Der Green Friday ist das Gegenmodell zum Black Friday und dessen Konsumwahnsinn. Warum das so wichtig ist und wie du mitmachen kannst.
Green Friday: Schluss mit dem Konsumwahnsinn
Alle Jahre wieder – liefern sich Hersteller und Händler am Black Friday eine wahre Rabattschlacht. In Zeiten von Onlineshopping hat der Black Friday noch größere Dimensionen angenommen und schon Wochen vor dem großen Tag wird mit "den Rabatten des Jahres" um die Aufmerksamkeit der Kundinnen und Kunden gekämpft. Die Green Friday-Bewegung will, dass auch die Umwelt davon profitiert – und ruft zum bewussten Konsum auf.
Green Friday für nachhaltigen Konsum
Immer mehr Unternehmen produzieren nachhaltige(re) Alternativen zu herkömmlichen Produkten – und machen den Black Friday zum Green Friday. Am Green Friday sollen nicht nur die Konsument*innen profitieren, sondern vor allem die Umwelt. Wie genau, das entscheiden die teilnehmenden Händler*innen selbst. Einige pflanzen Bäume oder spenden Teile ihrer Einnahmen. Rabatte für die Kunden gibt es zum Teil auch, jedoch stehen die nicht zwingend im Vordergrund. Die meisten Shops, die am Green Friday teilnehmen, bemühen sich auch sonst um Nachhaltigkeit oder sind in einer nachhaltigen Branche tätig. Aber natürlich ist der Green Friday auch anfällig für Greenwashing. So nimmt zum Beispiel auch eine Fluggesellschaft teil, die einen doppelten CO2-Ausgleich verspricht. Kein schlechter Ansatz, jedoch ist das Ziel ganz offensichtlich, die Flugbuchungen an diesem Tag anzukurbeln – und das ist bekanntlich alles andere als nachhaltig. Also Augen auf und auch am Green Friday checken, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung tatsächlich nachhaltig ist.
Green Friday: Diese Anbieter machen mit
Zum Green Friday (zum Teil auch für das gesamte Wochenende) gibt es hier besondere Angebote:
- Deuter: Die Outdoor-Marke spendet 10 Prozent des Umsatzes an ein Projekt zum Schutz alpiner Lebensräume.
- Loveco: Der Fair-Fashion-Shop spendet seinen gesamten Gewinn an Nähwerkstätten in Indien.
- MyGreenSize: Hier gibt's Fair-Fashion-Rabatte für euch. Und den gesamten Betrag, der von euch gespart wird, spendet MyGreenSize noch einmal.
- Nikin: Warm&Fair durch den Winter. Normalerweise pflanzt der Fashion-Shop pro verkauftem Produkt ein Baum, zum Green-Friday sind es zwei.
- Palmono: In diesem Onlineshop für Einrichtung gibt es einen eigenen Green Friday-Sale. Für jedes hier verkaufte Produkt wird ein Baum gepflanzt.
- Rebuy: Bei der Gebrauchtwaren-Plattform gibt es zum Green Friday 20 Prozent auf Bücher.
Frage dich immer: Brauche ich das wirklich?
Auch wenn nachhaltige Produkte ein Schritt in die richtige Richtung sind, verbrauchen sie wertvolle und vor allem begrenzte Ressourcen. Außerdem macht Shopping uns nur kurzfristig glücklich, weil es das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert. Dieses Glücksgefühl verfliegt jedoch schnell wieder – und dann wollen wir mehr. Deswegen am besten schon einige Wochen vor dem Black- bzw. Green Friday überlegen, was wir wirklich brauchen und gezielt nach Angeboten schauen.
Circular Monday für Kreislaufwirtschaft
Ein ähnliches Ziel wie der Green Friday verfolgt der Circular Monday (ehemals White Monday), der seit 2017 am Montag vor dem Black Friday stattfindet. Die Idee stammt vom schwedischen Start Up-Gründer Henning Gillberg. Der Aktionstag macht auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft aufmerksam. Das heißt, vorhandene Ressourcen nach dem Grundsatz "Reuse, Reduce, Recycle" zu nutzen. Zum Beispiel indem wir Second Hand kaufen, Dinge reparieren, mieten statt kaufen oder miteinander teilen. Unternehmen, Organisationen, Influencer und Nutzer*innen, die sich am Circular Monday positionieren, posten unter dem Hashtag #whitemonday oder #circularmonday in den sozialen Medien und machen auf die Aktion aufmerksam.
Black Friday als Startschuss für's Weihnachtsshopping
Seinen Ursprung hat der Black Friday in den USA. Nachdem am vierten Donnerstag im November Thanksgiving gefeiert wird, gilt das darauffolgende Wochenende als Beginn der "Weihnachtsshopping-Saison" und wird mit dem Black Friday eingeläutet. Dass die Weihnachtsvorbereitungen gepaart mit tausenden Sonderangeboten zum totalen Konsum-Wahnsinn führen ist vorprogrammiert. Und, dass man schon kurze Zeit später merkt, dass man einige der "super Angebote" vielleicht doch nicht unbedingt braucht und die dann wieder aussortiert, auch.
Echte Schnäppchen oder Trickserei?
Gibt es am Black Friday denn wirklich so günstige Angebote? Nicht immer. Einige Anbieter erhöhen einige Wochen vor dem Black Friday ihre Preise, um die Rabatte größer wirken zu lassen. Am meisten kassieren die Elektronik- und Kosmetikbranche, am Black Friday machen sie zusätzliche Umsätze in Milliardenhöhe.
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