Ja! Das beweist jetzt eine neue Studie aus Cambridge und bestätigt uns somit endlich, dass der Gemütszustand "hangry" keine bloße Einbildung ist.
Manchmal gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die das beweisen, was wir sowieso schon alle wussten. Jetzt hat ein Forschungsteam der britischen Anglia Ruskin University in Cambridge ein Alltagsphänomen, das die meisten von uns kennen und das vor allem unter dem Stichwort "hangry" bekannt ist, nachgewiesen – den Zusammenhang zwischen Wut und Hungergefühl.
In der Studie wurden die Daten von 60 Erwachsenen, vor allem aus Deutschland und Österreich, ausgewertet. Die Proband:innen wurden mittels App fünfmal am Tag sowohl zu ihrem Hungergefühl als auch zu Gemütszuständen wie Reizbarkeit, Ärger oder Vergnügen befragt. Die Forscher:innen konnten bei der Auswertung der Befragung einen deutlichen Zusammenhang zwischen negativen Emotionen und Hunger feststellem.
Warum werden wir wütend, wenn wir hungrig sind?
Was genau den Zusammenhang zwischen steigendem Hungergefühl und Wut verursacht, ist noch immer nicht restlos geklärt. Aber es gibt Theorien: zum Beispiel, dass unser Gehirn beim Abfall von Blutzucker nicht mehr vollends in der Lage ist, Emotionen zu kontrollieren. Eine andere besagt, dass Menschen im hungrigen Zustand eher auf äußere Faktoren reagieren und sich davon aus der Ruhe bringen lassen, als wenn sie satt sind. Johann Christoph Klotter, Professor für Ernährungs- und Gesundheitspsychologie, ist hingegen der Auffassung, dass man Ursache und Wirkung beim Zusammenhang aus Hunger und Wut nicht voneinander trennen kann. Hunger könne also genauso ein Ausdruck von Ärger sein wie umgekehrt.
Was kann man gegen das "Hangry"-Gefühl tun?
In erster Linie: den Hunger stillen und etwas essen. Wenn das gerade nicht möglich ist, kann es hilfreich sein, sich seiner Gefühlslage bewusst zu werden und sich klar zu machen, dass man gerade nicht per se schlecht drauf ist, sondern lediglich Hunger hat. Grundsätzlich gilt: Um plötzlichem Hunger vorzubeugen, wird empfohlen, regelmäßig und ausgewogen zu essen und genug Schlaf zu bekommen.
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