8 Tipps für neue Motivation im Homeoffice
Wir können langsam nicht mehr. Zwischen Video-Calls am Küchentisch, Kinderbetreuung und monotonem Ausblick fällt das Arbeiten im Homeoffice zunehmend schwer – hier kommen 8 Tipps für frischen Wind...
Vorlesen ist nur was für Kinder? Von wegen! Warum wir uns auch als Erwachsene mal wieder vorlesen (lassen) sollten.
Als Kind war es für viele ganz normal, abends unter die Decke zu kriechen und sich zum Einschlafen noch eine Geschichte vorlesen zu lassen (oder "noch eine" und "nur noch diese Seite, biiiitte"). Unsere Gedanken waren dann in bunten Fantasiewelten. Bestens vorbereitet, um ins Land der Träume abzudriften.
Heute ist das letzte, was wir vor dem Einschlafen sehen, häufig unser Smartphone. Ein "lustiges" Reel auf Instagram oder ein Blick in die Mails. In Gedanken schon beim nächsten (Arbeits-)Tag.
Eine Studie der Universität New Jersey zeigt: Vorlesen tut nicht nur Kindern gut, sondern auch die vorlesende Person ist entspannter. Dabei sind die kausalen Zusammenhänge noch nicht ganz klar – vielleicht lesen entspannte Eltern auch einfach öfter vor. So oder so, Vorlesen ist etwas, was entweder entspannt oder im entspannten Zustand getan wird. Und damit stellt sich die Frage: Warum hören wir eigentlich damit auf, sobald jemand selbst lesen kann?
Offensichtlich lauschen wir auch im Erwachsenenalter noch gerne Geschichten. Die Nutzungszahlen von Podcasts, Hörbüchern und Hörspielen steigen seit Jahren. Laut Statista lag die geschätzte Zahl der Nutzer:innen in Deutschland 2020 bei 26 Millionen – das heißt, fast jede:r dritte Deutsche nutzt diese Medien.
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Podcasts sind dabei ein beliebtes Nebenbei-Medium. Allem voran werden sie während der Hausarbeit, auf dem Arbeitsweg und beim Kochen bzw. Backen gehört. Dabei sind insbesondere "Laber-Podcasts" perfekt, um sich einfach berieseln zu lassen und zwischendurch auch mal abzuschalten. Regelmäßige Hörer:innen fühlen sich den Protagonist:innen nach einer Weile erstaunlich nah, ohne jemals selbst mit ihnen gesprochen zu haben. Allein durch das Zuhören und die Vertrautheit ihrer Stimme.
Auch die Stimmen unserer Lieblingsmenschen sind uns wahrscheinlich sehr vertraut. Wenn auch eher aus Gesprächen, Sprachnachrichten und Telefonaten, als aus dem Kontext des "einfach nur Zuhörens". Wenn wir im Dialog mit anderen abschweifen oder anfangen zu träumen, ist das häufig unhöflich. Es wird eine aktive Beteiligung von uns erwartet. Und die wollen wir ja auch leisten. Aber wie schön wäre es, wenn eine unserer Lieblingsstimmen uns einfach mal eine Geschichte erzählt, Bilder im Kopf zeichnet und unsere Fantasie anregt – ohne, dass wir darauf reagieren müssten? Und hier, ihr habt es sicher schon erwartet, kommt das Vorlesen ins Spiel.
Sich gegenseitig vorzulesen ist wie eine Vereinbarung, einfach zusammen zu sein, miteinander zu sprechen, aber keinen Dialog zu führen. Je nach Beziehung zueinander kann man sich dabei auch körperlich nah sein und in fremde Welten abdriften. Aber auch über das Telefon funktioniert diese Art von Nähe, die durch die Stimme geschaffen wird. Die Stimme einer Person ist ein häufig unterschätztes Merkmal dafür, ob wir jemanden sympathisch oder attraktiv finden. Dass zum Beispiel tiefe Männerstimmen auf Frauen anziehend wirken, ist vielfach erwiesen. Der Züricher Paartherapeut Jürg Willi sagt gegenüber der Zeit sogar: "Wenn es darum geht, ob eine Liebe hält, ist kein Merkmal so wichtig wie die Stimme. Nicht das Aussehen, nicht die Intelligenz, nicht die Macht."
Wenn man zum ersten Mal gemeinsam ein Buch aufschlägt, um sich vorzulesen, mag sich das ungewohnt anfühlen. Vielleicht auch unangenehm – ein bisschen wie früher in der Schule, wenn man mit zittriger Stimme vor der ganzen Klasse etwas aus dem Englischbuch vorlesen sollte. Aber Übung macht den/die Meister:in und wenn man sich darauf einlässt, kann das Vorlesen eine ganz neue Nähe zueinander schaffen. Denn dann hören wir vertrauten Stimmen nicht nur bei der alltäglichen Kommunikation, wie dem Herunterbeten der Einkaufsliste oder der Diskussion über die neuen Corona-Maßnahmen, zu. Wir nehmen uns aktiv Zeit, innezuhalten und miteinander zu sein. Wie ein gemeinsamer Ausflug raus aus den eigenen vier Lockdown-Wänden in eine andere Welt. Egal, ob mit der Familie, der besten Freundin übers Telefon, mit dem/der Mitbewohner:in oder dem/der Partner:in. Gerade wenn man zusammenlebt und im Moment viel gemeinsame Zeit zuhause verbringt, kann gegenseitiges Vorlesen eine schöne Aktivität sein. Sucht euch ein Buch, eine Zeitschrift oder einzelne Artikel aus und legt los!
Tipp: Vorlesen ist übrigens auch ein extrem persönliches Geschenk. Entweder als Gutschein zum "Live-Vorlesen" oder als selbst aufgenommenes Hörbuch.
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