Eine Liste, 99 Gefühle. Wir bitten Prominente, fünf auszuwählen, die sie ausmachen. Nachzulesen auf der letzten Seite in jeder EMOTION Ausgabe. Diesen Monat: Musiker Johannes Strate
Die fünf Gefühle, die Musiker Johannes Strate entscheidend findet, sind Aufregung, Leichtigkeit, Ausgelassenheit, Liebe und Demut und Dankbarkeit. Zu diesen fünf Emotionen hat er uns diese beiden Fragen beantwortet:
Wenn Sie an dieses Gefühl denken, welche Situation fällt Ihnen spontan ein?
Wie hat dieses Gefühl Ihr Leben geprägt?
1. Aufregung
Köln, 1998: Ich bin 18 und lande durch Zufall bei einem Moderatorencasting von Viva. Das erste Mal vor der Kamera. Ich stammele nervös meinen Text. Am Ende fragt der Redakteur: "Was machst du sonst so?" "Musik." Ein paar Tage später steht er mit einem Produzenten in unserem Dorf-Proberaum – und wir unterschreiben den ersten Plattenvertrag.
2. Leichtigkeit
Sommer 2002: Das Abi ist vorbei, der Zivildienst abgeleistet. Keine Verpflichtungen. Ich fliege mit meinem Kumpel David nach Athen und fahre mit den Blue Star Ferries die Kykladen ab. Auf jeder Insel Strand, Meer, große Freiheit. Nie habe ich mich unbeschwerter gefühlt.
3. Ausgelassenheit
Chicago, 2009: Mein erster Tag in den USA – und der Tag, an dem Obama zum ersten afroamerikanischen Präsidenten gewählt wird. Auf den Straßen weinen die Menschen vor Glück. Sie feiern, als wären die USA gerade in jeder Sportart Weltmeister geworden. Ich bin überwältigt.
4. Liebe
Dezember 2012: Es ist der kälteste Winter seit Jahren. Aber mein Herz ist ganz warm. Denn mein Sohn wird geboren. Auf einmal ist da dieser kleine Mensch, aus uns beiden entstanden. Alles ist Liebe.
5. Demut & Dankbarkeit
Hamburg 2015: Wir spielen unsere bislang größte Show. 10 000 Leute singen mit, hinter uns ein Feuerwerk. Absurd! Ich denke an die Tage im stickigen, dunklen Proberaum, an Konzerte mit null zahlenden Gästen – und bin dankbar.
Ganz pur: Für das neue Album "Revolverheld – MTV Unplugged in drei Akten" ziehen Johannes Strate und Band ihrem Deutschrock den E-Gitarren-Stecker – und spielen sich unverstärkt die Seele aus dem Leib.