Eine Liste, 99 Gefühle. Wir bitten Prominente, fünf auszuwählen, die sie ausmachen. Nachzulesen auf der letzten Seite in jeder EMOTION Ausgabe. Diesen Monat: Schauspielerin Jasmin Tabatabai, 48.
Die fünf Gefühle, die Jasmin Tabatabai aus unserer Liste gewählt hat, sind Wut, Langeweile, Stolz, Zurückhaltung und Zweifel. Zu den fünf Emotionen hat sie uns diese beiden Fragen beantwortet:
Wenn Sie an dieses Gefühl denken, welche Situation fällt Ihnen spontan ein?
Wie hat dieses Gefühl Ihr Leben geprägt?
1. Wut
Wut kann eine Triebfeder sein. Sie macht mutig, treibt an, fordert Veränderung. Normalerweise werden Frauen dazu erzogen, ihre Wut nicht zu zeigen. Dabei ist Wut ein untrügliches Zeichen dafür, dass etwas falsch läuft. Ein wertvoller innerer Kompass, wenn man lernt, sie in produktive Energie umzusetzen.
2. Langeweile
Ich sage meinen Kindern immer: Langeweile ist gut! Sie macht kreativ! Nichts ist auf der Welt erfunden worden, ohne dass sich jemand irgendwann gelangweilt hat und sich deshalb etwas ausgedacht hat. Nichts ist dümmer, als Langeweile durch das Starren aufs Handy zu töten.
3. Stolz
Mein Stolz stand mir oft im Weg. Ich hätte einige Karriereschritte rasanter genommen, wenn ich in manch ein Hinterteil gekrochen wäre. Doch so habe ich meine Würde bewahrt – und das ist für die Selbstachtung auch nicht schlecht.
4. Zurückhaltung
Immer wenn ich dem Drang widerstehe, mich an einer Diskussion auf Twitter und Facebook zu beteiligen, bin ich später heilfroh. Ich wünsche mir mehr Zurückhaltung, um innezuhalten und zu reflektieren, bevor man sich vorschnell empört.
5. Zweifel
Ohne Zweifel zu haben, kann man kein Künstler sein. Denn ohne die daraus resultierende Zerbrechlichkeit, fehlt einem die Durchlässigkeit, die man braucht, um kreativ zu sein. Wer sich seiner zu sicher ist, läuft große Gefahr eitel zu werden und sich selbst zu wiederholen.
Jasmin Tabatabai lebt mit ihrer Familie in Berlin. Hier ermittelt sie auch für die Krimiserie "Letzte Spur Berlin", wenn Menschen urplötzlich im Großstadtdschungel verschwinden (Freitags, 21.15 Uhr im ZDF)