Keine Frage, die Welt braucht feministische Aktivist:innen. Aber was braucht eigentlich eine Aktivistin, um arbeiten zu können? Wir haben nachgefragt!
Weltweit gehören Kriege immer noch zum Alltag vieler Menschen. Gerade in Osteuropa versucht die russische Regierung derzeit gezielt durch Desinformation anti-demokratische Haltungen zu stärken. Auch unter den Nachwirkungen der Pandemie sowie unter Klima- und Wirtschaftskrise haben Menschen vielerorts zu leiden. Und meistens sind Frauen und LGBTIQ+ besonders stark von diesen negativen Auswirkungen betroffen! Darum unterstützt die Frauenorganistation „filia“ feministische Organisationen auf der ganzen Welt – wie etwa im Westbalkan oder in vielen anderen Regionen. Die Frauen vor Ort wissen am besten, was die Menschen brauchen, und können konkret und direkt unterstützen. Klar, die Welt braucht diese Frauen. Aber was brauchen eigentlich die Aktivist:innen selbst? Wir haben bei Lizzy Wazinski, Geschäftsführerin der Frauenstiftung "filia" nachgefragt.
Was brauchen die Aktivist:innen?
Lizzy Wazinski: Geld, Öffentlichkeit und diskriminierungsfreie Räume, in denen sie sich treffen können. Im letzten Jahr haben wir in Polen ein Projekt besucht, das sich gegen die Anti- Genderpolitik engagiert, die haben sich eine Stück Land außerhalb Warschaus gekauft. Dort bauen sie Gemüse an, werkeln und sind sich emotional nah. Wichtig: Wir fördern mit Vertrauen – unsere Förderpartnerinnen sind die Expertinnen ihrer Lebensrealität.
Was ist wichtig?
Zu verstehen, dass es nicht sein kann, dass Frauen, Mädchen und LGBTQI+-Personen, die sich für ein Leben frei von Gewalt einsetzen, selbst daran kaputtgehen.
Warum spielt Resilienz für Aktivist*innen eine besondere Rolle?
Es kommt so viel zusammen: Klimakrise, Pandemie, der Krieg in der Ukraine, Iran … Frauen sind von globalen Krisen am stärksten betroffen, oft fallen Schutzräume weg, sie sind physisch und psychisch vom Krieg bedroht, aber in vielen Ländern auch, wenn sie sich aktivistisch engagieren. Da reicht es, wenn „Feminist Foundation“ am Briefkasten steht, um bedroht zu werden.
Feministische Aktivist:innen arbeiten oft unter prekären Arbeitsbedingungen und erhalten wenig Unterstützung. Um langfristige und nachhaltige Veränderungen zu erreichen, brauchen sie selbst ebenfalls Unterstützung. Durch finanzielle Mittel kann "filia" etwa das Projekt "Feminist Grassroots in Western Balkans" noch bis 2024 fördern. Die Frauen stärken eine friedliche und gerechte Zivilgesellschaft vor Ort und setzten sich für die Rechte der Unterdrückten ein. Falls du dir ein Bild von den unzähligen Projekten machen willst, findest du weitere Informationen hier. Ihre Mission: "Unsere Vision ist eine Welt frei von Gewalt und Diskriminierung, in der alle Frauen und Mädchen, trans, inter und nicht-binäre Menschen Chancen, Wahlmöglichkeiten, Rechte und Zugänge zu Ressourcen haben, um selbstbestimmt leben zu können." Und das können Feminist:innen nicht alleine stemmen, darum stehen hinter jeder starken Aktivistin zumeist weitere Menschen...
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