Wir sind durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd aufgerüttelt. Rassismus muss endlich enden. Aber wo fängt er überhaupt an? Fünf Buchtipps, die unser Bewusstsein für Alltagsdiskriminierung schärfen.
Diese Bücher schaffen ein Bewusstsein für mehr Gleichberechtigung – unsere Lesetipps
Wie stark die Themen Rassismus und Vorurteile in unserer Kultur etabliert sind, wird uns manchmal gar nicht bewusst. Dafür ein Gefühl zu schaffen, ist Grundvoraussetzung, sich gegen Vorurteile zu wehren und echte Gleichberechtigung zu schaffen. Diese Bücher können uns dabei helfen:
1. "Exit Racism" von Tupoka Ogette
Tupoka Ogette arbeitet als Antirassismus-Trainerin und hat 2017 das Buch Exit Racism geschrieben, das Vorurteile, Stereotype, verinnerlichte, bewusste und unbewusste Machtstrukturen in Bezug auf Rassismus unter die Lupe nimmt und klar macht, wie tief Vorurteile in unserer Gesellschaft verankert sind. Selbst bei Menschen, die sich selbst für Anti-Rassisten halten. Auch als Hörbuch erschienen.
Tupoka Ogette, Exit Racism, Unrast Verlag, 12,90 Euro.
2. "Warum ich nicht länger mit Weissen über Hautfarbe spreche" von Reni Eddo-Lodge (leider ist die deutsche Version nicht rassismuskritisch übersetzt)
Diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert – diesen strukturellen Rassismus thematisiert Reni Eddo-Lodge. Die zentralen Botschaften des Buches stellen wir euch hier vor: Reni Eddo-Lodge: "Feministinnen müssen über Rassismus sprechen".
3. "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" von Alice Hasters
Die Journalistin Alice Hasters hat im Herbst ein Buch über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus veröffentlicht und erzählt, was sie selbst täglich erlebt. Zum Beispiel Fragen wie "Darf ich mal deine Haare anfassen?", "Kannst du Sonnenbrand bekommen?", "Wo kommst du her?". Wer das fragt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Diese Fragen sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören, sagt Hasters.
4. "Sprache und Sein" von Kübra Gümüsay
Die Journalistin und politische Aktivistin Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt: "Um unsere Gesellschaft gerechter zu machen, braucht es eine gerechtere Sprache!"
Kübra Gümüsay, Sprache und Sein, Hanser Literaturverlage, 18 Euro
5. "Deutschland Schwarz Weiß" von Noah Sow
Das Buch von Noah Sow definiert sich als Streitschrift, die eingefahrene Denkmuster aufbrechen will. Darum geht's:"
Rassismus zu bekämpfen heißt jedoch, ihn zunächst zu verstehen. Dazu müssen wir lieb gewonnene Vorstellungen und 'Gewissheiten' hinterfragen. Wir sind mit den vielfältigsten Rassismen aufgewachsen: Wir spielten im Kindergarten 'Wer hat Angst vorm schwarzen Mann', sangen 'Zehn kleine Negerlein' und finden es normal, dass uns im Schuhgeschäft ein schwarzer Diener aus Porzellan begrüßt."
Noah Sow, Deutschland Schwarz-Weiß, Books on demand, 12,95 Euro
Unser Lesetipp digital: RosaMag ist ein Lifestyle-Magazin für afrodeutsche Frauen, das Politisches genauso thematisiert wie Fashiontrends und Nachhaltigkeit.
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