Sie legt sich mit Heidi Klum an und wirbt für ein neues Männerbild: Stevie Schmiedel spricht im Podcast "Kasia trifft ..." über den Erfolg ihrer Initiative Pinkstinks, Hass im Netz und die Kraft, die ihr Engagement kostet.
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Stevie Schmiedel im Podcast-Interview
Es war die Wut, die Stevie Schmiedel dazu brachte, vor acht Jahren einen Blog namens Pinkstinks zu gründen. Die "Me too"-Bewegung gab es noch nicht, der Feminismus hatte ein schlechtes Image, die Sendung "Germany’s Next Topmodel" dafür Rekordquoten. Als Dozentin für Gender-Studies sah sie Ungerechtigkeiten allerorten, doch es fehlten im Netz Informationen und Protest gegen Sexismus und Geschechterklischees. "Mein Wunsch war es, mit Pinkstinks das Thema Geschlechtergerechtigkeit in niedrigschwelliger und humorvoller Weise auf die Straße zu bringen", sagt die Deutsch-Britin.
Heute ist ihr Verein Pinkstinks Germany Deutschlands pressestärkste NGO zum Thema Sexismus. Im Gespräch mit Kasia Mol-Wolf erzählt Stevie Schmiedel, wie es dazu kam und auf welche Weise sie und ihre Mitstreiter*innen vor allem Kinder und Jugendliche über Geschlechterklischees aufklären wollen. Dabei hat sie nicht nur Mädchen im Blick, sondern auch die Jungen, die von Rollenbildern genauso eingeengt und unterdrückt werden.
"Zeigt Jungs, dass sie schwach sein dürfen."
Stevie Schmiedel im Podcast #KasiatrifftTweet
Ihr Einsatz bringt Stevie Schmiedel viel Applaus und positive Rückmeldungen ein. Ihr "Pinker Pudel", ein Positivpreis für geschlechtergerechte Werbung, macht Furore, mit Videos gegen "Germany's Next Topmodel" feiert sie virale Hits. Aber es gibt auch Gegenwehr. Von Anfang an muss Pinkstinks mit oft brutaler Kritik umgehen. Es gibt Vergewaltigungsdrohungen und Shitstorms. Auch darüber spricht Stevie Schmiedel im Podcast. Offen erzählt sie, wie viel Kraft es kostet, mit den "wahnsinnigen Disharmonien" umzugehen.
Trotzdem, das zeigt auch ihr Podcast-Gespräch mit Kasia, hat sie ihren Antrieb und ihren Optimismus nie verloren. Sie wird stets getragen von der Erkenntnis, dass man tatsächlich etwas bewegen kann. Zum Beispiel, dass Kinder, inspiriert von ihrer Initiative, online fordern, Bücher nicht mehr als Jungs- und Mädchenbücher zu vermarkten. Und am Ende hilft ihr der Humor am besten gegen Ärger und Frust:
"Wir lachen sehr viel bei Pinkstinks. Den Wahnsinn übersteht man nur mit viel Humor und Leichtigkeit."
Stevie Schmiedel im Podcast #KasiatrifftTweet
Hört jetzt die ganze Folge und lernt von dieser klugen Frau,
- warum wir den Feminismus heute überhaupt noch brauchen,
- wie sie reagiert, wenn ihr ein Mann die Tür aufhalten will,
- warum sie früher unter ihre Hochsensibilität litt und sie heute für ihre Superkraft hält,
- welche feministischen Themen sie aktuell am drängendsten findet,
- warum sie so viel Hoffnung in die "Fridays for Future"-Generation setzt.