Nachhaltigkeit – gefühlt das Wort des Jahrzehnts. Der Begriff ist nicht geschützt, doch die meisten verstehen darunter einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde. Wusstet ihr schon? Umso besser! Zum Earth Day am 22. April kommen hier 8 Fakten zum Thema Nachhaltigkeit, die euch wirklich verblüffen werden.
1. Unsere Ernährung verursacht 21 Prozent aller Treibhausgase
In Deutschland sind 21 Prozent der Treibhausgasemissionen auf unsere Ernährung zurückzuführen – zum Beispiel für den Anbau, die Verarbeitung, die Lagerung oder den Transport. Besonders viel CO2 produzieren tierische Produkte. Außerdem (überraschenderweise) ziemlich CO2-intensiv: Tiefkühlpommes. Das liegt am aufwändigen Verarbeitungsprozess der Kartoffeln, die getrocknet, frittiert und dann tiefgekühlt werden müssen. Auch der Transport und die Lagerung müssen bei Minusgeraden erfolgen, was eine Menge Energie verbraucht.
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2. 35 Prozent der Meeresverschmutzung kommt durch Kleidung
Durchschnittlich spült ein Haushalt pro Woche etwa eine Plastiktüte voller Mikroplastik ins Abwasser – beim Waschen. Ein Großteil unserer Kleidung besteht aus Polyester und das ist nichts anderes als Plastik. Was hilft? Nach Möglichkeit Kleidung aus natürlichen Materialien wie zum Beispiel (Bio-)Baumwolle kaufen und möglichst selten waschen (wenn die Kleidung nicht schmutzig ist reicht es häufig auch, sie auszulüften). Außerdem gibt es Mikroplastikfilter für die Waschmaschine – in Frankreich übrigens ab 2025 Pflicht.
3. Klimaschutz lohnt sich – auch finanziell
Häufig scheitert effektiver Klimaschutz an den Kosten. Die Maßnahmen seien zu teuer, rechneten sich nicht oder erst zu spät – so die Argumentation. Eine Studie im Fachmagazin PNAS zeigt das Gegenteil: Effektive Klimaschutz-Maßnahmen, wie etwa der Ausbau von E-Mobilität oder erneuerbaren Energien, verbessern die Luftqualität. Das macht Menschen gesünder und verbessert die Ernteerträge, was sich auch finanziell lohnt – und zwar bereits in den nächsten Jahren. In den USA könnte bis 2030 der volkswirtschaftliche Gewinn durch die sauberere Luft um das fünf- bis 25-fache höher liegen als die Kosten entsprechender Klimaschutzmaßnahmen. Auch die Kosten durch klimabedingte Hitzeschäden übersteigen der Studie zufolge zwischen 2040 und 2055, also schon in 18 bis 33 Jahren, die Kosten für den Klimaschutz. Die zu erwartenden Schäden durch steigende Meeresspiegel, Unwetter, Dürren und Waldbrände sind dabei noch nicht einmal mit eingerechnet.
4. Elektroautos sind ab rund 47.000 gefahrenen Kilometern emissionsärmer
Leider geht die Rechnung Elektroauto = nachhaltig nicht immer auf. Zwar fahren E-Autos abgasfrei, ihre Herstellung ist es jedoch nicht. Laut National Geographic ist ein elektrischer SUV im Schnitt – abhängig davon, ob er mit Strom aus erneuerbaren oder fossilen Energien läuft – nach 47.000 bis 146.000 gefahrenen Kilometern emissionsärmer als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Für Vielfahrer:innen kann das Elektroauto also langfristig die nachhaltigere Alternative sein. Öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrradfahren und Zufußgehen bleiben in ihrer CO2-Bilanz aber ungeschlagen.
5. Bienen sichern unser Überleben
Insekten, insbesondere Bienen, bestäuben etwa 80 Prozent der Pflanzen in Deutschland. Heißt: Sie sind die Grundlage unserer Ernährung. Laut dem NABU könnte ein Totalverlust an Bestäuberinnen zu Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent führen und die Versorgung mit Proteinen, Vitaminen oder Eisen massiv gefährden. Was wir tun können? Zum Beispiel hilft es, Wildblumen zu pflanzen, eine Bienenpatenschaft zu übernehmen und möglichst biologisch angebaute Lebensmittel zu kaufen.
6. Der heißeste Monat überhaupt: Juli 2021
Laut der National Oceanic and Atmospheric Administration war der Juli 2021 weltweit der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 142 Jahren. Schon in den Jahren zuvor wurde immer wieder am Rekord gekratzt – eine deutliche Auswirkung der Klimakrise.
7. Fast ein Drittel aller Lebensmittel landet im Müll
Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft werden in Deutschland jährlich rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, das sind 22 Tonnen pro Minute. Diese Menge macht fast ein Drittel aller produzierten Lebensmittel aus – das ist natürlich alles andere als nachhaltig. Wertvolle Ressourcen wie Wasser und Ackerfläche werden verschwendet, bei der Produktion und beim Transport entstehen Treibhausgase. Davon, dass zur gleichen Zeit Menschen auf der Welt hungern, einmal ganz abgesehen. Für über die Hälfte der weggeworfenen Lebensmittel sind private Haushalte verantwortlich. Was wir tun können? Zum Beispiel möglichst geplant einkaufen (vielleicht lieber nicht hungrig, denn dann kauft man bekanntermaßen eher zu viel), Lebensmittel durch richtige Lagerung länger haltbar machen (hier gibt's einige Tipps) und, wenn ihr doch einmal zu viel habt, Foodsharing-Angebote nutzen.
8. Veganuary sparte bereits 15.000 Fahrten um die Erde
Zum Beginn des Jahres leben immer mehr Menschen im Zuge des Veganuary einen Monat lang vegan. Von 2014 bis 2020 hat das laut einer Berechnung des Harvard University’s Animal Law and Policy Programms rund 103.840 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart. Das entspricht etwa 15.000 Autofahrten um die Erde. Inzwischen dürfte der Wert noch einmal deutlich gestiegen sein, denn die Zahl der Teilnehmenden steigt jährlich. 2022 nahmen 629.000 Menschen aus über 200 Ländern und Regionen teil.
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