Die Antwort ist "ja". Laut einer Umfrage unter 1.011 Müttern und Vätern trägt Familie entscheidend zum Glücklichsein bei. Dabei ist den Eltern gemeinsame Zeit mit der Familie wichtiger als ein sicheres Finanzpolster.
Jeder, der bisher keine Familie gründen wollte, sollte das angesichts aktueller Umfrageergebnisse noch einmal genau überdenken. Denn "Familie macht glücklich" – darin sind sich 98 Prozent aller Eltern* einig – und das losgelöst von Alter oder Geschlecht.
Familie als Stressfaktor?
Jeder, der bisher glaubte, dass Familie mehr Stress bedeutet, liegt ebenfalls richtig. 79 Prozent der befragten Eltern sagen, dass ihr Leben seit der Familiengründung stressiger geworden sei.
Besonders anstrengend werde es, wenn die ganze Familie zusammenkäme – bei Familienfeiern oder an Feiertagen wie Ostern und Weihnachten. Laut der von Betreut.de initiierten Studie stellen Familientreffen, eine der größten Herausforderungen für Familien dar.
Im Alltag ist es vor allem fehlende Zeit, die bei den Eltern für Anspannung sorgt. 58 Prozent sehen den Mangel an Zeit als größtes Manko an. Dabei fehlt sie den Müttern vor allem für die Erledigung der alltäglichen Aufgaben, den Vätern eher im Beruf.
Mehr Zeit für die Familie
Die Studie zeigt: Gemeinsame Unternehmungen, Zeit miteinander zu verbringen steht für Familien ganz klar im Vordergrund (96 Prozent) und ist noch wichtiger als solide Finanzen oder das soziale Umfeld. Vor allem die kleinen, schönen Momente und Dinge machen glücklich, zum Beispiel, das Kind lachen zu sehen.
Glücksforscher Dominik Dallwitz-Wegner erklärt, dass wir unser Glücksempfinden gezielt steuern können: "Die aktuelle Glücksforschung geht davon aus, dass das Empfinden von Glück von vielen Faktoren abhängig ist. [...] Wir können jedoch einen Großteil unseres Glücksempfindens positiv beeinflussen, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die schönen und wertvollen Momente des Lebens richten."
Gerade deshalb sollten Familien versuchen, möglichst viel Zeit zusammen zu verbringen. Wie das stressfrei geht? Das Zauberwort heißt 'delegieren'. Eltern müssen lernen, Aufgaben einfach mal abzugeben, rät Betreut.de-Familienexpertin Julia Beck: "Neben einer gleichberechtigten Aufteilung der familiären und beruflichen Pflichten zwischen den Partnern, kann auch eine professionelle Unterstützung für Entlastung sorgen und damit zum Familienglück beitragen."
Die daraus resultierende freie Zeit kann natürlich auch dazu dienen, sich selbst einmal Ruhepausen zu gönnen oder allein etwas zu unternehmen. Gerade die Mütter äußerten in der Umfrage auch diesen Wunsch. Im Umkehrschluss wirkt sich die so gewonnene Zufriedenheit letztlich ja immer wieder auch auf das Glück der gesamten Familie aus. Bisher nehmen, laut Umfrage, aber erst knapp die Hälfte aller Eltern eine solche professionelle Hilfe in Anspruch.
*Befragt wurden 1.011 Männer und Frauen zwischen 25 und 45 Jahren mit Kindern im Alter von 12 Jahren und jünger.
Die Studie
Die Daten wurden von Betreut.de, einem Onlinemarktplatz für familienunterstützende Dienstleistungen, gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut forsa vom 10. bis 21. Juli 2015 mittels einer Online-Befragung (CAWI) erhoben. Zentrale Frage der Studie war, wie glücklich Familien in Deutschland sind und welche Faktoren für das Glück innerhalb der Familie verantwortlich sind.