Fair Isle: eine winzige Insel im Atlantik zwischen den Shetland und Orkney Inseln. Hierhin verschlug es EMOTION-Grafikerin Diana Lukas-Nülle. Zwischen Wind, Wetter und Schafen erlebte sie eine wunderbare Zeit auf dem Eiland.
Skurrilste und persönlichste Unterkunft auf der Insel: Tommy Hyndmans B'n'B, das "Auld Haa Guesthouse": fair-isle.blogspot.de. Der amerikanische Künstler kam von Saragota Springs, NY auf die entlegene schottische Insel, malt und näht und designt dort heute Puffinhüte und hat – zum Glück! – seine Kreativität über die Jahre auch auf die Küche ausgeweitet: nach seinen berühmt-üppigen Dreigänge-Menüs am Abend rollt jeder Gast mit einem seeligen Lächeln ins Bett.
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Bild: Diana Lukas-Nülle
Gut verköstigt und wärmstens empfangen wird man auch von der Crew des Bird Observatory, im Norden der Insel, gleich am Hafen. Ein deutscher (!) Koch sorgt für fulminante Vollpension, und schon beim Frühstücksei kreist die Konversation der Vogelfreunde aus aller Welt rund um die gefiederten Durchgangsgäste. Die man, nebst haufenweise Schafen, übrigens auch wunderbar vom Speisesaal aus beobachten kann – falls man gerade kein Verlangen verspürt, sich bei Nieselregen mit Feldstecher in die Wiesen zu legen. In der umfänglichen Bibliothek über alles was fliegt und flattert, öffnet Ornithologen-Gastgeber David abends die Bar, um 21 Uhr serviert Herbergsmutter Susannah heißen Kakao mit "homebakes", danach werden die "sightings" des Tages verlesen: die Liste aller Vögel, die heute auf der Insel gesichtet wurden, kann schonmal einen entspannten Drink lang dauern und eignet sich wunderbar als sonore Gutenachtgeschichte. Möglichst früh reservieren (gilt für ALLE Unterkünfte auf der Insel, da wenige, und zunehmend begehrt): www.fairislebirdobs.co.uk
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Bild: Diana Lukas-Nülle
Und wer zwischendurch mal eine Stärkung braucht, und während des Klippenlaufens nicht erst zur Küche der Unterkunft am anderen Ende der Insel zurückwandern möchte, kehrt einfach in Fionas Garage ein: die Betreiberin des winzigen Ladens-cum-Post in der Mitte der Insel hat aus Picknickbank, Wasserkocher, Milchflasche, Kekspackung und "honesty box" im Mechaniker-Schuppen neben ihrem Shop ein Café improvisiert. Zwischen Werkbank und Ölflecken, geschützt vom immerwährenden Wind, schmeckt ein heißer Tee auf müden Füßen ganz hervorragend.