Gabriele Lüft, Managing Director beim Immobilien-Berater CBRE, hat in ihrer Karriere manche Wirtschaftskrise, gläserne Decken und den Alltag als Alleinerziehende erlebt. Bewirb Dich als ihr Mentée!
Gabriele Lüft ist promovierte Agrarwissenschaftlerin. 2012 gründete sie mit zwei Partnern ein technisches Beratungsunternehmen, die VALTEQ GmbH, die sie später an die CBRE Group verkaufte – das weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Heute ist sie Managing Director bei CBRE Deutschland.
EMOTION: Frau Lüft, was sind Ihre Aufgaben bei CBRE Deutschland?
Gabriele Lüft: Wir bieten technische Beratung für Immobilienkunden. Mein Kerngeschäft sind auf die Immobilienbranche zugeschnittene Umweltdienstleistungen, die wir nun auf ganz Europa ausweiten.
Profitieren Sie dabei noch von Ihrem Landwirtschaftsstudium?
Auf jeden Fall. Das naturwissenschaftliche Studium war sehr vielseitig, mit BWL, VWL, technische Grundlagen – Skills, die auch für meine jetzige Arbeit unabdingbar sind. Ich habe an der Uni gelernt, wie ich ein Problem strukturiert erfassen und lösen kann, das ist ja Consulting par excellence.
Wie sind Sie dann in der Immobilienbranche gelandet?
Ich habe erst bei einer großen Umweltberatungsfirma gearbeitet, weil ich immer ein bisschen den Wunsch habe, die Welt zu retten. Dort sollte ich zuletzt als Partnerin jedes Jahr einen Umsatzzuwachs von 30 Prozent generieren. Das geht nur, wenn man die Sektoren erweitert. Dabei habe ich die Immobilienbranche entdeckt und dann zwei große Immobiliendeals betreut. Wegen dieser guten Expertise fragte mich eine US-Firma, ob ich für sie das europäische Geschäft in diesem Bereich übernehmen möchte. Das lief super – bis zur Finanzkrise 2008. Die Firma ging in Konkurs und ich habe aus den Trümmern die deutsche GmbH herausgekauft, aus der ich mit zwei Partnern 2012 dann die VALTEQ GmbH gemacht habe.
Hatten Sie keine Angst zu scheitern?
Nein. Mein Gedanke war, wenn ich das nicht schaffe, liegt das dann nicht an mir, dann haben wir eine Weltwirtschaftskrise. Mein Selbstbewusstsein, grenzt an Größenwahn – und das war für den Job damals gut so.
Ist die Branche eine Männerdomäne?
Absolut. Bei meinem ersten Arbeitgeber bin ich an eine gläserne Decke gestoßen. Mir wurden immer wieder Männer vor die Nase gesetzt, für Jobs, die ich haben wollte. Für die Amerikaner spielte mein Geschlecht keine Rolle, solange die Zahlen stimmten. Ich glaube, dass die USA in dieser Hinsicht weiter sind.
Sie sind auch alleinerziehende Mutter. Ist es da schwerer, Karriere zu machen?
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Ich hatte nur ein Kind und am Anfang noch meine Eltern, die mich sehr unterstützt haben. Und ich war finanziell gut aufgestellt. Zweifelsohne ist es aber für eine Frau mit Karriereambitionen immer noch von Nachteil, eine Familie zu haben. Das ist einfach ungerecht.
Wie entspannen Sie sich?
Beim Sport. Ich kann gut abschalten und bin wohl deshalb so leistungsfähig. Ich nehme selten etwas mit nach Hause.
Für wen möchten Sie Mentorin sein?
Nur so viel: Ich habe eine Abneigung gegen Püppchen, die bewusst ihre vermeintliche Hilflosigkeit als Joker ausspielen, um beruflich voranzukommen oder Erfolg bei Männern zu haben.
So wirst Du Mentée
Du bist eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Du bist selbstständig oder arbeitest in einem Unternehmen. Deine Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Du wünscht Dir noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreibe uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Du das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchtest. Außerdem brauchen wir Deinen beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Deine Zusage, dass wir Dich im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So wirst Du Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentée-Netzwerks.
Das Ziel
EMOTION möchte Dich beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhältst Du als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.
Deine Mentorin im Februar 2018:
Noch bis zum 7. Februar kannst Du Dich als Mentée bei Cornelia Baumgartner bewerben.