Ursachen, warum Frauen während ihrer Periode Grippesymptome haben.
Allergien werden verstärkt
Die Allergien vieler Frauen werden an verschiedenen Punkten des Zyklus verstärkt – besonders kurz vor dem Einsprung und in der zweiten Zyklushälfte bis in die Periode hinein sorgt der erhöhte Östrogenspiegel dafür, dass Allergiesymptome wie Niesen oder triefende Nasen vermehrt vorkommen.
Erhöhte Histaminausschüttung
Während bestimmten Phasen des Zyklus wird das Hormon Estradiol verstärkt freigesetzt. Dadurch wird Histamin ausgeschüttet. Auch darauf reagieren viele mit Schnupfen, Niesen, Asthma, geschwollenen Augenlidern oder Magen-Darm-Beschwerden. Eine Histaminintoleranz ist zwar keine Allergie, sondern eine Stoffwechselstörung, doch die Symptome können zum Verwechseln ähnlich sein. Was viele nicht wissen: Eine Histaminintoleranz kann auch Regel- oder PMS-Beschwerden verstärken, sagt Bildau.
Das kann gegen die Menstruationsgrippe helfen
"Vielen hilft es schon, zu wissen, was in ihrem Körper vor sich geht und dass die Symptome vorübergehen", sagt die Gynäkologin Dr. Melisa Holmes. Aber auch ein gesunder Lebensstil kann dabei helfen, die Symptome in Schach zu halten und sich besser zu fühlen. Holmes empfiehlt:
- regelmäßige körperliche Betätigung
- Entspannungstechniken (zum Beispiel Meditation oder Yoga)
- Entzündungshemmende Lebensmittel (etwa Lauch, Brokkoli, Paprika, Zitrusfrüchte oder Spinat) zu sich nehmen, vor allem in den beiden Wochen bevor die Periode einsetzt
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