Frauen fühlen sich nicht superwohl bei öffentlichen Auftritten, weiß Moderatorin Viv Groskop. Was sie noch weiß: Müssen sie auch nicht. Am 8. Mai ist sie Speakerin beim EMOTION Women's Day.
Diese drei Faktoren zählen: Einsatz, Übung, Mut
Ratschläge und Tipps sind wichtig, genau wie das Studium von guten Sprecher:innen. Aber am Ende ersetzt nichts die Praxis. Das ist wie bei Stand-up-Comedy: Man lernt es nur im Job. Halte deine erste Rede, bevor der "perfekte Moment" da ist. Der kommt nämlich nie. Besser: mutig sein, Fehler machen. Danach wird es leichter.
Reden-Role-Model? Angela Merkel!
Ja, wirklich! Wenn man Frauen fragt, wen sie für ihre öffentlichen Reden bewundern, fällt schnell Michelle Obamas Name. Aber tatsächlich ist es hilfreicher, sich an Angela Merkel zu orientieren. Unabhängig von der politischen Richtung ist Merkel ein großes Vorbild in Langlebigkeit, Beständigkeit, Vertrauen und Authentizität.
Aber Michelle Obama ist natürlich überragend. Charisma, Klasse, Stil: Ihre Reden sind unübertroffen. Sie hat einer neuen Generation von Redner:innen die Türen geöffnet, die offener und inklusiver sprechen, die traditionelle Regeln fürs öffentliche Sprechen brechen. Ihre Körpersprache ist fantastisch. Sie wirkt wie ein großer Hollywoodstar, aber ohne das Diva-Getue.
Nicht drauf warten, dass du dich 100 % sicher fühlst. Das wird nie passieren.
Viv Groskop im EMOTION-InterviewTweet
Ganz wohlfühlen werden wir uns nie
Nach fast 200 Podcastepisoden, in denen ich großartige Rednerinnen interviewt habe, und Zehntausenden von Stunden, in denen ich selbst aufgetreten bin, weiß ich: Wenn die Nervosität völlig verschwindet, liegt das wahrscheinlich daran, dass es dir nicht mehr wichtig genug ist. Es ist gut, sich zu entspannen, aber niemals ganz. Ein kleines bisschen Unbehagen macht den Reiz aus. Wir brauchen hohe Einsätze. Denn dann bedeutet es etwas.
Die Messlatte liegt viel niedriger, als wir uns vorstellen.
Viv Groskop im EMOTION-InterviewTweet
Den letzten Satz solltest du auswendig können!
Wenn du die letzten Worte kennst, hast du einen Fixpunkt, einen Anker und eine Ausstiegsstrategie. Das beruhigt und erdet und gibt dir das Selbstvertrauen, durchzuhalten. Wenn etwas schiefgeht, kannst du es mit einem starken Schluss umdrehen. Und wenn es spektakulär gut läuft, ist das Ende das Sahnehäubchen.
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